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- Biographie:
- Müller, Marie, Malerin. *Wien, 10.7.1847; + Wien, 21.3.1935. Schwester des Vorigen (Leopold Karl Müller), dessen Schülerin sie war; vor allem Porträtistin, male M. Persönlichkeiten des Kunst- und Wirtschaftslebens und des Adels. Um 1890 stellte sie auch Miniaturen aus. Auch ihre Schwester, Berta M. (*Wien, 28.10.1848; +Wien, 26.1.1937), war Malerin (Porträt L.K.Müller, Öl, Hist. Mus. der Stadt Wien)
(aus: ÖBL)
- Müller, Marie
Marie Müller (1847-1935) trat 1872/73, im Alter von 25 Jahren, in die Kunstgewerbeschule ein und studierte dort bis 1880 das Fach „Figurales Zeichnen" bei den Professoren Rieser und vor allem Laufberger. Ab 1880 arbeitete sie im Vorraum von Bruder Leopolds Atelier an der Akademie und pflegte ausschließlich die Porträtmalerei; sie bezeichnete sich stets nur als Schülerin ihres Bruders, den sie auf dessen achter Ägyptenreise 1884 begleitete. 1886 debütierte sie im Künstlerhaus mit sieben großen Ölporträts, die von der Kritik überaus günstig aufgenommen wurden. Von nun bis 1901 war sie regelmäßig auf den Jahres-Ausstellungen des Künstlerhauses vertreten. Sie war bald mit Porträtaufträgen überhäuft und wandte sich auch mit großem Erfolg der Miniaturmalerei auf Elfenbein zu. Nach dem Tod Pettenkofens (1889), der sich auch sehr für ihr Talent interessiert hatte, erbte sie mit ihren drei ledigen Schwestern als dessen Erbinnen ein Vermögen von mehr als 100.000 Gulden. 1890 erhielt sie an der Akademie ein eigenes Atelier mit zwei Räumen, in welchem sie mit ihrer Schwester Bertha bis 1902 arbeitete, als sie dann in ein Privatatelier umzog. 1891 malte sie im Auftrag der Stadt Wien das Porträt der Dichterin Marie v. Ebner-Eschenbach (1830-1916), mit der sie später innig befreundet war. Auf den Internationalen Ausstellungen in Berlin (1891), Dresden (1892) und Chicago (1893) erhielt Marie Müller jeweils Auszeichnungen. Sie war dann Gründungsmitglied der „8 Künstlerinnen", die von 1901 bis 1912 im Salon Pisko in sechs großen Ausstellungen
eigene Werke und solche von weiblichen Gästen, zu denen auch Josefine Swoboda zählte, zeigten. 1901 malte sie zwei weitere Porträts von Marie von Ebner-Eschenbach. Um diese Zeit war ihre schon konstitutionell schwache Gesundheit durch andauernde verschiedene Leidenszustände sehr beeinträchtigt, doch arbeitete sie, mit längeren Pausen, noch bis etwa 1915. Marie Müller ist am 21. 3. 1935 in Wien im 88. Lebensjahr gestorben. Man wird sagen dürfen, daß sie schon in den 1880er Jahren zur ersten Generation Wiener Künstlerinnen zählte, die die Malerei zu ihrem Beruf machten und davon auch leben konnten.
(aus: Zemen, Herbert: Die Porträtmalerin Josefine Swoboda, 1861-1924.- Wien, 2004, S. 57 ff.)
- Sekundärliteratur:
- Die Porträtmalerin Marie Müller : 1847 - 1935 ; Leben und Werk ; samt ihrem Briefwechsel mit der Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach, 1830 - 1916 und unter Berücksichtigung der Porträtmalerin Bertha Müller, 1848 - 1937 / hrsg. von Herbert Zemen. - Wien : Privatdr. H. Zemen, 2003
Signatur: 1667283-C und 1668689-C.Han
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