Bei diesem eineinhalbzeilig geschriebenen Typoskript handelt es sich um die erste Textfassung von Peter Handkes »DIE ABWESENHEIT [/] Ein Märchen« (Bl. 1). Das Original befindet sich im Siegfried Unseld Archiv am Deutschen Literaturarchiv Marbach. Dort wird auch eine Kopie aufbewahrt (Besitz 2). Eine weitere Kopie erhielt Handkes Freund Hans Widrich als Geschenk, der sie in Leinen binden ließ (Besitz 3: ÖLA SPH/LW/W30). Das Originaltyposkript umfasst 98 Blatt, die nach einem unpaginierten Deckblatt, auf dem mit Bleistift ein Spiralmuster durchgepaust ist (Bl. I), mit einer Seitenzählung von 1-97 versehen sind. Das Typoskript enthält einige entweder noch mit Schreibmaschine oder mit Hand vorgenommene Sofortkorrekturen von Peter Handke sowie seitliche Bleistiftkreuzchen von Siegfried Unseld, die zur Markierung einzelner Stellen dienten (z.B. Bl. 1, 2, 27, 32).
Am linken Blattrand wurde von Handke das Datum der jeweiligen Schreibtage vermerkt. Den Einträgen nach schrieb Handke an dem Text von 1. bis 30. Dezember 1986, setzte die Arbeit nach einer siebentägigen Pause von 7. Jänner bis 7. Februar 1987 fort und beendete sie schließlich nach einer weiteren Pause von zwölf Tagen, in welcher er einer Notiz zufolge in Rom war (vgl. Bl. 80), in der Zeit von 19. Februar bis »2. März, 16h« (Bl. 97). Am 3. und 4. März fügte er laut eigenen Angaben (Bl. 97) noch weitere Textergänzungen hinzu. Diese Nachträge nicht miteingerechnet betrug die Schreibzeit insgesamt 75 Tage, mit einem Tagespensum von einer bis eineinhalb Seiten. Zusätzlich zum Datum vermerkte Handke ab 12. Jänner auch andere Details wie die Außentemperatur, das Wetter oder die Zahl der Schreibtage wie zum Beispiel: »13. Januar 1987 (-24°)« (Bl. 47), »5. Februar 1987 (-8°) (60. Tag)« (Bl. 75); »18. Februar 1987 (nach Rom) 0° (Bl. 80)«; oder »20. Februar 1987 (Schnee)« (Bl. 82).
Kurz nach Fertigstellung übergab Handke dieses Typoskript persönlich an Siegfried Unseld, der ihn am 5. März in Salzburg besuchte; Unseld hielt den Erhalt in seinem Reisebericht fest (DLA, SUA, A: Suhrkamp Verlag). Die Bleistiftkreuzchen dürften von Unselds dreifacher Lektüre stammen, von der er Handke auf einer Ansichtskarte vom 6. April 1987 berichtete (Handke / Unseld 2012, S. 535). Die Kopien (Besitz 2 und 3) entstanden vermutlich vor den letzten Bleistiftmarkierungen Unselds. (kp)
DIE ABWESENHEIT [/] Ein Märchen [Bl. 1]
Typoskript 1,5-zeilig, 98 Blatt, I, pag. 1-97, mit hs. Korrekturen von Peter Handke und Bleistiftkreuzchen von Siegfried Unseld (Bl. 1, 2, 27, 32, 34, 42, 51, 52, 74, 75, 77, 79, 80, 84, 89)
1 Kartonumschlag, auf den Peter Handke mit Bleistift den Titel »Die Abwesenheit [/] Ein Märchen« geschrieben hat; Signatur der Beilage vor der Übergabe an das DLA: (SUA, PH, W1/16.1.a)
ein mit Bleistift durchgepaustes Spiralmuster (Bl. I)
Signatur vor der Übergabe an das DLA: (SUA, PH, W1/16.1)