Das 93 Blatt umfassende Typoskript der Abschrift von Über die Dörfer (Textfassung 3a) wurde von Peter Handke, nachdem er erste Korrekturen vorgenommen hatte, kopiert, anschließend mit Bleistift und schwarzem Stift weiterkorrigiert und vermutlich Ende Jänner an den Suhrkamp Verlag geschickt. Diese Typoskriptkopie (Textfassung 3b) befindet sich im Bestand des Verlags im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Sie ist undatiert, eine zeitliche Einordnung erlaubt jedoch ein in der Verlagskorrespondenz erhaltener Brief Handkes vom 28. Jänner 1981, in dem er seinem Verleger Siegfried Unseld die Zusendung von Über die Dörfer »wie es nun geworden ist« (Handke / Unseld 2012, S. 426) ankündigt. Dabei muss es sich um diese weiterkorrigierte Kopie der Abschrift (Textfassung 3b) gehandelt haben.
Neben den mitkopierten und den eingefügten Korrekturen Handkes enthält Textfassung 3b auch handschriftliche und maschingeschriebene Einträge fremder Hand. Sie konnten als Gudrun Weidners Übertragung einer von Handke am 17. Februar 1981 an Unseld geschickten Aufstellung mit Korrekturen identifiziert werden. Weidner, Unselds Sekretärin, muss sie gleich nach Eingang des Briefes am 19. Februar in der Typoskriptkopie umgesetzt haben. Sie vermerkte anschließend auf der Kurrekturliste »übertragen / gw« (DLA, SUA, A: Suhrkamp Verlag, Verlagskorrespondenz). Die von ihr vorgenommenen Ergänzungen und Streichungen in Textfassung 3b stimmen mit jenen in Handkes Brief überein.
Der Textfassung 3b wurde im Verlag eine interne Notiz von Unseld an Rolf Staudt, den Leiter der Herstellungsabteilung der Verlage Insel und Suhrkamp, vom 9. Februar 1981 beigelegt. Sie betrifft die Buchgestaltung und lautet: »Anbei das Manuskript von Peter Handke: ÜBER DIE DÖRFER. Es soll gebracht werden in der Art von Frischs "Triptychon". Als Umschlag stellt sich Handke ein "lila" vor, das sehr zart ist. Kann man hier bitte einen Versuch machen? Die Umschlagszeichnung liegt ebenfalls hier an.« Dazu notierte Unseld handschriftlich: »Es ist das Manuskript der 1. Fassung«. Der letzte Hinweis ist verwirrend, da es sich eben nicht mehr um die erste Fassung handelte. (kp)
Über die Dörfer [/] Dramatisches Gedicht
Salzburg [Bl. I*]
1 Typoskript 2-zeilig, Abschrift fremder Hand, Kopie, 93 Blatt, pag. a-c, 1-88, I*; mit Korrekturen (schwarze Füllfeder und Bleistift) von Peter Handke und Einfügungen (Schreibmaschine und blauer Fineliner) von Gudrun Weidner
1 Notiz von Siegfried Unseld (»dr. u.«) an Herrn Staudt, den Leiter der Herstellungsabteilung des Verlags, vom 9. Februar 1981, geschrieben von Unselds Sekretärin, Burgel Zeeh (»ze«): »Anbei das Manuskript von Peter Handke: ÜBER DIE DÖRFER. [/] Es soll gebracht werden in der Art von Frischs "Triptychon". Als Umschlag stellt sich Handke ein "lila" vor, das sehr zart ist. Kann man hier bitte einen Versuch machen? Die Umschlagszeichnung liegt ebenfalls hier an.« Darunter notierte Unseld: »Es ist das Manuskript der 1. Fassung«; der Adressat »Herr Staudt« wurde von ihm wieder durchgestrichen; Signatur vor der Übergabe an das DLA (SUA, PH, W3/10.2a)
Signatur vor der Übergabe an das DLA (SUA, PH, W 3/10.2)