Quellenlage

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Die Entstehung von Peter Handkes Theaterstück Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum Sonoren Land ist bis zur Übergabe des Stücktextes an den Verlag durch in öffentlichen Archiven aufbewahrte Notizbücher und Typoskripte gut dokumentiert. Darüber hinaus sind jedoch keine Materialien erhalten.

Notizbücher

Handkes Notizbücher mit werkbezogenen Aufzeichnungen zum Stück stehen der Forschung vollständig zur Verfügung: sie sind im Original im Deutschen Literaturarchiv Marbach einsehbar, Kopien der Notizbücher verzeichnet die Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien. Elf seiner Notizbücher aus dem Zeitraum von 28. August 1986 bis 12. Oktober 1988 ordnete Handke durch Eintragen des Projekttitels am vorderen Vorsatz dem Stück zu. Erste Notizen zur Konzeption des Stücks, wie beispielsweise zum Motiv der Frage oder zur Figur Parzival könnten sich aber bereits in den Notizbüchern ab Anfang der 1980er Jahre befinden, denn eine erste Parzival-Lektüre wird bereits in den Notizen aus dem Zeitraum von 2. April bis 14. September 1981 ersichtlich.

Typoskripte und Beiblätter

Das Typoskript der ersten Textfassung mit zahlreichen Bleistiftkorrekturen befindet sich im Original in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich in Wien. Zwei Kopien dieses Typoskripts, die nicht alle im Original eingetragenen Korrekturen enthalten, zählen zum Bestand des Siegfried Unseld Archivs am Deutschen Literaturarchiv Marbach. Der Verbleib der üblicherweise beim Schreiben der ersten Textfassung anfallenden Beiblätter ist unbekannt. Im Katalog einer von J.A. Stargardt (Berlin) und Moirandat (Basel) organisierten Auktion im Oktober 2011 wurde ein Blatt mit Beiblattnotizen Peter Handkes zum Verkauf angeboten, das den Notizen nach allerdings erst bei der Überarbeitung des Stücks zur zweiten Textfassung entstanden sein muss. Das Typoskript der zweiten Textfassung ist als Durchschlag in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich vorhanden, eine Kopie, die vor den im Durchschlag mit Bleistift eingetragenen Korrekturen entstanden ist, liegt im Siegfried Unseld Archivs in Marbach.

Verlagsmaterialien und Korrespondenz

Der Bestand des Siegfried Unseld Archivs beinhaltet zudem die Korrespondenz von Peter Handke mit Siegfried Unseld und Raimund Fellinger (darunter eine Reihe von Postkarten, die Handke seinem Lektor während der Weltreise geschickt hat) mit Informationen zur Stückentstehung. Nicht überliefert sind jedoch sämtliche Materialen, die im Verlag vorgenommene Eingriffe und Arbeiten am Stücktext bis zur Veröffentlichung dokumentieren würden, zum Beispiel Verlagsabschriften, Bühnenskripten des Theaterverlags oder Druckfahnen zum Stück.

Materialien zur Uraufführung

Die Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich verfügt über drei Bühnenbildentwürfe zur Uraufführung von Karl-Ernst Herrmann (ÖLA SPH/LW/S304-Z) und ein Exemplar des Programmhefts der Uraufführung. In das Heft wurden von Hans Widrich ein Notizzettel mit der Aufschrift »Erste Pause nach dem 2. Bild und kurze Pause nach dem 5. Bild« sowie zwei Eintrittskarten eingeklebt. Im Heft unterzeichneten sich der Autor und die Mitglieder des Ensembles. (ÖLA SPH/LW/W56/2)

Eine von der Bühnentechnik angefertigte Schwarzweiß-Bilderserie von den Bühnenproben, die die Veränderungen des Bühnenbilds zeigen, befindet sich im Bühnentechnikarchiv des Burgtheaters. Zum Fundus des Burgtheaterarchivs zählen zudem Dias der Generalprobe und ein Belegexemplar des Programmhefts der Uraufführung. Fotos von der Uraufführung (bzw. der Generalprobe) der Fotografin Barbara Palffy werden im Österreichischen Theatermuseum aufbewahrt.

Das Archiv des Österreichischen Rundfunks in Wien enthält Videoaufzeichnungen von Kritikerstimmen nach der Uraufführung und eines Interviews mit Peter Handke (ORF Z-M2.8972/1/1) sowie Aufzeichnungen der Generalprobe (ORF Z-M2 8969/1/1 und Z-M2.8971/1/1). (kp)