Quellenlage

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Textgenetische Zeugnisse zum Essay Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise sind an öffentlichen Archiven nun in geringer Anzahl erhalten. Allfällige Notizbücher, die – entgegen Handkes eigenen Aussagen – Aufzeichnungen aus dem Zeitraum von Mai bis Juni 1996 enthalten, sind der Forschung bislang noch unzugänglich.

Typoskript

Ein für Handkes Texterstfassungen typisches Bleistiftmanuskript ist nicht dokumentiert, weshalb ein Typoskript, das sich in Original und Kopie am Siegfried-Unseld Archiv des Deutschen Literaturarchivs Marbach befindet, die erste vollständige Fassung des Essays darstellt.

Druckfahnen

In zweifacher Ausfertigung wurden die Druckfahnen des ersten Laufs aufbewahrt. Bei dem Exemplar, das in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek liegt, handelt es sich um die beim Autor verbliebenen Fahnen, die er seinem Freund Hans Widrich nach Abschlus der Arbeit schenkte. Die zweite Ausfertigung, in die Handke sämtliche Korrekturen mit vereinzelten Abänderungen übertrug, erhielt Siegfried Unseld bzw. der Suhrkamp Verlag, über dessen Archiv sie an das Deutsche Literaturarchiv Marbach gelangten. Ebenfalls im Siegfried Unseld-Archiv am Deutschen Literaturarchiv Marbach liegt eine Fassung der Druckfahnen zweiter Lauf, die weitere Korrekturen des Autors und des Lektors Raimund Fellinger enthält.

Korrespondenzen

Der Essay wird in den bereits in Buchform publizierten Briefwechseln so gut wie nicht erwähnt. Lediglich ein Brief des Verlegers Siegfried Unseld an Peter Handke belegt die Überreichung des ersten Buchexemplars am 21. September 1996 in Paris (Handke / Unseld 2012, S. 664). In der Verlagskorrespondenz des Suhrkamp Verlages könnten sich weitere Briefe zur Werkentstehung befinden, diese sind allerdings nicht im Detail erschlossen.

Fotografien und Reisedokumentation

Über die Leihgabe Widrich/Sammlung Peter Handke gelangte ein umfangreicher Bestand zu mehreren Serbienreisen Peter Handkes an das Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Die dem Sommerlichen Nachtrag zu Grunde liegende zweite Serbienreise vom 15. bis zum 24. Mai 1996 ist vor allem durch Fotos von Zlatko Bocokić, der Handke begleitete, dokumentiert. Die Zuordnung der Fotografien ist durch Falschdatierungen Bocokićs auf den Fotorückseiten mitunter erschwert, auch sind die Konvolute mit der Dokumentation weiterer Serbienreisen vermischt. Dem Sommerlichen Nachtrag zuordnen lassen sich ganz oder teilweise die Signaturen ÖLA SPH/LW/S242, 243, 245, 245a und 249; darin befinden sich – zusammen mit Material von späteren Reisen – Fotos, Reisebelege oder Korrespondenzen vor allem zwischen Handke und Bocokić.

Weiteres Umfeldmaterial

Eine umfangreiche Zeitungsauschnittesammlung zur Jugoslawien-Thematik von 1996 bis 2002, die sich im »Chaville-Bestand« am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek befindet, enthält zwar keine Artikel, die sich ausschließlich auf den Sommerlichen Nachtrag beziehen, der Text wird aber vereinzelt, ausgehend von einer vergleichsweise geringen Resonanz, eher beiläufig erwähnt, bzw. wird er im Kontext von Eine winterliche Reise rezipiert. Allfällig in Privatbesitz verbliebenes dokumentarisches Material der beiden Reisebegleiter Handkes wie etwa Tagebücher, Reisenotizen, Fotografien, Korrespondenzen oder Landkarten ist bislang nicht erschlossen. (ck)

Siglenverzeichnis