Peter Handke fertigte eine Kopie des Typskripts der zweiten Textfassung von Untertagblues an, die er am 18. April 2002 an seinen Verleger Siegfried Unseld sandte, mit der Bitte, weitere Kopien auch an seinen Lektor Thorsten Ahrend und an Hans-Jürgen Drescher, den Leiter des Suhrkamp Theaterverlags, weiterzugeben. (Handke / Unseld 2012, S. 723) Unseld erhielt die Sendung laut Eingangsstempel des Verlags am 22. April 2002. Die Typoskriptkopie (Textfassung 2b) umfasst wie die Vorlage 57 Blatt, die nach einem unpaginierten Titelblatt (Bl. I) mit einer Seitenzählung von 2-56 versehen sind, wobei die Seitenzahl 41 wie schon in der Vorlage doppelt war, weshalb die zweite Seite mit einem »a« gekennzeichnet wurde.
Bis auf drei weitere Kleinigkeiten stimmen Kopie und Original überein: Auf Blatt 19 des Originals fügte Handke nach dem Kopieren eine kleine Korrektur ein, die in der Kopie nicht vorhanden ist. Umgekehrt findet man auf Blatt 30 der Kopie eine Textergänzung, die im Original fehlt; sie lautet: »Schluß mit euch Heiligen, die die Schuld der andern auf sich nehmen. Ein Heiliger, der die eigene Schuld auf sich nähme – ja, das wäre endlich wieder ein wahrer Heiliger. Heiliger, der du dich bekennst zu deiner Schuld, Heiliger der Schuld – wo bleibst du uns?« (Bl. 30; vgl. U 45). Schließlich schob Handke in einem Satz auf Blatt 51 der Kopie »auch Stöhnen« ein; diese Einfügung hat im Original ebenfalls keine Entsprechung.
Dass es sich bei dieser Textfassung um Unselds Exemplar handelt, zeigen die von ihm bei seiner Lektüre des Theaterstücks mit Bleistift in die Kopie geschriebenen Markierungen, Anmerkungen bzw. Korrekturen (Bl. 7, 8, 12, 16, 21, 27, 33, 39, 44, 51). (kp)
UNTERTAGBLUES [/] Ein Stationendrama [Bl. I]
1 Typoskript 2-zeilig, Kopie, 57 Blatt, I, pag. 2-41, 41a, 42-56; mit hs. Anmerkungen (Bleistift) von Siegfried Unseld (Bl. I, 7, 8, 12, 16, 21, 27, 33, 39, 44, 51)
1 Brief von Peter Handke an Siegfried Unseld vom 18. April 2002: »Lieber Siegfried, [/] Du bist der Verleger, und also bist Du es, dem ich das beiliegende Stück "Untertagblues", entstanden zwischen Dezember und jetzt, schicke. [...]« (siehe Handke / Unseld 2012, S. 723). Der Brief ging laut Stempel am »22. April 2002« im Verlag ein.