1914/2014: Projekte der Österreichischen Nationalbibliothek zum Ersten Weltkrieg

Pressemeldung

2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Die Österreichische Nationalbibliothek widmet sich diesem Schlüsselereignis des 20. Jahrhunderts in der analogen ebenso wie in der digitalen Welt.
Eine große Ausstellung im Prunksaal mit dem Titel „An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914-1918“ wird ab März 2014 die berühmte Kriegssammlung der ehemaligen Hofbibliothek erstmals umfassend präsentieren.
Ab April 2014 werden im Web rd. 75.000 digitalisierte Objekte aus den verschiedenen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek über die europäische digitale Bibliothek Europeana abrufbar sein. Gleichzeitig werden für das Web@rchiv Austria alle Netz-Aktivitäten zum Gedenkjahr für die Nachwelt gesichert. Und schon heute bietet die Österreichische Nationalbibliothek als zentrale Gedächtnisinstitution dieses Landes in ihrem digitalen Zeitungslesesaal ANNO über 840.000 Zeitungsseiten aus den Jahren 1914 bis 1918 zur kostenlosen Recherche an.

Ausstellung in Wien und internationale Kooperation
Univ.-Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner, Historiker, Autor und langjähriger Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, kuratiert die große Ausstellung im Prunksaal „An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914-1918“. Sie wird ab 13. März 2014 die berühmte Kriegssammlung der ehemaligen Hofbibliothek erstmals umfassend präsentieren.

Schon unmittelbar nach Kriegsbeginn 1914 begann die Vorgängerin der Österreichischen Nationalbibliothek, die Hofbibliothek, Zeugnisse des Krieges zu sammeln. Bis 1918 wurden so zehntausende Fotos, Plakate, Noten und literarische Texte, aber auch künstlerisch gestaltete Feldpostkarten, Kriegstagebücher und andere bemerkenswerte Dokumente archiviert. Sie bezeugen auf eindrückliche Weise das millionenfache Sterben an der Front und das entbehrungsreiche Leben in der Heimat.

Wichtige Teile dieser Kriegssammlung werden derzeit gemeinsam mit Objekten aus anderen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek im Rahmen des internationalen Projekts „Europeana Collections 1914-1918“ digitalisiert. Es handelt sich um über 75.000 Objekte zum Ersten Weltkrieg, darunter 6.500 Plakate, 230 Kinder- und Jugendzeichnungen, 37.000 Fotografien der „Kriegspressequartier-Alben“, rund 40 Bücher aus der Sammlung für Plansprachen, 200 Soldatenlieder und 1.100 Flugblätter, die von Flugzeugen abgeworfen wurden. Diese Digitalisate bieten einen authentischen Einblick in die damalige Zeit und werden ab April 2014 gemeinsam mit den Digitalisaten von neun weiteren Nationalbibliotheken über das Portal der Europeana zur Verfügung stehen. Insgesamt können dann rd. 425.000 Zeitdokumente aus acht europäischen Ländern online verglichen werden, die bisher nur in den Lesesälen der jeweiligen Häuser zugänglich waren. „Europeana Collections“ versammelt damit Digitalisate aus jenen Ländern, die im Ersten Weltkrieg auf unterschiedlichen Seiten der Front standen: Österreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich.

Vergangenheit und Zukunft im Web
Schon heute ist der meistgenutzte Tag im virtuellen Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek der 29. Juni 1914, der Tag, nachdem Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek in Sarajewo ermordet wurden. Insgesamt sind in ANNO 58 Zeitschriften und 126 Zeitungen aus den Jahren 1914 bis 1918 online abrufbar. Damit stehen über 840.000 Seiten als Primärquelle für die Recherche zur Verfügung – kostenlos, weltweit und rund um die Uhr.

Und damit die zahlreichen Webseiten zum Gedenkjahr 2014 auch in Zukunft für Interessierte greifbar bleiben, wird die Österreichische Nationalbibliothek für ihr Web@rchiv Austria ein Event-Harvesting zum Thema Erster Weltkrieg durchführen: Dabei wird der österreichische Webspace mit so genannten Webcrawlern automatisiert nach diesem Thema durchsucht und archiviert. Interessierte BenutzerInnen oder BetreiberInnen von diesbezüglichen Webseiten können schon heute Seiten über ein eigenes Webformular zur Archivierung vorschlagen.

Die Ausstellung „An Meine Völker!“ wird unterstützt durch die ERSTE Stiftung

Pressefoto 1: Katalog „An Meine Völker!“

Pressefoto 2: Kinderzeichnung „Beschuss durch ein österreichisches Kriegsschiff” , Wasserfarben, Graz, 1916

Pressefoto 3: Kaisermanifest, Plakat „An Meine Völker!“ vom 28. Juli 1914, k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1914

Pressefoto 4: Fotoalbum des k.u.k. Kriegspressequartiers, Band 81 mit 378 Fotografien (Eine Medienstation zeigt in der Ausstellung ausgewählte Bilder aus den Alben des Kriegspressequartiers)

 


Für nähere Auskünfte steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Mag. Thomas Zauner
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Josefsplatz 1
1015 Wien
Tel.: (+43 1) 534 10-270
Fax: (+43 1) 534 10-257

thomas.zauner@onb.ac.at


last update 05.10.2014