ÖNB-Literatursalon
Eine Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek

Die ÖNB-Literatursalons dieses Herbstes laden zu einem Abend mit der Familie Schnitzler und zwei Lesungen österreichischer Erfolgsautorinnen ein.

Im Jubiläumsjahr der Verleihung des Raimund-Preises an Arthur Schnitzler für Der junge Medardus (27. März 1914) steht die Familie Schnitzler im Mittelpunkt einer biographischen Aufarbeitung durch die Hamburger Germanistin und Theaterwissenschaftlerin Jutta Jacobi. Nach ihrem "höchst differenzierten Porträt" (Astrid Kuhlmey, ORF) zu Zarah Leander und ihrem von der Kritik begeistert aufgenommenen Kooperationsroman mit der Russin Julia Solovieva, Katias Zorn. Roman eines russischen Sommers, beschäftigt sie sich in ihrem neuen Werk mit der Geschichte der Familie Schnitzler und den durch Arthur vielfach überschatteten Nachfahren bis hin zu den Nachfahren der Gegenwart.

Der zweite Abend ist Sabine M. Gruber gewidmet, die seit dem großen Erfolg ihres Erzählbandes Kurzparkzone Publikum und Kritik in gleicher Weise gebannt hat und begeistert. Ihr künstlerisch virtuoser Zugang speist sich nicht nur aus ihrem Studium, sondern auch aus einem ergänzenden Musikstudium und einer Gesangsausbildung. Darin liegt eine der beeindruckenden Stärken ihres Werkes: eine überzeugende Charakterzeichnung in meisterhafter Beherrschung des Mediums Sprache. Sie versteht es wie selten jemand, in sprachlich wie psychologisch durchdachten Sequenzen AkteurInnen wie LeserInnen zu durchleuchten und sich in den Personen ihrer Werke zu spiegeln. Mit dem neuen Roman Chorprobe widmet sie sich zugleich einem bestimmenden Faktor ihres Lebens: der Musik und dem Gesang.

Der dritte Abend präsentiert die in Innsbruck wirkende Schriftstellerin Judith W. Taschler, die spätestens seit Die Deutschlehrerin (2013) zu den erfolgreichsten Autorinnen des Landes zählt. Dieser Roman wurde zuletzt auch mit dem renommierten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Bezeichnend für ihren Stil – und den großen Erfolg – ist die Begründung der Jury: "Es sind die großen Themen des Lebens, die Judith Taschler sprachlich virtuos in ein kleines Kammerspiel packt. ... Leben heißt Scheitern, hat Amélie Nothomb einmal gesagt. So konsequent, spannend und literarisch subtil wie Judith Taschler das Thema umsetzt, wird auch Scheitern zu einem Hochgenuss!"

Ich würde mich freuen, wenn Sie an unserem Programm Gefallen finden und uns zu der einen oder anderen Veranstaltung in der Österreichischen National­bibliothek besuchen würden.

Dr. Johanna Rachinger
Generaldirektorin

 

• Detailprogramm Herbst 2014