Die Lehre der Sainte-Victoire

Der dritte Lauf der Druckfahnen von Die Lehre der Sainte-Victoire im Bestand des Siegfried Unseld Archivs am Deutschen Literaturarchiv Marbach umfasst 73 Blatt und ist, ebenso wie die Druckfahnen des ersten und zweiten Laufs, ein Exemplar von Handkes Lektor Raimund Fellinger.

Die eingetragenen Korrekturen selbst sind undatiert, auf Seite I ist das Einlesedatum »23/5« und auf den Seiten 60[a] und 104[a] mit »27/5« angegeben. Entscheidend ist die Angabe des Korrekturgangs mit »AK2« (S. I)  sowie die handschriftlichen Hinweise, die auf dem ersten Blatt angebracht sind: »letzte Rev.« und »S. 1-141 III. Rev Mü« (d.i. Dr. Friedrich Müller). Auf dem selben Blatt ist auch notiert, auf welchen Seiten in dieser letzten Revision noch Korrekturen eingefügt wurden, es sind nur noch die Seiten 7, 34, 75 und 138. Alle Korrekturen, die in den Druckfahnen des zweiten Laufs eingetragen waren, sind in diesem dritten Lauf umgesetzt.

Die Korrektur auf Seite 7 betrifft das Motto, bzw. das Goethe-Zitat. Es ist hier rechtsbündig gesetzt, wie es mit der Korrektur im zweiten Lauf gefordert wurde, die Korrektur im dritten Lauf hingegen lautet wieder »linksbündig!« Auf Seite 34 soll der Korrektur zufolge zwischen den Wörtern »Beschäftigung eine Sehnsucht geblieben war« der Abstand um je 1 Punkt verringert werden, nach diesem Satzende wird zudem ein Absatz eingefordert. Auf Seite 75 sind Korrekturen der Wortabstände in der Zeile »stellt eine Zeichung einen Windbruch dar« eingefügt. Nach diesem Satz notierte Fellinger: »Absatz !!! unbedingt«. Die letzte Korrektur auf Seite 138 betrifft wiederum Wortabstände zwischen »eines Abendregens als Wohltat auf der Stirn«. Auch nach diesem Satz wird ein zusätzlicher Absatz gewünscht.

Zum Beleg, dass diese letzten Korrekturen des dritten Lauf richtig übernommen wurden, liegt dem Druckfahnenexemplar ein Ausdruck der vier korrigierten Seiten bei, die mit dem Korrekturgang »AK3« bezeichnet sind und die das Einlesedatum »14/7« aufweisen. (ck)