
Einführung:
In einem Streifzug durch 
die österreichische und deutsche Plakatgeschichte zeigte die Ausstellung 
„Verführungen“ die Entwicklung eines Mediums, das die visuelle Kultur unseres 
Jahrhunderts maßgeblich bestimmte. Mehr als 280 Exponate vermittelten 
dem Besucher die politischen Ideologien und Rollenbilder, die Schönheitsideale 
und Modetrends der bewegten Jahrzehnte zwischen 1914 und 1945 und machten ihn 
mit den Gestaltungsprinzipien der Plakate vertraut. Neben politischer Propaganda 
und Produktwerbung zeigte die Plakatschau die Verwendung künstlerischer 
Bildsprachen vom Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit und den Einsatz 
der Fotomontage. Die Exponate waren Highlights aus den Plakat-Sammlungen der 
Kunstbibliothek Berlin, des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg, der 
Österreichischen Nationalbibliothek und des Österreichischen Theatermuseums, 
die erstmals in Wien in einem repräsentativen Überblick zu sehen waren. 
Nach der Präsentation in Wien war die Ausstellung noch in Berlin, in der 
Kunstbilbiothek, Staatliche Museen zu Berlin, 4. März bis 2. Mai 
1999, und im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 9. Juli bis 29. August 
1999, zu sehen.
Publikation:
Verführungen. Plakate aus Österreich und Deutschland 
von 1914 bis 1945. Heidelberg: Umschau Braus 1998
ISBN 3-8295-7008-2.
(Erhätlich im Shop der ÖNB um ATS 437,--)
Pressestimmen:
Die Presse, 13. 11. 
1998:
Eine Auswahl dieser Ikonen der Plakatgeschichte 
ist nun in der Ausstellung „Verführungen“ zu sehen, die damit nicht nur 
gesellschaftlichen Wertewandel deutlich macht, sondern auch einige heimische 
Schätze zum ersten Mal ans Licht der Öffentlichkeit bringt [...] 
Man trifft auf einprägsame Logos und Plakatinkonen wie Joseph Binders Meinl-Mohr 
[...] 
und sieht, daß ein Großteil heute gültiger optischer Strategien 
bereits um die Jahrhundertwende entwickelt wurde.
Der Standard, 13. 11. 
1998:
Die Ausstellung „Verführungen“ 
erinnert daran, daß [...] 
in Städten wie Berlin und Wien 
[...] damals 
Büros, Ateliers und Firmen arbeiteten, die mitentschieden, was werbesprachlich 
und reklametechnisch „the state of the art“ war [...] 
Man sollte die Ausstellung „Verführungen“ 
– für Wien ist es die erste auf das Medium Plakat spezialisierte Großausstellung 
seit geraumer Zeit – zum Anlaß nehmen, die unterschiedlichen Lesarten 
von Plakaten durchzuspielen. 
Kurier, 13. 11. 1998:
Unterstützt durch die kluge 
Baugerüst-Architektur spricht diese Präsentation mehr, als das viele 
Geschichtsbände können. 
Die Furche, 3. 12. 1998:
In Wien gingen die Architekten Gerhard 
Vana und Karin Müller von der Überlegung aus, daß Plakate auch 
in der Realität nicht einzeln hängen, sondern versuchen müssen, 
in Konkurrenz mit anderen Plakaten die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. [...] 
Besonders eindrucks- und ausdrucksvoll sind die Filmplakate, die vom „Cabinet 
des Dr. Caligari“ bis zum berüchtigten „Jud Süss“ reichen. Langweilig 
wird einem bei diesem Streifzug durch 30 Jahre (Plakat-)Geschichte sicher nie.
Frankfurter Rundschau, 
7. 1. 1999:
Die bisher größte Schau 
über die Plakatwerbung in Österreich und Deutschland [...] 
Geschichte und Zeitgeist erschließen sich in beiden Stockwerken des Palais 
Lobkowitz auf exemplarische Weise. Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Konstruktivismus 
sind die ausgewiesenen Stilelemente.