[Der Zögling Tjaž] (Textfassung 2)

Typoskript 1,5-zeilig und 2-zeilig, mit Korrekturen von Peter Handke, 12 Blatt, ohne Datum

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Bei der vorliegenden Fassung handelt sich um 12 handschriftlich von 1-12 paginierte Seiten des Typoskripts (Originale und Durchschläge gemischt) von Handkes erstem Übersetzungsdurchlauf von Der Zögling Tjaž. Die Blätter beinhalten die erste Hälfte des ersten »Kapitel[s] vom Unkraut« (Bl. 1; vgl. FL/DZT 5-20). Das Typoskript ist 1,5-zeilig und zweizeilig geschrieben und enthält handschriftliche Korrekturen von Peter Handke und von Helga Mračnikar, die den Text gemeinsam mit ihm übersetzte. Die Blätter waren ursprünglich teilweise ein- oder zweifach gefaltet und sind undatiert. Da der Text schon in der Mitte des letzten Blattes endet, könnte es sein, dass nicht die restlichen Blätter dieser Fassung fehlen, sondern nach dem Abtippen und Korrigieren dieser zwölf Seiten abgebrochen und eine neue Reinschrift begonnen wurde. Da keines der bislang ausfindig gemachten Typoskripte eine Datierung enthält, kann nicht festgestellt werden, ob diese Reinschriften schon jeweils nach Fertigstellung der einzelnen Kapitel oder erst nach Übersetzung des gesamten Buches angefertigt wurden.

Es gibt einige Schreibmaschinenkorrekturen in der ersten Hälfte des ersten Blatts dieses Typoskripts, auf den folgenden Blättern wurde fast ausschließlich von Hand verbessert. Auch die handschriftlichen Eingriffe sind jedoch nicht besonders zahlreich. Am Intensivsten wurde der folgende Abschnitt nachbearbeitet: »[...] es ist an den Tag gekommen, es kommt immer wieder an den Tag, verschwindet immer wieder in der Nacht, es rinnt durch die Nacht und kommt am anderen Ende zurück an den Tag, Neuigkeit reiht sich an \zeugt/ Neuigkeit, sie wringen sie aus und ergötzen sich \sie dampfen/, solange sie am Wwringen sind, die Köpfe fügen sich zusammen zum letzten Wringegriff, besser geht's nicht mehr, näher ist nicht mehr möglich, das Ergötzen \Dampfen/ dauert, bis sie keinen Spielraum mehr haben. \es ihnen zu viel wird./ So sitzt du eigentlich nicht im Zug, obwohl du inzwischen schon eingestiegen bist, sondern bist eingeklemmt \treibst dich/ in den Mäulern deiner Dörfler \herum/ und bist ihnen Anlass zurm Ergötzung \Dampfen/.« (Bl. 2) Eine interessante Mehrfachkorrektur findet sich in den ersten Sätzen des Typoskripts, die lauten: »Endlich gehst du durchs Dorf. All die Ferientage bist du nicht so beschwingt durch gegangen(na veliko) wie heute.« (Bl. 1) Mit der Schreibmaschine wurde »beschwingt« ausgestrichen und durch »überlegen« ersetzt, dies von Hand dann abermals ausgestrichen und in »hochgemut« geändert. Dieser Begriff findet sich auch in der folgenden Textfassung an der entsprechenden Stelle (ÖLA SPH/LW/W131, Bl.1). Im Buch heißt es dann »großartig« (FL/DZT 5). Wörtlich genommen bedeutet »na veliko« in etwa »im Großen« oder auch »duzendweise«, im Kontext dieses Satzes musste daher eine metaphorische Entsprechung gefunden werden. (Vanessa Hannesschläger/kp)

Siglenverzeichnis

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Beteiligte Personen:  Helga Mračnikar
Datum normiert:  ohne Datum

Materialart und Besitz

Besitz:  Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Art, Umfang, Anzahl: 

1 Typoskript, 12 Blatt, pag. 1-12, Bl. 1-5: 1,5-zeiliges Originaltyposkript, Bl. 6-12: 2-zeiliger Durchschlag; mit hs. Korrekturen von Peter Handke und Helga Mračnikar

Format:  A4
Schreibstoff:  Fineliner (rot, violett), Bleistift