Herbert J. Wimmer

geb. 1951

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Herbert J. Wimmer, geboren am 2. 5. 1951 in Melk (Niederösterreich). Wimmer wuchs im Bezirk Melk auf und schloss 1969 eine kaufmännische Lehre ab. 1971 zog er nach Wien. Dort arbeitete er zunächst als Büroangestellter, seit 1973 ist er freier Schriftsteller. Von 1993 bis 1997 studierte er an der Universität Wien Deutsche Philologie, Theaterwissenschaft, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Sozialgeschichte der Literatur. Als Schriftsteller verfasst er sowohl Prosatexte als auch Hörspiele und Kunstradioproduktionen. Zudem publiziert er literatur- und filmkritische Texte und ist als Herausgeber tätig. Er beteiligte sich wiederholt an Gemeinschaftspublikationen, zum Beispiel an der 1989 gemeinsam mit Elfriede Gerstl herausgegebenen Anthologie "Ablagerungen. Ein anthologisches Konzeptbuch". Neben der Arbeit an literarischen Projekten ist Wimmer in verschiedenen anderen Kunstformen produktiv, unter anderem in den Bereichen Collage, Fotografie, Zeichnung, Lineament und Film. So stammt beispielsweise die Fotoserie "Alfabet des Wohnens" in Gerstls "Kleiderflug" (1995) von ihm.
Wimmers Arbeiten sind durch Grenzüberschreitungen zwischen Literatur und anderen künstlerischen Ausdrucksformen gekennzeichnet. Häufig entziehen sie sich in ihren experimentellen Verfahren festgelegten Zuschreibungen zu einer Gattung, einem Genre oder auch eindeutiger Autorschaft. Die Texte des Schriftstellers sind durch das selbstreflexive, spannungsgeladene Spiel mit Sprache und Schrift geprägt. Oft sind bereits die Titel durch Oxymora, Neologismen oder die Abwendung von konventionellen Schreibweisen gekennzeichnet, etwa in „das offene schloss. ambivalenz-roman. zwei mal siebenundsiebzig textfelder“ (1998) oder in "kühlzack & flexer. aggregat" (2008). Andere Projekte des Künstlers, wie zum Beispiel das gestisch-expressive Zeichnungsprojekt "The Infinite Drawing" (seit 1998), verstehen sich als "work-in-progress" und entziehen sich damit auch einem abgeschlossenen Werkbegriff. Seit dem Tod von Elfriede Gerstl kreisen seine Texte immer wieder um die schmerzlich vermisste Lebensgefährtin. In ganz besonderer Weise trifft das auf den 2013 erschienenen Roman "membran" (Wien: Sonderzahl) zu, dessen 25 Kapitel, nach dem Alphabet gereiht und unter Auslassung des Buchstabens "e" (= Elfriede), jeweils mit einem Zitat von Gerstl versehen sind und gleichsam mit der Verstorbenen zu kommunizieren scheinen.
Seit 1975 ist Wimmer Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, von 1999 bis 2002 war er Mitglied des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie. Der Schriftsteller erhielt verschiedene Stipendien und Preise, darunter das Nachwuchsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur (1976), den Förderungspreis für Literatur des Adolf-Schärf-Fonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (1990), das Elias-Canetti-Stipendium (1995-1997), den Siemens Literaturpreis LITERATniktechTur (1999) und den Heimrad-Bäcker-Preis (2009). Wimmer ist Präsidiumsmitglied der Internationalen Erich-Fried-Gesellschaft für Literatur und Sprache.

ÖLA 323/07: Literarischer Teilvorlass Herbert J. Wimmer

Zugangsdatum: 2007
Umfang: 3 Kisten.
Bestand zur Zeit nicht benutzbar.

Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht

Der Bestand ist systematisch geordnet.


Recherche nach "Herbert J. Wimmer" in der Suchmaschine QuickSearch der Österreichischen Nationalbibliothek (in "Alle Bestände", oder eingeschränkt "Handschriften und Nachlässe")

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Klaus Kastberger

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last update 03.09.2014