Die zweite Textfassung von Peter Handkes Erzählung Langsame Heimkehr ist ein zweizeilig getipptes Typoskript mit dem Titel »DAS RAUMVERBOT« (Bl. I). Es enthält zahlreiche Korrekturen, Streichungen und Einfügungen und umfasst 158 Blatt, die ab dem vierten Blatt eine Seitenzählung von 1-152 aufweisen. Die ersten drei Blätter sind unpaginiert – ein Titelblatt, auf das Handke eine Kopie seiner Notizbuchzeichnung vom Tisch des Bahnhofswarteraums in Dutovlje im slowenischen Karst geklebt hat (Bl. I; vgl. DLA, A: Handke, Peter, Notizbuch 015, S. 139); ein Blatt mit einem Mottozitat aus Dantes Göttlicher Komödie (ohne Quellenangabe) (Bl. II) und ein Kapitelblatt mit der Überschrift »1. Die Vorzeitformen« (Bl. III). Zwischen den Blättern 64/65 und 110/111 sind zwei weitere unpaginierte Kapitelblätter mit den Überschriften »2. Das Raumverbot« (Bl. IV) und »3. Die Zeit und einige Die Räume« (Bl. V) eingelegt. Der Titel des dritten Kapitels wurde später in »Das Gesetz« umbenannt. Ein weiteres unpaginiertes Blatt des Typoskripts enthält die Angabe zur Entstehungszeit der Erzählung: »(geschrieben 1978 und 1979, hier und dort)« (Bl. I*), die allerdings auch die Arbeit an der ersten Textfassung miteinrechnet.
Darüber hinaus enthält diese zweite Textfassung keine Datierungen – sie dürfte aber in der Zeit zwischen dem 7. Jänner 1979 (dem Tag nach Fertigstellung der ersten Textfassung) und dem 30. Jänner, dem Tag, an dem Handke das fertige Typoskript an seinen Verleger Siegfried Unseld schickte, entstanden sein. Der Begleitbrief an Unseld ist im Deutschen Literaturarchiv Marbach dem Typoskript beigelegt. Darin schrieb Handke: »Ich weiß schon ungefähr, was ich geschrieben habe. Bitte, lasse es niemanden sonst lesen, und, bitte, sprich mit niemanden darüber.« (Handke / Unseld 2012, S. 354)
Bei der Textfassung 2a von Langsame Heimkehr handelt es sich um das Typoskript, das Unseld zugeschickt bekommen hat. Unselds Lektürespuren sind darin zu erkennen: die für ihn typischen Bleistiftkreuze am linken Blattrand (z. B. Bl. 12, 21, 28). Zudem vermerkte er erste kleinere Korrekturen oder kennzeichnete für ihn wichtige Stellen oder Abschnitte indem er zwischen die Typoskriptblätter beschriftete Papierstreifen einlegte. Die Aufschriften lauten: »Natur« (zwischen Bl. 1/2), »Sorgers Auffassung« (Bl. 4/5), »Tat Beisp. menschl. Friede« (Bl. 33/34), »II Beschreibung Stadt« (Bl. 79/80), »II Abend der Selbstvergewisserung« (Bl. 96/97), »III Gesetz« (Bl. 124/125), »III Europa« (Bl. 144/145). Von diesem mit Unselds Lektürespuren versehenen Exemlar wurden zwei Kopien angefertigt (Textfassung 2b und 2c). (kp)
DAS RAUMVERBOT [Bl. I]
1 Typoskript 2-zeilig, 158 Blatt, I-III, pag. 1-64, IV, 65-110, V, 111-152, I*; mit zahlreichen eh. Korrekturen und hs. Markierungen und beschrifteten und zwischen den Seiten eingelegten Markierungszetteln von Siegfried Unseld
2 Briefe, die bei einer Sichtung im Suhrkamp Verlag (2009) dem Typoskript beigelegt waren:
Illustration des Titelblattes mit einer Kopie der Zeichnung vom Tisch im Bahnhofswartesaal Dutovlje aus seinem Notitzbuch vom 24. April bis 26. August 1978 (DLA, A: Handke Peter, NB 015, S. 139) [Bl. I]