Standort
Josefsplatz 1, 1010 Wien
oeffentlichkeitsarbeit@onb.ac.at
Öffnungszeiten
Sommeröffnungszeiten (Juni, Juli, August, September)
täglich 10.00 – 18.00, Do. 10.00 – 21.00 Uhr
Glanz und Gloria: Der barocke Prunksaal zählt zu den schönsten historischen Bibliotheken der Welt. Kaiser Karl VI. (1685/1711-1740) veranlasste den Bau dieses Juwels profaner Barockarchitektur für seine Hofbibliothek. Erbaut wurde der Prunksaal von 1723 bis 1726 nach Plänen des berühmten Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach von dessen Sohn Joseph Emanuel. Die Deckenfresken stellte der Hofmaler Daniel Gran bis 1730 fertig.
Der Prunksaal nimmt die ganze Front des Josefsplatzes ein und misst in der Länge 77,7 m, in der Breite 14,2 m und in der Höhe 19,6 m. Zwei Seitenflügel und ein Kuppelraum geben dem Saal eine dreiteilige Struktur. Die Fresken im Eingangsflügel behandeln weltliche und kriegerische Themen, während im hinteren, an die Hofburg angrenzenden Friedensflügel mit dem ursprünglichen Zugang für den Kaiser und den Hof allegorische Darstellungen des Himmels und des Friedens zu sehen sind. Das Fresko in der knapp 30 Meter hohen Kuppel stellt die Apotheose, d.h. „Gottwerdung“ Karls VI. mit einer Allegorie auf die Erbauung der Bibliothek dar. Das barocke Herrschaftsprogramm für den Freskenschmuck schuf der Hofgelehrte Conrad Adolph von Albrecht (1682-1751). Die vier im Mitteloval aufgestellten barocken Prunkgloben stammen von Vincenzo Coronelli (1650-1718). Gemeinsam mit den Marmorstandbildern der Brüder Peter und Paul Strudel und den Bücherschränken aus Nussholz bilden sie ein authentisches Bild der barocken Universalbibliothek des 18. Jahrhunderts.
Heute beherbergt der Prunksaal 200.000 Bücher von 1501 bis 1850, darunter die 15.000 Bände umfassende Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736) im Mitteloval. Mit ihren historischen Beständen und Räumlichkeiten zählt die Österreichische Nationalbibliothek zu den bedeutendsten Bibliotheken weltweit.