Projekt: Kupferfraß

Projektleitung: Mag. Christa Hofmann

ProjektmitarbeiterInnen:
Mag. Andreas Hartl, IfR, ÖNB
MA Ahn Kyujin, Universität für Bodenkultur, Department für Chemie

Kooperation:
Prof. Dr. Antje Potthast, Dr. Ute Henniges, Prof. Thomas Prohaska, Universität für Bodenkultur, Department für Chemie
Dr. Erna Pilch-Karrer, Österreichisches Staatsarchiv
Dianne van der Reyden, Dr. Eric Hansen, Library of Congress, Directorate of Preservation

Finanzierung:
Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung

Kupferfraßschäden an illuminierten Handschriften und Karten: Evaluierung von präventiven und aktiven Konservierungsmethoden

Atlas Coelestis, 1708, FKB 272-25 Kar, S. 18 recto

S. 18 verso

Im Rahmen des Förderprogramms forMuse Forschung an Museen fördert das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung ein Projekt der Österreichischen Nationalbibliothek in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur. Erforscht wird die degradierende Wirkung von Kupfergrünpigmenten auf Papier und konservatorische Behandlungsoptionen. Kupfergrünpigmente, welche hauptsächlich aus Kupferacetat bestehen, wurden zur Kolorierung von bildlichen Darstellungen in Handschriften, Druckschriften und Kartenwerken vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert eingesetzt. Die kolorierten Bildteile können sich braun verfärben und auf die Rückseite durchschlagen. Vermutlich führen Kupferionen zu einem Abbau der Cellulosemoleküle, was in einer stark verminderten mechanischen Belastbarkeit des Papierträgers resultiert.

Am Institut für Restaurierung werden im Zuge des Projekts Präventivmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Stabilisierung des Kupferfraßes führen sollen, an Modellpapieren mit Kupfergrünpigmenten getestet. Das Chemie Department der Universität für Bodenkultur analysiert die Modellpapiere und die Auswirkungen der Behandlungen auf molekularer Ebene vor und nach einer beschleunigten Alterung der. Zu den untersuchten Maßnahmen zählen die mechanische Stabilisierung mit Japanpapier und verschiedenen Klebstoffen sowie die chemische Stabilisierung durch das  Einbringen von alkalischen Lösungen, Komplexbildnern und Antioxidantien. Ziel des Projektes ist es, die Ursachen für das Schadensphänomen Kupferfrass weiterführend zu erforschen und Restauratoren Grundlagen für konservatorische Entscheidungen zum Umgang mit Kupfergrünpigmenten zu geben.


last update 03.06.2014