Grundeintrag 1998

[2/ S. 313:] Das Franz-Michael-Felder-Archiv wurde 1981 durch einen Vertrag zwischen dem Land Vorarlberg und dem Franz-Michael-Felder-Verein
begründet und hat seinen Betrieb im September 1984 aufgenommen. Benannt ist es nach dem Vorarlberger Schriftsteller, Landwirt
und Sozialreformer Franz Michael Felder (1839-1869).
Aufgaben des Felder-Archivs sind die systematische Erschließung und Erforschung der Vorarlberger Literatur- und Geistesgeschichte
einerseits, die Förderung und Dokumentation der Gegenwartsliteratur und des literarischen Lebens andererseits.
Zu seinen Beständen zählen die Nachlässe von Eugen Andergassen, Robert Blauhut, Robert Byr, Franz Michael Felder, Josef Feldkircher,
Karl-Gideon Gössele, Max Haller, Anna Hensler, Paula Ludwig, Kaspar Moosbrugger, Franz Xaver Moosmann, Hermann Sandner und
Franz Michel Willam sowie der Briefnachlaß von Rudolf Wacker und dessen Bibliothek. Des weiteren beherbergt das Vorarlberger
Literaturarchiv Teilnachlässe, Vorlässe, Autographen und Werkmanuskripte von Kurt Bracharz, Arno Geiger, Monika Helfer, Michael
Köhlmeier, Norbert Loacker, Christian Mähr, Max Riccabona, Kundeyt Surdum, Gebhard Wölfle und anderen Vorarlberger Autoren
und Autorinnen.
An Forschungs- und Editionsarbeiten sei auf den Abschluß der vom Felder-Verein seit 1970 edierten zwölfbändigen Gesamtausgabe
der Werke Felders hingewiesen. Jüngstes Editionsprojekt ist der Briefwechsel zwischen Kaspar Moosbrugger und dem Herausgeber
des »Deutschen Wörterbuchs«, Rudolf Hildebrand, der im Libelle Verlag (Lengwil) erscheint.
Für 1999 ist eine Reihe von Aktivitäten im Kontext des heurigen »Felder-Jahres« vorgesehen: Es wird unter anderem angestrebt,
mittels einer breit konzipierten Vortragsreihe Felders und seiner Zeitgenos- [2/ S. 314:] sen (Robert Byr, Alfred Meißner, Kaspar Moosbrugger) zu gedenken, neuere Entwicklungen und Tendenzen in der Vorarlberger Literatur
zu analysieren und wieder zu entdeckende Autoren wie Norman Douglas oder Joseph Kopf vorzustellen. Die Beiträge sollen unter
anderem Prolegomena zu einer Vorarlberger Literaturgeschichte liefern.
Außerdem ist in diesem Jahr beabsichtigt, die Präsentation des Archivs, seiner Bestände und seiner Aktivitäten im Rahmen der
Homepage der Vorarlberger Landesbibliothek (http://www.vlr.gv.at/vlb/ fmfa) zu realisieren.
|
|