Einführung:
In Zusammenarbeit mit Ottmar Premstaller, dem Präsidenten der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft, präsentierte die ÖNB anläßlich des 80jährigen Bestehens der tschechischen Exlibrisgesellschaft mit Arbeiten von 16 Künstlern das hohe Niveau der tschechischen Gebrauchsgraphik im 20. Jahrhundert und ihren souveränen Umgang mit allen graphischen Techniken, insbesondere jedoch mit dem (mehrfarbigen) Holzschnitt bzw. -stich und der Lithographie.
Jan Konupek (Mlada Boleslav 1883–1950 Nove Mesto): Exlibris für Miloslav Novotný, 1928. Holzschnitt, 150 x 116 mm |
Blätter von Josef Váchal, Jan Konupek, Cyril Bouda, Emil Kotrba oder Ludmila Jirincová demonstrierten die stilistische Vielfalt der tschechischen Exlibriskunst der zwanziger bis vierziger Jahre, in der den unterschiedlichsten Stilrichtungen verpflichtete Bildexlibris neben Schriftexlibris, die sich mit ihrer strengen formalen Gestaltung der Buchmarke nähern, existierten. Blätter des experimentierfreudigen, radikal mit Farben und Formen spielenden Josef Liesler, lavierte Lithographien von Vladimír Suchánek, phantastische Kompositionen von Karel Demel oder etwa die auf einfache Formen reduzierten Linolschnitte von Miroslav Houra belegten die Revolte der Künstler nach 1945 gegen Konvention und Traditionalismus und gaben Einblick in die stilistische und graphische Bandbreite des tschechischen Exlibris in der zweiten Jahrhunderthälfte.
Pressestimmen:
Wiener Kunsthefte, Zeitschrift für Druckgraphik, Nr.
1, März 1999, S. 12:
Die Ausstellung ist eine wahre Fundgrube an druckgraphischen Möglichkeiten
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