Die Lehre der Sainte-Victoire (Textfassung 2a)

Typoskript 2-zeilig, 103 Blatt, [12].04.1980 bis [20].04.1980

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Es handelt sich bei diesem Typoskript um die zweite Fassung der Erzählung Die Lehre der Sainte-Victoire, die Handke am 20. April 1980 an seinen Verleger Siegfried Unseld schickte (Handke / Unseld, S. 402). Zugleich kündigte Handke an, die Erzählung »zwischen 10. u. 15. Mai« »noch einmal durchschreiben« zu wollen, was ein Verweis auf die dritte Textfassung ist, die aus dieser zweiten hervorging.

Das Typoskript ist zweizeilig mit breitem Rand getippt und enthält Bleistiftkorrekturen von Peter Handke. Auf dem Titelblatt, einem gelben Karton, ist mit Bleistift geschrieben: »Peter Handke [/] Die Lehre der Sainte-Victoire« und darunter – vermutlich von Siegfried Unseld ergänzt: »1. Version Anf. April 80«. Unselds Hinzufügung ist tatsächlich in Bezug auf die vermeintliche Datierung sehr ungenau. Weiters liegen dem Typoskript im Bestand des Suhrkamp Archives am Deutschen Literaturarchiv Marbach acht Blatt mit Siegfried Unselds Lesenotizen bei, die dieser nach dem Erhalt und der Lektüre des Typoskripts notierte, dem Briefwechsel zufolge war dies um den 5./6. Mai 1980 der Fall (Handke / Unseld 2012, S. 395).

Als Entstehungszeitraum für die Erzählung ist am Ende des Typoskripts angegeben: »(geschrieben in Salzburg im Winter und Frühjahr 1980)« (Bl. I*), diese Angabe bezieht sich allerdings auf die Entstehung der ersten Textfassung. Die tatsächliche Datierung dieser zweiten Textfassung lässt sich anhand zweier Informationen Ermitteln: am 12. April beendet Handke die Arbeit an der ersten Textfassung und am 20. April sandte er die zweite Textfassung bereits an seinen Verleger Siegfried Unseld. Somit muss die zweite Textfassung in diesem Zeitraum geschrieben worden sein.

Auf Blatt I* steht weiters der Hinweis: »Langsame Heimkehr, 2. Teil« – dieser wurde in den späteren Fassungen nicht weiter übernommen. Er bezieht sich auf die Fortsetzung des ehemals »Ins tiefe Österreich« betitelten großen Schreibprojekts, einer Heimkehr Handkes von Amerika über Europa in seinen Heimatort in Kärnten, das später zu einer lockeren Verbindung von vier Werken geworden ist. Die Lehre der Sainte Victoire ist der 2. Teil, es folgten die Kindergeschichte und das Stück Über die Dörfer.

Die Kapitelüberschriften sind in diesem Typoskript mit Bleistift links neben den Text geschrieben: »Der große Bogen« (Bl. 1), »Die Anhöhe der Farben« (Bl. 25), »Die Hochebene des Philosophen« (Bl. 31), »Der Sprung des Wolfs« (Bl. 37), »Der Maulbeerenweg« (Bl. 44) und »Das Bild der Bilder« (Bl. 50)
Die Seitenzählung von 1-100 wurde von Peter Handke handschriftlich mit Bleistift rechts oben eingefügt; dazu kommen ein Titelblatt, ein Widmungsblatt und ein Blatt am Ende des Typoskripts.

Eine Widmung »für Hermann und Hanne Lenz, zum Dank für den Januar 1979« enthält Blatt II. Bei Hermann und Hanne Lenz in München hat Peter Handke nach seiner Rückkehr aus Amerika eine Zeitlang gewohnt. (kp/ck)

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Die Lehre der Sainte-Victoire

Beteiligte Personen:  Siegfried Unseld
Entstehungsdatum (laut Vorlage):  Anf. April 80 [Notiz von Siegfried Unseld am Kuvert], Winter und Frühjahr 1980 [Bl. 100]
Datum normiert:  [12].04.1980 bis [20].04.1980
Entstehungsorte (laut Vorlage): 

Salzburg

Materialart und Besitz

Besitz:  Deutsches Literaturarchiv Marbach
Art, Umfang, Anzahl: 

1 Typoskript, 2-zeilig, 103 Blatt, fol. I-II, pag. 1-100, I*, mit Bleistiftkorrekturen und Überklebungen von Peter Handke

Format:  A4
Schreibstoff:  Bleistift
Weitere Beilagen: 

Dem Typoskript von Textfassung 2a liegt bei: 1 Manuskript 8 Blatt, mit hs. Lesenotizen von Siegfried Unseld auf Briefpapier von Siegfried Unseld, geschrieben mit Stift (schwarz), Bleistift, Kugelschreiber (blau); die schwer lesbaren Notizen bestehen zum Teil nur aus Wörtern und sind seitlich mit Nummern (den Seitenzahlen) versehen, zum Beispiel: »32 bekanntlich [/] 35 unwillkürlich [/] [...] [/] 38 nein das Lexikon sagt [/] 43 Was ist das? [/] 44 spezielles Leiden«. Alte Signatur vor Übergabe an das DLA Marbach: SV, PH, W1/11.1a

Ergänzende Bemerkungen

Bemerkungen: 

alte Signatur vor Übergabe an das DLA Marbach: SV, PH, W1/11.1