Einführung:
MADAME DUBARRY |
Die Universum Film A.G. begleitete ihre Filmpremieren stets mit aufwendigen Kampagnen. Auf Litfaßsäulen, Häuserwänden, in U- und S-Bahnen wurde schon Wochen vorher für die Filme geworben. Für Berlin und Wien, die beiden deutschsprachigen Kinometropolen, ließ die Ufa exklusive Uraufführungsplakate drucken. Die bedeutendsten Ufa-Plakate der Jahre 1918 bis 1943 wurden erstmals in einer Ausstellung gezeigt. Zu sehen waren Plakate von Filmen späterer Hollywood-Regisseure: Ernst Lubitsch ist mit „Carmen“, „Madame Dubarry“ und „Sumurun“ vertreten, Friedrich Wilhelm Murnau mit seinen Meisterwerken „Der Letzte Mann“ und „Faust“.
GEHEIMNISSE DES ORIENTS |
Die Plakate der Ufa wurden von den besten Gebrauchsgrafikern ihrer Zeit entworfen – Künstlern wie Robert L. Leonard, Theo Matejko, Josef Fenneker, Werner Graul, Heinz Schulz-Neudamm und Peter Pewas. Ihre Werke sind – wie die Filme, für die sie werben sollen – in den zwanziger Jahren von den zeitgenössischen Stilrichtungen Expressionismus und Neue Sachlichkeit beeinflußt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 kontrollierte der Staat allmählich die gesamte deutsche Filmproduktion. Die Ufa-Plakate aus dieser Zeit entsprechen jedoch nicht durchgängig nur dem NS-Klischee, sondern transportieren ebenso die mit großem technischen Aufwand betriebene „moderne“ Propaganda. So wurde die Fotomontage als Gestaltungsmittel des Filmplakats im Dritten Reich häufig eingesetzt.
RIVALEN DER LUFT |
Unter der Adresse http://www.onb.ac.at/sammlungen/plakate/archiv/ufa/au1flfrs.htm findet sich die virtuelle Ausstellung, die zur Eröffnung im Mai 1999 ins Netz gestellt wurde.
Publikation:
Peter Mänz, Christian
Maryska (Hrsg.): Das Ufa-Plakat. Filmpremieren 1918 bis 1943. Heidelberg: Edition
Braus 1998. ISBN 3-8295-7002-3.
(Erhältlich im Shop der ÖNB
um ATS 364,--)
Pressestimmen
Märkische Oderzeitung, 4. 2, 1998:
Die in den gediegenen Räumen
zur Schau gestellten Exponate, sorgsam von den Veranstaltern aus der Stiftung
Deutsche Kinemathek und der Österreichischen Nationalbibliothek [...] ausgewählt,
dokumentieren 25 Jahre deutscher Film- und Zeitgeschichte. Wer mehr über
die politischen Hintergründe dieses [...]
Filmkonzerns [...]
wissen möchte, sollte den
hervorragenden Katalog als Wegbegleiter zur Hand nehmen.
Filmecho Filmwoche,
14. 2. 1998:
Mehrere klug-informative Beiträge ergänzen den Bildteil des Katalogs.
Die eindrucksvolle Ausstellung [...]
wird nach Berlin ab Juni im New
Yorker MOMA [...] gezeigt.
Westfalen-Blatt, 21.
2. 1998:
Da die meisten der Vorführungen
während der diesjährigen Berlinale (...) ausverkauft waren, erfreuten
sich die Veranstaltungen am Rande des offiziellen Wettbewerbs besonders großer
Beliebtheit. Neben thematischen Filmreihen und Retrospektiven zählte eine
Plakat-Ausstellung viele Besucher. [...]
„Das Ufa-Plakat“.
Die Welt, 2. 3. 1998:
Die Stars sind abgereist, die Berliner Filmfestspiele gingen vor gut einer Woche
zu Ende. Einige ganz alte Ufa-Diven und –Helden hat es dennoch an der Kino-Meile
gehalten: Sie prangen lächelnd, verführerisch oder in dramatischen
Szenen agierend auf ebenso wunder- wie wertvollen Erstaufführungs-Plakaten.
PlakatJournal, Heft
3, 1998:
Insgesamt wurde ein interessanter
Querschnitt gezeigt (...) Die verschiedenen Einflüsse unterschiedlicher
Kunstströmungen [...] waren in den Grafiken eindeutig zu erkennen
– mitunter wahrscheinlich einer der Gründe, warum die einst von seriösen
Museen geschmähten Plakate mittlerweile salonfähig geworden sind.
TOP Magazin, Heft 1,
1998:
Möglich wurde dieser Einblick in ein wichtiges Stück Filmgeschichte
durch das Zusammenwirken der GKB mit der Stiftung Deutsche Kinemathek und der
Österreichischen Nationalbibliothek. Auf das Ergebnis dieses Gemeinschaftsprojekts
war das filmbegeisterte Berlin natürlich neugierig, und die Berlinale sorgte
zusätzlich für viele auswärtige Ausstellungsbesucher. Bereits
bei der Premiere für geladene Gäste wurde es eng im Kunstforum.
New Yorker Staats-Zeitung,
5. 9. 1998:
Noch heute kann man bewundern, wie Momente der deutschen Filmgeschichte aufs
Plakat gebannt wurden und welche farbige Leuchtkraft die Bilder ausstrahlten.
The New York Times,
17. 9. 1998:
The exhibition is the first to show posters from all of
Fritz Lang’s Ufa films (...)
Village Voice, 22. 9.
1998:
Although posters are conceived as bait for films, this time at least they‘re
the stars.
Kurier, 29. 9. 1998:
50 prachtvolle Filmplakate gibt es im Museum of Modern Art in New York zu bestaunen.
(...) Daß sie (die Plakate) jetzt im MoMA landeten, ist in erster Linie
der Chefin der Plakatsammlung der ÖNB, Marianne Jobst-Rieder, zu verdanken.
Unterstützt durch ein Forschungsprojekt des Unterrichtsministeriums ließ
sie die Plakate restaurieren.
The Week in New York,
14. 10. 1998:
It’s such clean, wonderful, bold dramatic design that it’s timeless.
La Repubblica, 6. 12.
1998:
Alcuni di questi manifesti sono
dei capolavori di arte figurativa. Nel giro di pochi anni i manifesti persero
ogni interesse cosmopolita e con l’avvento del nazismo divennero progressivamente
più cupi e retorici.
Daily News, 12. 12.
1998:
The posters, have the same visual sophistication and daring as the films they
represented.
The New York Times,
25. 12. 1998:
The 50 mostly large posters on view here [...]
along with the informative catalogue,
should be compelling for film buffs.
Los Angeles Times,
4. 2. 1999:
But even those who know and revere these films are usually not familiar with
the posters designed to promote them (…) a handsome catalog accompanying the
exhibition [...]
Easy Reader, 4. 2. 1999:
They’ll make you look twice.
7 Days in L.A., 4. 2.
1999:
The 70 posters in the show reflect an impressive array of artistic styles [...] The
uniquely graphic and powerful posters influenced pretty much every field of
commercial artwork.
California Staats-Zeitung,
11. 2. 1999:
Bei der Eröffnung der Schau waren auch der deutsche Generalkonsul Wolfgang
H. Rudolph, der österreichische Generalkonsul Werner Brandstetter so wie
Repräsentaten der Sponsoren und der Filmindustrie anwesend.
Business Journal Long
Beach, März 1999:
These directors and graphic designers let their imaginations run wild.
Die Presse, 15. 4. 1999:
[...]
dokumentiert die Schau nicht nur einen bedeutenden Abschnitt der Filmgeschichte,
sondern auch ein Stück Zeitgeist im Wandel.
Die Furche, 15. 4. 1999:
Das Blättern im Band „Das Ufa-Plakat – Filmpremieren 1918 bis 1943“ ist
ein wehmütiges, nostaligisches Vergnügen. [...]
Dank den kurzen, prägnanten
Kommentaren zu jedem Plakat ist dieses Buch auch eine Geschichte des deutschen
Films, vor allem aber ist es ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des Plakats.
Der Standard, 22. 5.
1999:
[...]
auch viele Jahrzehnt später lassen sich die Produkte, die verschiedenste
Gebrauchsgrafikerpersönlichkeiten unter diesem Druck des „gleich, gleich!“
im Laufe der Jahre binnen kürzester Zeit in hoher Qualität erarbeitet
haben, durchaus noch sehen. [...]die Österreichische Nationalbibliothek
[...] hortet
in ihren Archiven einen Schatz [...]
Salzburger Nachrichten,
27. 5. 1999:
Die ausgestellten Filmplakate zeigen,
daß die Filmindustrie auch jenseits von Hollywood verstand, Publicity
zu machen. Oft wurden
von der Ufa für Großproduktionen mehrer Grafiken in Auftrag gegeben
und zwei Plakate gedruckt. Ungeachtet des damals hohen Stellenwertes ist den
Filmplakaten oft die Eile anzusehen.
Austria Today, 2. 6.
1999:
This exhibition [...] is fascinating not only as a chronicle of one
of history’s most turbulent eras, but also from a purely artistic perspective.
UFA’s film posters are much more than mere advertising tools: they are impressive
works of commercial art in their own right [...]
One of the most striking features
of the exhibition is the juxtaposition of two versions of the same poster: One
created for Germany and one for Austria.
Neue Vorarlberger Tageszeitung,
20. 6. 1999:
Absolut starke Belege für
Blickfänge, die den (Seh-)Nerv der Zeit trafen.
Süddeutsche Zeitung,
24. 6. 1999:
Merchandising ist keine Erfindung der Neuzeit, und selbst corporate identity
war der Ufa einst schon ein Begriff – auch wenn das damals anders hieß.
Daß Filmplakate nicht jedes Detail eines Films beschwören müssen,
sondern womöglich auch ein Schriftzug oder Symbol reicht, scheint vor allem
Fritz Lang bewußt gewesen zu sein.
VL Museen, 28. 6. 1999:
Die Plakate selbst vermitteln
einen ausgezeichneten Überblick über die motivische Entwicklung dieses
zentralen Werbemediums der Ufa.
Zahlreiche Hintergrundinformationen,
die für das Verständnis des Ufa-Plakates von Bedeutung sind, finden
sich im Katalog. [...] Die Artikelbeiträge [...]
vermitteln [...]
in ihrer äußerst gelungenen
Zusammenstellung ein eindrucksvolles Gesamtbild von der Geschichte des Ufa-Konzerns
[...] Der
Ausstellungskatalog ist sowohl bezüglich seines Inhaltes als auch seiner
Buchqualität ganz besonders zu empfehlen.
(www.hco.hagen.de/museen/aus-rez/ufa99.htm)
Wiener Szene, Sommer
1999:
Eine nostaligische Zeitreise für
Cineasten, bei der auch Meisterwerke der Werbegrafik zu entdecken sind.