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NewsLetter 48: Frauenforschung & Frauengeschichte

 
Am Anfang war Sigena : ein Nürnberger Frauengeschichtsbuch / hrsg. von Nadja Bennewitz und Gaby Franger. - 2. Aufl. - Cadolzburg : Ars Vivendi, 2000.
Signatur: 1612337-B.Neu
Alles begann mit einer Frau - in der "Sigena-Urkunde" von 1050 findet sich die erste schriftliche Erwähnung Nürnbergs. Und auch im Laufe der folgenden 950 Jahre hatte diese Stadt ihren Frauen mehr zu verdanken, als gemeinhin geglaubt wird. 22 Einzelbeiträge bringen Licht in jenen Teil der Nürnberger Stadtgeschichte, der bisher größtenteils im dunkeln lag: den weiblichen.

Boureau, Alain: Das Recht der Ersten Nacht. - Düsseldorf : Patmos, 2000.
Signatur: 1603347-B.Neu
"Ius primae noctis" wurde der berüchtigte Brauch der Feudalgesellschaft einst von Gelehrten schamvoll-poetisch getauft, während die Franzosen bis heute nur von einem "droit de cuissage" sprechen. Ist hier die Rede von der hörigen Braut, über deren Jungfernschaft der Feudalherr kraft eines barbarischen Privilegs verfügt? Oder nur von dem symbolischen Herrenrecht, zum Zeichen der Vorherrschaft mit einem Bein in das Hochzeitsbett von Abhängigen zu steigen? Der Historiker Alain Boureau führt das Herrenprivileg der Ersten Nacht historisch ad absurdum. Dieses bizarre Recht, das seit dem 13. Jahrhundert belegt ist und in der Diskussion bis in unsere Zeit fortdauert, entlarvt er als eine juristisch-literarische Fiktion, als einen Mythos, dessen Entstehung und Geltung, Formen und Funktionen nachgezeichnet werden können.

Clementi, Siglinde: Frauen Stadt Geschichte(n) : Bozen - Bolzano ; vom Mittelalter bis heute / Martha Verdorfer. - Wien [u.a.] : Folio Verlag, 2000.
Signatur: 1605099-B.Neu
Bozen vom Mittelalter bis heute - erfahrbar und begehbar mit diesem Geschichtsbuch und dieser Stadtführerin, die uns begleitet und den Blick schärft für die starke Präsenz der Frauen. Es ist ein facettenreiches, mitunter kompliziertes Verhältnis, das sich in so unterschiedlichen Erfahrungsräumen wie Politik, Geschäft, Religion, Bildung, Familie, Kunst und Kultur entfaltet.

Feichtinger, Barbara: Apostolae apostolorum : Frauenaskese als Befreiung und Zwang bei Hieronymus. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995. - (Studien zur klassischen Philologie ; 94)
Signatur: 1179512-B.Neu-Per.94
Die Studie geht anhand der Schriften des Kirchenlehrers und Bibelübersetzers Hieronymus dem Phänomen der außerordentlichen Anziehungskraft christlicher Askese in der spätantiken Gesellschaft des 4. und 5. Jahrhunderts nach. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem vielschichtigen Spannungsverhältnis von Frau, Kirche und Gesellschaft. Durch die Betonung der dynamischen Entwicklung der (westlichen) Mönchsbewegung sowie durch die Differenzierung von Lebensnormen und Lebensformen und die Thematisierung der Wechselwirkung zwischen (männlicher) Normierung und (weiblichen) realen Lebensbedingungen eröffnen sich neue Ausblicke auf die von tiefen Ambivalenzen geprägte Rolle der Frau bei der christlich-asketischen Missionierung der römischen Aristokratie.

Femmes savantes et femmes d'esprit : women intellectuals of the French eighteenth century / ed. by Roland Bonnel, Catherine Rubinger. - New York [u.a.] : Lang, 1997. - (Eighteenth century French intellectual history ; 1)
Signatur: 1597459-B.Neu
Im Frankreich des 18. Jahrhunderts gab es viele gelehrte Frauen und Schriftstellerinnen, deren Beitrag zum gesellschaftlichen und geistigen Leben von ihren Zeitgenossen oder von den nachfolgenden Generationen selten gewürdigt wurden. Dieses Buch möchte den Versuch machen, den geistesgeschichtlichen Stellenwert und die Bedeutung der französischen Dichterinnen, Moralistinnen, Philosophinnen, Journalistinnen, Malerinnen und Saloninhaberinnen neu zu bestimmen.

Fößel, Amalie: Die Königin im mittelalterlichen Reich : Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume. - Stuttgart : Thorbecke, 2000. - (Mittelalter-Forschungen ; 4)
Signatur: 1604975-C.Han-
In dieser Monographie sollen Strukturen, Bedingungen und Möglichkeiten der Herrschaftsausübung adeliger Frauen im hohen und späten Mittelalter aufgezeigt werden. In welchem Ausmaß nahmen Königinnen am politischen Leben teil? Ausgehend von Krönung, Titel, Dotierung und Hofstaat werden die Rahmenbedingungen von Mitbestimmung herausgearbeitet. Politisches Handeln bei Rechtsprechung, Lehenvergabe, Kirchenpolitik, Memoria, Vermittlung in Konflikten bei auswärtigen Mächten und Päpsten werden thematisiert. Regentschaften der Kaiserinnen Theophanu, Adelheid, Agnes, Kunigunde zeigen bereits eine bis dato unterschätzte Machtfülle.

Hardach-Pinke, Irene: Bleichsucht und Blütenträume : junge Mädchen 1750-1850. - Frankfurt am Main : Campus, 2000.
Signatur: 1607356-B.Neu
Musik, Tanz, Körperlichkeit, Sexualität - das beschäftigte junge Mädchen auch schon vor 200 Jahren. Besonders Mädchen der Oberschicht prägten dabei Moden und Ideale, die das Mädchenbild bis in die Gegenwart bestimmen. Doch die Zeit "zwischen Kindheit und Ehe", Anpassung und Eigensinn war für die Mädchen auch eine der am strengsten regulierte: Keuschheitsgebot und Heiratszwang setzten dem Freiheitsdrang schmerzhafte Grenzen. Wie gingen Mädchen im 18. und 19. Jahrhundert angesichts strenger gesellschaftlicher Vorgaben mit ihren Gefühlen um? Wie gestalteten sie ihre Lebenswelt? Anhand von zeitgenössischer Ratgeber-Literatur, Tagebüchern, Briefen und Autobiografien rekonstruiert Irene Hardach-Pinke die Programme für die Jugendzeit von Frauen und ihre Umsetzung im Alltagsleben.

Mahowald, Mary Briody: Genes, women, equality. - New York [u.a.] : Oxford University Press, 2000.
Signatur: 1602924-C.Neu
Die Genetik ist in ihren Auswirkungen nicht geschlechtsneutral. Die Autorin führt ein breites Spektrum von biologischen und psychosozialen Beispielen an, die unterschiedliche Wirkungen auf Männer und Frauen belegen, besonders was den Bereich Reproduktion und Fürsorge betrifft. Sie untersucht, inwiefern diese Unterschiede mit der Ungleichheit der Geschlechter Hand in Hand gehen und tritt für Positionen ein, die diese Ungleichheit reduzieren. Der Schwerpunkt liegt auf einer egalitären Interpretation des Feminismus, welche eine gehobene Aufmerksamkeit für Ungleichheiten - entstanden aus Rassismus, Ethnozentrismus, Sexismus etc. - fordert. Geschlechtergerechtigkeit soll sowohl Männern als auch Frauen, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, den gleichen Wert zugestehen.

Mernissi, Fatima: Harem : westliche Phantasien - östliche Wirklichkeit. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2000.
Signatur: 1609090-B.Neu
Verführerischer Blick, leuchtende Kleider, Bauchtanz, nackte Haut: Frauen im Harem. Zu allem bereit. Schön, willig und ohne Verstand. Das sind verbreitete Bilder. Die Soziologin Fatima Mernissi ist in einem Harem in Marokko aufgewachsen. Und ist ihrerseits fasziniert von solchen - westlichen - Phantasien bei Malern und Schriftstellern bis hin zu Walt Disneys Scheherazade. Sie dagegen erzählt die wirklichen Geschichten aus dem Orient: Von klugen Frauen, die in den Wissenschaften glänzten, von musischen Frauen, die dichteten, sangen und auf Instrumenten brillierten. Und schließlich berichtet sie von ihrem Leben in New York, ihren Begegnungen in Berlin und Paris.

Nach dem Krieg : Frauenleben und Geschlechterkonstruktionen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg / Irene Bandhauer-Schöffmann, Claire Duchen (Hg.). - Herbolzheim, Centaurus, 2000. - (Forum Frauengeschichte ; 23)
Signatur: 1392606-B.Neu-Per.23
All die einschneidenden Veränderungen, die der Krieg für Frauen gebracht hatte und die in jedem europäischen Land andere waren, mussten bei Kriegsende neu überdacht werden. Die Autorinnen fragen in dem Buch nach den kurz- und langfristigen Veränderungen in den Konstruktionen der Geschlechterverhältnisse in West- und Ostdeutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Griechenland und Ungarn. Die Beiträge analysieren die national sehr unterschiedlichen Diskurse über Krieg und Geschlecht und fragen danach, wie die Kriegs- und Nachkriegserfahrungen von Frauen erzählt und als Teil der weiblichen Lebensgeschichte und als Teil der nationalen Wiederaufbau-Mythen interpretiert wurden.

Neumeier, Eva: Schmuck und Weiblichkeit in der Kaiserzeit. - Berlin : Reimer, 2000.
Signatur: 1607468-C.Neu
Eva Neumeier untersucht am Beispiel des Bürgertums im deutschen Kaiserreich die vielfältigen Funktionen von Schmuck als Bestandteil weiblicher Kultur. Ihre Fragestellungen reichen von der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte über die Alltagsgeschichte bis zur politischen Symbolik. Ausgehend von Gestaltung und Funktion der Schmuckstücke lässt diese innovative Arbeit das faszinierende Bild einer Epoche entstehen, in der Schmuck - wie wohl kaum mehr danach - ein Instrument sozialer Differenzierung darstellt.

Politeia : Szenarien aus der deutschen Geschichte nach 1945 aus Frauensicht / Annette Kuhn, Marianne Pitzen, Marianne Hochgeschurz (HrsgIn). - 2. Aufl. - Bonn : FrauenMuseum, 1999.
Signatur: 1601494-C.Neu
Die Geschichte Nachkriegsdeutschlands, der Aufbau beider Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme in Ost und West sowie die Prozesse hin zu einem wiedervereinigten Deutschland wurden und werden von Frauen erlebt, beeinflusst und aktiv mitgestaltet. Die Ausstellung POLITEIA nimmt das 50jährige Jubiläum des Grundgesetzes zum Anlass, diese Geschichte festzuhalten. Sie zeigt Frauen mit vielfältigen Erfahrungen, in unterschiedlichen Lebenswelten und historischen Kontexten. POLITEIA ruft so zu Diskussionen innerhalb und zwischen den Generationen auf.

Reinert, Kirsten: Frauen und Sexualreform : 1897 - 1933. - Herbolzheim : Centaurus, 2000. - (Forum Frauengeschichte ; 22)
Signatur: 1392606-B.Neu-Per.22
In der Zeit von 1897 bis 1933 fand eine interdisziplinär geführte Auseinandersetzung über die gesellschaftliche Bedeutung von Sexualität statt. Aus diesen Diskussionen ging die Sexualreformbewegung hervor, deren ProtagonistInnen eine kulturwissenschaftliche Betrachtungsweise von Sexualität einführten und Sexualität zu einem öffentlichen Thema mit politischem Stellenwert machten. Anhand einer Kombination von Diskursanalyse und historisch-biographischer Forschung zeigt die Autorin, wie Sexualforscherinnen den Prozess der Neucodierung von Sexualität und Ehe entscheidend mitgestalteten, wie sie das männliche Definitionsmonopol von Sexualität und Weiblichkeit bewerteten und durchbrachen, welche reformerischen Konzepte von weiblicher Sexualität, von Ehe und Frauenemanzipation sie entwickelten. Weitere thematische Schwerpunkte bilden das kulturelle Leitbild der "neuen Frau", die Parallelen und Schnittstellen zwischen der bürgerlichen Frauenbewegung und der Sexualreform, die Leistungen der Sexualreformbewegung als soziale Bewegung, die Debatten um den § 218, um Abtreibung und Geburtenregelung sowie Analysen der sexualreformerischen Sprache.

Wilde, Lyn Webster: Amazonen : auf den Spuren kriegerischer und göttlicher Frauen. - Hamburg [u.a.] : Europa Verlag, 2001.
Signatur: 1612317-B.Neu
Die Amazonen sind sagenumwobene Frauen, die die weiblichen Stereotypen auf den Kopf stellen. Lyn Webster Wilde hat sich auf eine abenteuerliche Zeitreise zu den Heldinnen der alten Welt begeben und die Quellen ihrer Macht aufgespürt - sie ist in Griechenland, Nordafrika und Anatolien auf Fährten gestoßen, die wichtige Anhaltspunkte liefern für die Existenz dieser "furchtlosen Jungfrauen".

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 07.05.2001


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