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NewsLetter 46: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Baden-Württembergische Portraits : Frauengestalten aus fünf Jahrhunderten / hrsg. von Elisabeth Noelle-Neumann. - Stuttgart : Dt. Verlags-Anstalt, 2000.
Signatur: 1599425-C.Neu
Der vorliegende Band, mit zahlreichen farbigen und Schwarz/weiss-Abbildungen reicht illustriert, erzählt die Lebensgeschichten von dreißig bemerkenswerten Frauen (Künstlerinnen, Schriftstellerinnen) aus der Geschichte Bade -Württembergs. Unter ihnen: Liselotte von der Pfalz, Sophie von La Roche, Franziska von Hohenheim, Luise Duttenhofer, Karoline von Günderode, Marie Ellenrieder, Isolde Kurz, Clara Zetkin.

Emmy Ball Hennings : 1885 - 1948 ; "Ich bin so vielfach …" ; Texte, Bilder, Dokumente / zusammengestellt von Bernhard Echte ... - Frankfurt am Main [u.a.] : Stroemfeld, 1999.
Signatur: 1570549-C.Neu
Emmy Hennings ist vor allem als Frau und Weggefährtin des Dada-Gründers Hugo Ball bekannt. Weniger geläufig ist, dass sie für eine ganze Dichter-Generation zentrale Inspirationsfigur war: Johannes R. Becher, Georg Heym, Jakob van Hoddis und nicht zuletzt Hermann Hesse waren von ihr fasziniert. Fast in Vergessenheit geriet sie jedoch als eigenständige Autorin. Emmy Hennings war eine Frau, die alle Konventionen zum Schwanken brachte. Und so mischt sich auch in ihrer Literatur scheinbar Divergentes. Sozialer Realismus verbindet sich mit versponnener Poesie, charmanter Humor mit emphatischer Schwärmerei und Zeichen tiefer Verzweiflung mit kindlicher Gläubigkeit. Das Buch macht zahlreiche Materialien aus dem Nachlass erstmals zugänglich und illustriert das Leben und Werk dieser ungewöhnlichen Frau.

Fattinger, Elisabeth: Vera Brittain (1893-1970) : growth of a pacifist. - Graz : Leykam, 2000. - (Grazer Gender Studies ; 6)
Signatur: 1421582-B.Neu-Per.6
Die englische Feministin, Schriftstellerin und Journalistin Vera Brittain (1893-1970) wurde berühmt durch ihre autobiographischen Aufzeichnungen zwischen 1900 bis 1925 mit dem Titel "Testament of Youth". Es ist eine Erinnerung an die verlorene Generation des Ersten Weltkriegs. Elisabeth Fattinger leistet eine Aufarbeitung der Lebensgeschichte in Verbindung mit einem eindrucksvollen Einblick in die Friedensarbeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Tod Brittains im Jahre 1970.

Gabrisch, Anne: In den Abgrund werf ich meine Seele : die Liebesgeschichte von Ricarda und Richard Huch. - Zürich : Nagel & Kimche, 2000.
Signatur: 1599097-B.Neu
Ricarda Huchs große Liebe war seit ihrem neunzehnten Lebensjahr der Ehemann ihrer Schwester, ihr vierzehn Jahre älterer Cousin Richard Huch. Sie verließ ihr Elternhaus in Braunschweig, als diese unmögliche Liebe zu Konflikten in der Familie führte. Nach Abitur und Studium in Zürich arbeitete sie als Bibliothekarin und Lehrerin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Die Jahre in Zürich machen die Widersprüchlichkeit dieser Frau aufs Deutlichste sichtbar: auf der einen Seite die an Abhängigkeit grenzende Anhänglichkeit an Richard, auf der anderen Seite die eigenständige, zielstrebige Frau, die als eine der ersten promovierte und sich schriftstellerische Erfolge erkämpfte. Über Jahre verband Ricarda Huch und den erfolgreichen Braunschweiger Anwalt und Familienvater ein intensiver Briefwechsel und heimliche gemeinsame Reisen, dann schienen sich ihre Wege endgültig zu trennen. Nach langem Schweigen begegneten sie sich erneut. Doch der Versuch einer Ehe scheiterte nach kurzer Zeit.

Gleichauf, Ingeborg: Hannah Arendt. - München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2000. - (dtv portrait)
Signatur: 1594479-B.Neu
Hannah Arendt, geboren 1906 in Hannover, 1975 in New York gestorben, Schülerin und Geliebte Martin Heideggers, als Jüdin 1933 ins Exil getrieben, wurde weltberühmt durch ihre Totalitarismusanalyse. Doch sie war auch eine Virtuosin des Gesprächs, leidenschaftliche Briefschreiberin, mit vielen Menschen in intensivem Kontakt, hitzig, gefühlsstark, eine souveräne Denkerin von großem menschlichem Format. Wie alle Ausgaben der "dtv portrait"-Reihe mit zahlreichen Abbildungen, Zeittafeln, Auswahlbibliographie und Register.

Harman, Claire: Fanny Burney : a biography. - London : HarperCollins, 2000.
Signatur: 1597802-B.Neu
Die englische Romanschriftstellerin Fanny Burney (1752-1840) war die Tochter eines zu seiner Zeit bekannten Musikhistorikers. Mit 10 Jahren begann sie zu schreiben, verbrannte aber alle ihre frühen Versuche an ihrem 18. Geburtstag. 1778 ermöglichte ihr Bruder Charles die Veröffentlichung ihres Romans "Evelina", der sofort mit Zustimmung aufgenommen wurde. 1782 kam "Cecilia" heraus, aber ihr Vater zwang sie gegen ihren Willen zu einem Leben am Hof von Königin Charlotte als Hofdame. Nach fünf Jahren quittierte sie den Dienst und heiratete 1793 den verarmten französischen Aristokraten General D'Arblay. Sie versuchte fortan ihre Familie mit Schreiben zu erhalten. Von 1802 bis 1812 wurde sie während der Napoleonischen Kriegen mit ihrem Mann in Frankreich festgehalten. 1814 kehrte sie nach England zurück, um ihren letzten Roman "The Wanderer" zu veröffentlichen, wo sie nach dem Tod ihres Mannes 1818 auch blieb. Bekannt wurde sie vor allem auch durch die Schilderung einer an ihr in Frankreich ohne Narkose vorgenommenen Brustamputation.

Jor, Finn: Sören und Regine : Kierkegaard und seine unerfüllte Liebe. - München [u.a.] : Piper, 2000.
Signatur: 1596274-B.Neu
Regine Olsen ist erst 14, als sie sich 1843 in den Studenten Sören Kierkegaard verliebt. Ganz Kopenhagen kennt den jungen exzentrischen Theologiestudenten aus reichem Hause, und als sie sich mit ihm verlobt, wird das zum Stadtgespräch. Was wie eine normale Liebesgeschichte beginnt, nimmt jedoch schnell eine dramatische Wendung: Sören Kierkegaard verfällt der Vorstellung, auf ihm ruhe ein Fluch, und er müsse früh sterben. Aus Rücksicht auf sie macht er sich selber durch allerhand Skandale unmöglich, um sie zu zwingen, die Verlobung zu lösen. Aber Regine durchschaut ihn: Auch nach ihrer Heirat mit einem Jugendfreund bleibt Sören die Mitte ihres Lebens. Und das gilt auch umgekehrt.

Leitner, Thea: Habsburgs goldene Bräute : durch Mitgift zur Macht. - Wien : Ueberreuter, 2000.
Signatur: 1600925-B.Neu
Die Autorin zeichnet ein detailliertes Bild der Frauen, die Gold, Macht und Einfluss in das Haus Habsburg gebracht haben: Maria von Burgund und Bianca Maria Sforza, die beiden Ehefrauen von Kaiser Maximilian I., Johanna (die gar nicht so Wahnsinnige), die Maximilians Sohn Philipp den Schönen heiratete; schließlich Maria Tudor, die als die "Blutige" in die Geschichte einging - die Vorgängerin Elisabeth I. von England.

McCullers, Carson: Illumination and night glare : the unfinished autobiography of Carson McCullers / ed. with an introduction by Carlos L. Dews. - Madison, Wisc. : the Univ. of Wisconsin Press, 1999.
Signatur: 1591140-B.Neu
Mehr als dreißig Jahre nachdem es geschrieben wurde, wird hier erstmals das - wegen ihres frühen Todes - unvollendet gebliebene autobiographische Vermächtnis der berühmten amerikanischen Autorin veröffentlicht. Zusammen mit etlichen bisher unveröffentlichten Briefen, ausführlichem Fotomaterial, einem einführenden Essay des Herausgebers, werden damit neue Einsichten zu Leben, FreundInnenkreis (u.a. Annemarie Clarac-Schwarzenbach) und Werk möglich.

Mrs. President : von Martha Washington bis Hillary Clinton. - München : Deutsche Verlags-Anstalt, 2000.
Signatur: 1602062-B.Neu
Anhängsel des Präsidenten oder eigenständige politische Macht? Seit den Tagen von Martha Washington, die vor allem die Rolle einer vollendeten Gastgeberin spielte, hat sich die Institution der "First Lady" stark gewandelt. Entzogen sich viele der First Ladies im 19. Jahrhundert noch den öffentlichen Verpflichtungen, so übernahmen sie im 20. Jahrhundert neben sozialen und karitativen zunehmend politische Aufgaben. Das öffentliche Engagement ist zum festen Bestandteil ihres Amtes geworden. Die Entwicklung gipfelt vorläufig im Gespann Bill und Hillary Clinton, das aus der politischen Teilhabe Hillarys von Anfang an kein Geheimnis machte. Aber auch schon vorher hatten Frauen wie Eleanor Roosevelt und Rosalynn Carter ein gewichtiges Wort zu sagen.

Schödl, Ingeborg: Zwischen Politik und Kirche - Hildegard Burjan. - Wien : Verlag St. Gabriel, 2000.
Signatur: 1599602-B.Neu
Hildegard Burjan bewegte sich zeit ihres Lebens zwischen den Welten: Als Frau brach sie ein in die männliche Domäne der Bildung und Politik; als Jüdin konvertierte sie zum christlichen Glauben; ihr politisches Agieren entfaltete sich im Übergang von der Monarchie zur Demokratie; als Angehörige der gehobenen Gesellschaft sah sie deutlicher als die meisten Not und Elend der einfachen Menschen. Mit der Gründung der "Caritas Socialis" verwirklichte sie einen Lebenstraum. Als verheiratete Frau und Mutter stand sie einer religiösen Schwesterngemeinschaft vor, die der Armut, dem Gehorsam und der Ehelosigkeit verpflichtet war.

Shepardson, Donald E.: Rosa Luxemburg and the noble dream. - New York [u.a.] : Lang, 1996. - (Studies in modern European history ; 17)
Signatur: 1408460-B.Neu-Per.17
Der tragische Lebensweg Rosa Luxemburgs, die sich selbst als Prophetin des Sozialismus bezeichnete, die zusammen mit Karl Liebknecht und Clara Zetkin und ihrem Liebhaber Leo Jogiches den Spartakusbund und später die Kommunistische Partei Deutschlands mitbegründete, wird hier noch einmal in den Blickpunkt gerückt. Ihre interessante und widersprüchliche Persönlichkeit: äußerst hart und unnachgiebig in ihren politischen Ansichten und bei lebhaften Diskussionen, in ihren Briefen verletzlich und zartfühlend. Sie hat ihr Leben der Idee des Sozialismus geopfert - im Glauben, dass nur dadurch wirklich Freiheit und das Ende von Unterdrückung möglich wird...

Schiller, Margrit: "Es war ein harter Kampf um meine Erinnerung" : ein Lebensbericht aus der RAF. - 2. Aufl. - Hamburg : Konkret Literatur Verlag, 2000.
Signatur: 1577374-B.Neu
Margrit Schiller, von 1971 bis 1979 Mitglied der Roten Armee Fraktion, reflektiert in ihrem Lebensbericht mit einer fast schmerzhaften Aufrichtigkeit ihre Jahre in der RAF. Sie gibt Einblicke in das Innenleben der Stadtguerilla, sie schildert eindrucksvoll die Isolationshaft im "Toten Trakt", die Hunger- und Durststreiks der politischen Gefangenen und die gnadenlose Härte des Staates gegen die Mitglieder der zum Staatsfeind Nummer eins hochstilisierten RAF. Margrit Schillers Leben ist durchaus typisch für die Generation der 68er: Eine sensible junge Frau bricht aus dem autoritären Elternhaus aus, rebelliert gegen Konventionen und die spießige Selbstzufriedenheit des "Establishments". Ihr Weg führt sie von der Anti-Psychiatrie- und der Studentenbewegung zu ersten Kontakten mit Ulrike Meinhof und Andreas Baader und schließlich in die Illegalität und ins Gefängnis.

Stambolis, Barbara: Luise Hensel (1798-1876) : Frauenleben in historischen Umbruchszeiten. - Köln : SH-Verlag, 1999. - (Paderborner Beiträge zur Geschichte)
Signatur: 1571674-C.Neu
Luise Hensel erlebte den Umbruch der Geschlechterverhältnisse um 1800 auf exemplarische Weise. Sie stand im kulturell aufstrebenden Berlin im Mittelpunkt eines gesellig-literarischen Salons, in dem die von Schubert vertonten Müller-Lieder entstanden; sie war die "schöne Müllerin". Die zum katholischen Glauben konvertierte Schriftstellerin hatte Teil an nahezu allen Entwicklungen des Katholizismus im Umbruch. Im gesellschaftlich gewissermaßen geschützten Raum der karitativen Orden sah sie eine Chance, ihren Ansprüchen gerecht zu werden.

Thoma, Helga: Ungeliebte Königin : Ehetragödien an Europas Fürstenhöfen. - Wien : Ueberreuter, 2000.
Signatur: 1600791-B.Neu u. 1600792-B.Neu
Ehetragödien spielten sich an fast allen europäischen Fürstenhöfen ab. Die Töchter von Kaisern und Königen wurden wie ein Stück Ware gehandelt und oft noch als Kinder aus Staatsräson in ein fernes Land verschachert, um ihr Leben an der Seite eines Mannes zu verbringen, den sie nie zuvor gesehen hatten. Nach persönlichem Glück wurde nicht gefragt. Manche ungeliebten Königinnen aber ließen sich nicht brechen und hatten trotz allem Leid die Kraft, entscheidend in das politische Geschehen einzugreifen.

Werner, Charlotte Marlo: Annette Kolb : eine literarische Stimme Europas. - Königstein/Taunus : Helmer, 2000.
Signatur: 1602092-B.Neu
Ihr höchstes Gut war die Unabhängigkeit. Sie reiste viel und lebte dabei oft in Geldnöten - doch stets so elegant wie möglich. Ihr Markenzeichen waren bizarre Hüte, die sie sogar trug, wenn sie Gäste in ihrer Wohnung empfing. Sie liebte Katzen und verachtete leidenschaftlich die politische Dummheit. Als Weggefährtin Lida Gustava Heymanns und Romain Rollands, als Pazifistin und Sympathisantin der frühen Frauenbewegung sah sich die "unfreiwillige Prophetin" Annette Kolb (1870-1967) im Jahr 1933 zur Flucht gezwungen. Bereits 1945 kehrte sie aus Amerika zurück und beteiligte sich am Wiederaufbau des literarischen Lebens. Sie starb mit fast 98 Jahren. Noch in ihrem letzten Lebensjahr besuchte sie den Staat Israel, für dessen Gründung sie stets votiert hatte.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 15.01.2001


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