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NewsLetter 54: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Borries, Bodo von: Wendepunkte der Frauengeschichte : über Frauen-Leistung, Frauen-Unterdrückung und Frauen-Wahlrecht ; ein Lese- und Arbeitsbuch zum An- und Aufregen. - Herbolzheim : Centaurus, 2001. - (Frauen in Geschichte und Gesellschaft ; 26)
Signatur: 1328583-B.Neu-Per.26
In seinem Buch präsentiert der Autor zahlreiche Text- und Bildmaterialien zur Frauengeschichte und stellt somit unterrichtspraktisch einsetzbares Material - mit vielen herausfordernden Quellen und Hypothesen grundsätzlicher Art - bereit. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei den Themenbereichen: Frauen in der Steinzeit, Frauen im antiken Indien und frühen Buddhismus; Geschlecht und Wissenschaft im alten Hellas, europäisches Frauenideal von 1400 bis 1800, Frauenbewegung in den USA 1848 bis 1989, Frauen in China 1644 bis 1989.

Burghartz, Susanna: Zeiten der Reinheit - Orte der Unzucht : Ehe und Sexualität in Basel während der frühen Neuzeit. - Paderborn [u.a.] : Schöningh, 1999.
Signatur: 1640663-B.Neu
Mit der Reformation wurden die Geschlechterbeziehungen zu einem zentralen Schauplatz gesellschaftlicher Auseinandersetzung. Umgesetzt wurden die Reformabsichten in den neu eingerichteten Ehegerichten der reformierten Städte. Die durchgehend überlieferten Ehegerichtsprotokolle in Basel gestatten die Untersuchung der langfristigen Auswirkungen dieser Reform. Konzeptuell stand im Zentrum der Basler Moralpolitik die Reinheit der Gesellschaft. Das Ehegericht wurde im Zuge der Konfessionalisierung von einem Instrument zur Regelung von Konflikten zwischen Männern und Frauen zu einem Ort, an dem "Unzucht" definiert und bestraft wurde. Die wachsende Sexualisierung und Kriminalisierung der Geschlechterbeziehungen vor dem Ehegericht war die Folge eines kontinuierlichen Prozesses, den Reformation und Konfessionalisierung in Gang gesetzt haben. Er traf Männer und Frauen, wenn auch in ungleicher Art und Weise. Der Kampf für Reinheit brachte selbst neue Formen von Unzucht hervor und ließ so die Gesellschaft zunehmend unzüchtig erscheinen.

Frauen - Körper - Kunst : literarische Inszenierungen weiblicher Sexualität / hrsg. von Karin Tebben. - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 2000. - (Sammlung Vandenhoeck)
Signatur: 1640647-B.Neu
Kaleidoskopartig wird eingefangen, wie die Literaturszene gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf eine der brennenden Fragen der Zeit reagierte. Aus der Sicht ganz unterschiedlicher Fachdisziplinen - und aus der ganz unterschiedlichen Sicht von Männern und Frauen - werden die seinerzeit verbreiteten Ansichten zur erotischen Beschaffenheit "der Frau" gebündelt. Die Aufsätze liefern aufschlussreiche Beiträge zur Beantwortung der schon sprichwörtlich gewordenen Frage: Was verbirgt sich hinter dem "Rätsel Weib"?

Gelieu, Claudia von: Loben Sie mich als Frau …. : Berliner Frauengeschichte erzählt / Beate Neubauer. - Berlin : Berlin Ed., 2001.
Signatur: 1641303-B.Neu
Was die beiden Autorinnen auf ihren Stadtspaziergängen (Frauentouren) vermitteln, wird hier erzählt. Die vergessene Frauengeschichte Berlins: von den mittelalterlichen Fischweibern und Hexen über die Salonièren und Königinnen bis hin zur Frauenbewegung und zur Thematik der "neuen Frau" des 20. Jahrhunderts.

Kaplan, Marion: Der Mut zum Überleben : jüdische Frauen und ihre Familien in Nazideutschland. - Berlin : Aufbau-Verlag, 2001.
Signatur: 1640263-B.Neu
Marion Kaplan liefert mit dieser bahnbrechenden Studie eine Innensicht der Judenverfolgung, wobei ihre Aufmerksamkeit weniger den Tätern und den "ganz normalen Deutschen" gilt. Sie lenkt vielmehr den Blick auf die Perspektive der Opfer: Wie haben die deutschen Juden den Alltag im Nationalsozialismus erfahren? Diese Frage beantwortet Marion Kaplan anhand einer Fülle von bislang kaum ausgewerteten Briefen, Tagebüchern, Erinnerungen und Interviews hauptsächlich jüdischer Frauen. Ihr Blick verharrt zwangsläufig dort, wo ihn andere Historiker bislang rasch wieder abgewendet haben: in den Küchen und Wohnstuben, Straßen, Nachbarschaften, Kindergärten und Schulen, beim Einkaufen, in Cafés, auf Ämtern und Behörden.

Lyons, Martyn: Readers and society in nineteenth-century France : workers, women, peasants. - Basingstoke [u.a.] : Palgrave, 2001.
Signatur: 1636033-B.Neu
Im neunzehnten Jahrhundert weitete sich die LeserInnenschaft vor allem der Trivialliteratur auf neue Kreise aus. Diese neuen LeserInnen der unteren Schichten und hauptsächlich weiblichen Bevölkerung beängstigten die Liberalen, Katholiken und Republikaner gleichermaßen. Die Verbreitung von unerwünschter Literatur wurde für die Revolution von 1848, für den Niedergang der Religion und für den wachsenden weiblichen Widerstand gegen die Unterdrückung verantwortlich gemacht. Das Buch zeigt, welcher Art die Angst der herrschenden Kreise vor der Demokratisierung des Lesens waren und wie sie dieses in "sichere" Kanäle zu leiten versuchten. Es konzentriert sich dabei auf die Arbeiterschaft, den Bauernstand und die weibliche Leserschaft und zeigt in Fallstudien, wie diese der offiziell empfohlenen Literatur Widerstand leisteten.

Mathes, Bettina: Verhandlungen mit Faust : Geschlechterverhältnisse in der Kultur der Frühen Neuzeit. - Königstein/Taunus : Helmer, 2001. - (facetten)
Signatur: 1640078-B.Neu
Am Beispiel des damals wie heute populären Faust-Stoffes analysiert Bettina Mathes den Wandel des Geschlechterbildes in der Spätrenaissance. Drei Motive greift sie aus dem Stoff heraus, die auch in der aktuellen Diskussion eine wichtige Rolle spielen: Körper, Visualität und Schuld. Die intedisziplinäre kulturhistorische Untersuchung zeigt auf paradigmatische Weise, wie sich durch die Gender-Perspektive ganz neue politische, kultur- und sozialgeschichtliche Forschungszusammenhänge eröffnen. Zugleich widerlegt sie die weit verbreitete Ansicht, dass Geschlechterforschung "nur" mit Geschlecht zu tun habe.

Renggli, Franz: Der Ursprung der Angst : antike Mythen und das Trauma der Geburt. - Düsseldorf [u.a.] : Walter, 2001.
Signatur: 1645595-B.Neu
Das Trauma der Geburt scheint aus Sicht der pränatalen Psychologie eine archaische Erfahrung gleichsam aller Menschen zu sein. Dieses frühe Trauma ist in eindrücklichen Bildern bereits in den ersten schriftlichen Aufzeichnungen der Menschheit festgehalten, so Rengglis These in diesem Buch. Symbolisch spiegeln die alten Mythen der Sumerer und Babylonier, das Gilgamesh-Epos, der Baal-Zyklus die Wünsche, Gefühle und Ängste am Beginn des kindlichen Seelenlebens wider; die Sintflutgeschichte etwa beschreibt das traumatische Erleben eines Babys während der Geburt. Die alten Göttergeschichten werden zum Schlüssel, um vorsprachliches Erleben fassbar zu machen und die Ursprünge unserer Angst aus neuer Perspektive zu verstehen.

Schneider, Wolfgang: Frauen unterm Hakenkreuz. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2001.
Signatur: 1639539-C.Neu
Frauen galten nach der NS-Ideologie als natürliche "Gefolgschaft" des Mannes, traditionell eingebunden in Haushalt und Familie, weitestgehend ferngehalten von öffentlichen Funktionen. Dennoch kam es unter dem Diktat des Krieges zu unfreiwilligen Ansätzen partieller Gleichberechtigung. Den Wandel des Frauenbildes in nationalsozialistischen Zeiten zeichnet der Autor in vier zeitlich geordneten Abschnitten nach. Eine thematische Chronik bündelt alle wichtigen Daten für den Gesamtzeitraum 1933 bis 1945. Dokumente zum Thema und 112 selten publizierte zeitgenössische Fotos vervollständigen das Buch.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 04.06.2002


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