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NewsLetter 56: Sprache & Literatur

 
Clery, E. J.: Women's gothic : from Clara Reeve to Mary Shelley. - Tavistock : Northcote House, 2000.
Signatur: 1655720-B.Neu
Weibliche Verfasserinnen von sog. "Gothic-Novels" waren Tabu-Brecherinnen: sie spezialisierten sich auf so "unweibliche" Themen wie Horror, Grausamkeit und Übernatürlichkeit und brachen auf diese Weise literarische Konventionen auf. Der kommerzielle, aber auch der literarische Erfolg war auf ihrer Seite und sie erzielten beträchtliche Bewunderung und Anerkennung von Seiten der LeserInnen und KritikerInnen. In diesem Buch werden die Autorinnen Clara Reeves, Sophia Lee, Ann Radcliffe, Mary Shelly, Charlotte Dacre und Joanna Baillie vorgestellt.

Delianidou, Simela: Frauen, Bilder und Projektionen von Weiblichkeit und das männliche Ich des Protagonisten in Franz Kafkas Romanfragmenten : unter besonderer Berücksichtigung der Schuldfrage im "Proceß". - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2002. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1826)
Signatur: 1651583-B.Neu
Die Interaktion der männlichen und weiblichen Figuren in Franz Kafkas Romanfragmenten zeigt sich eng mit der Identitätssuche des Protagonisten verwoben. Die männliche Ich-Konstitution ist auf die ästhetische Konstruktion und Fiktion angeblichen weiblichen Seins und Andersseins angewiesen. Neu ist, dass weiblicher und männlicher Diskurs unterlaufen werden. Als dekonstruktive Prinzipien dienen u.a. Mehrfachbesetzung und Überfrachtung einer Figur, Maskerade und Travestie, Hysterie und gender trouble. Die Auflösung der Geschlechterdifferenz wird vom männlichen Ich jedoch nicht als Chance wahrgenommen, sich ein neues Ich, sein wahres Selbst zu ergründen. Scheitern und Schuld des Protagonisten erweisen sich als Versagen angesichts der Neuthematisierung des Subjekts in der anbrechenden Moderne.

Gender-Forschung in der Slawistik : Beiträge der Konferenz Gender - Sprache - Kommunikation - Kultur / hrsg. von Jirina van Leeuwen-Turnovcová ... - Wien : Gesellschaft zur Förderung slawistischer Studien, 2002. - (Wiener Slawistischer Almanach : Sonderband ; 55)
Signatur: 1153136-B.Neu-Per.Sonderbd.55
Der vorliegende Konferenzbericht des im Jahre 2001 an der Universität Jena abgehaltenen SlawistInnen-Kongresses versammelt zahlreiche Beiträge, die sich mit Gender-Fragen in der Slawistik auseinandersetzen. "Unsere Absicht war dabei, die immer noch existierenden Barrieren zwischen der ‚Forschung-West' und ‚Forschung-Ost' zu überwinden und einen fundierten, seinem Wesen nach interdisziplinären Dialog zu eröffnen" (Vorwort der HerausgeberInnen)

Gross, Gabrielle: Der Neid der Mutter auf die Tochter : ein weibliches Konfliktfeld bei Fontane, Schnitzler, Keyserling und Thomas Mann. - Bern [u.a.] : Lang, 2002. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1822)
Signatur: 1651109-B.Neu
Worum beneidet eine Mutter ihre Tochter? Wie manifestieren sich diese Neidgefühle verbal und nonverbal? Welche Problemlösungsstrategien entwickelt die neidische Mutter? Die vorliegende Studie trägt zur Aufschlüsselung dieser Fragen bei und bietet einen differenzierten Einblick in das Tabuthema. Ausgewählte Texte werden in psychoanalytischer Optik untersucht und gedeutet.

Harmony in discord : German women writers in the eighteenth and nineteenth centuries. - Oxford [u.a.] : Lang, 2001.
Signatur: 1659598-B.Neu
In diesem Band werden die Beiträge einer 1999 in Glasgow abgehaltenen Konferenz versammelt. Die deutschen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts werden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, die die Komplexität ihrer Teilnahme am öffentlichen Diskurs, aus dem sie teilweise auf Grund ihres Geschlechts ausgeschlossen waren, aufzeigen. Sie vermieden weitgehend die offene Rebellion gegen die traditionellen Weiblichkeitsnormen, obwohl in ihren Werken Momente des Missklangs sehr wohl auszumachen sind.

Harris, Andrea L.: Other sexes : rewriting difference from Woolf to Winterson. - New York : State University of New York Press, 2000.
Signatur: 1651276-B.Neu
1929 verwendete Virginia Woolf den Ausdruck "other sexes", um die dringende Notwendigkeit auszudrücken, unser Denken über die sexuelle Differenz auszuweiten. Die Werke, die in diesem Buch behandelt werden tun genau dies, indem sie die Konturen einer Welt entwerfen, in der die Begriffe soziales Geschlecht, biologisches Geschlecht und Sexualität sich in einem starken Maße auffächern. Die Autorin bezieht sich dabei auf die Romane von Woolf, Djuna Barnes, Marianne Hauser und Jeanette Winterson.

Herrmann, Britta: Töchter des Ödipus : Zur Geschichte eines Erzählmusters in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. - Tübingen : Stauffenberg Verlag, 2001 - (Studien zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ; 12)
Signatur: 1659371-B.Neu
Erzählen gilt als anthropologische Tätigkeit. Sie stellt u. a. Modelle für das Selbst bereit - im 20. Jahrhundert etwa die Ödipusgeschichte. Freuds "Meistererzählung" über Väter und Söhne überlagert jedoch abweichende Muster einer kulturell verborgenen Vater-Tochter-Geschichte. Dieses Buch untersucht die anhaltende Wirkungsmacht des Ödipus ebenso wie alternative Narrationen über Subjekt, Identität, Geschlecht und Familie.

Hesse-Hoerstrup, Dorothee: Lebensbeschreibungen für junge Leser : die Biographie als Gattung der Jugendliteratur - am Beispiel von Frauenbiographien. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2001. - (Kinder- und Jugendkultur, -literatur und -medien ; 11)
Signatur: 1659901-B.Neu
Während es in früheren Lebensbildern darum ging, jugendlichen Rezipienten via einzigartigen Heldentaten nachahmenswerte Vorbilder zu präsentieren, gibt es seit Mitte der siebziger Jahre zahlreiche Beispiele, in denen differenziertere Vorstellungen über Vorbildfiguren und -funktionen entwickelt werden. Es veränderten sich die Vorstellungen einereseits über "biographiewürdige" Persönlichkeiten, andererseits über die Darstellungsmöglichkeiten eines gelebten Lebens. Die zeitgenössischen Lebensdarstellungen über Frauen gelten als Paradigma dieser Entwicklung. Sie wurden auf der Basis aktueller literatur- und geschichtswissenschaftlicher sowie -didaktischer Forschungsergebnisse untersucht und reflektieren das moderne Gattungsverständnis von Biographie als Fiktion eines vergangenen Lebens.

La lecture au féminin : la lectrice dans la littérature française du Moyen Age au XXe siècle = Lesende Frauen : zur Kulturgeschichte der lesenden Frau in der französischen Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert / Angelica Rieger und Jean-François Tonard (Hrsg.). - Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1999. - (Beiträge zur Romanistik ; 3)
Signatur: 1652102-C.Neu
"Die historische Spannweite des Bandes könnte nicht größer sein. Dies und die chronologische Abfolge seiner Beiträge nach Epochenzugehörigkeit ihrer Quellen lässt eine Reihe von Langzeit-Phänomenen deutlich hervortreten: das vom Mittelalter bis zur Gegenwart ständig aufgegriffene Motiv der Frauenlektüre, das ihrer Gefährlichkeit, der sie einschränkenden Überwachungs- und Kontrollmechanismen. Ein weiterer Motivkomplex taucht mit hartnäckiger Regelmäßigkeit auf: das Ineinander von Lesen und Schreiben, Lesen als Vorstufe des Schreibens, ein auffallend hoher Gehalt weiblicher Texte auch der Neuzeit an Lesefrüchten." (aus dem Vorwort von Fritz Nies)

Multilingualism, second language learning, and gender / ed. by Aneta Pavlenko … - Berlin [u.a.] : Mouton de Gruyter, 2001. - (Language, power and social process ; 6)
Signatur: 1639597-B.Esp-6
Dieser Band gibt eine Einführung in den Themenbereichen Erlernen einer Zweitsprache, Mehrsprachigkeit und Geschlecht. Die Beiträge dazu sind von einer feministischen, poststrukturalistischen Perspektive geschrieben, die zu einem tieferen Verständnis des Sprachenerlernens, der interkulturellen Kommunikation und zu einer kritischen Sprachpädagogik beitragen soll.

Schlichtmann, Silke: Geschlechterdifferenz in der Literaturrezeption um 1800? : zu zeitgenössischen Goethe-Lektüren. - Tübingen : Niemeyer, 2001. - (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte ; 107)
Signatur: 966125-B.Neu-Per.107
Lesen Frauen anders? Dieser Frage geht die Studie in historischer Perspektive nach: Anhand von verschriftlichten Goethe-Lektüren von Frauen und Männern untersucht sie, ob die Kategorie Geschlecht um 1800 ein den Leseakt bestimmendes Moment ausmacht. Die vergleichende Untersuchung kann scheinbar typisch weibliche und männliche Leseweisen hinsichtlich ihrer Geschlechtsspezifität relativieren, insofern sie sie bei Frauen und Männern gleichermaßen nachweist. Im Unterschied zur mit plakativen Geschlechterpolaritäten operierenden zeitgenössischen Lesesuchtdebatte erweisen sich in der Lesepraxis andere Faktoren wie etwa poetologische Konzepte von weit größerer Relevanz als die Kategorie Geschlecht.

Sebestová, Irena: Frauenliteratur der 70er Jahre in der Schweiz. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2002. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1 , Deutsche Sprache und Literatur ; 1821)
Signatur: 1650936-B.Neu
In den 70er Jahren bereicherte das neue Phänomen der Frauenliteratur die Schweizer Literaturszene. Das Buch zeigt Entstehung, Entwicklung und Profilierung der Schweizer Frauenliteratur der 70er Jahre. Sie kommt aus den breiteren politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen, die für die Frauenliteratur entscheidend und bestimmend wurden. Das Buch präsentiert die deutschsprachige Schweizer Frauenliteratur der 70er Jahre, neben der sich auch Frauenliteratur im französischen, italienischen und rätoromanischen Sprachraum parallel durchsetzte.

Sollte-Gresser, Christiane: Leben im Dialog : Wege der Selbstvergewisserung in den Briefen von Marie de Sévigné und Isabelle de Charrière. - Königstein/Taunus : Helmer, 2000. - (Frankfurter Feministische Texte : Literatur und Philosophie ; 4)
Signatur: 1648662-B.Neu
Wie könnten Lebensentwürfe aussehen, die kein autonomes, um sich selbst kreisendes Ich zur Grundlage haben? Die Briefe von Marie de Sévigné und Isabelle de Charrière werden in diesem Buch als Wege einer Selbstvergewisserung gelesen, denen die Hinwendung zu einem konkreten Du, ein Verwurzeltsein in der alltäglichen Lebensrealität und die Abkehr von abstrakten, metaphysischen Denksystemen eingeschrieben ist. Auf diese Weise kommen Ansätze zu einer Geschichte dialogischer Subjektivität zum Vorschein, die traditionelle Vorstellungen vom Ich hinter sich lässt, ohne dabei die problematischen und widersprüchlichen Seiten eines solchen "dezentrierten" Subjekts aus dem Blick zu verlieren. Die untersuchten Briefe zeugen so von einem Selstverständnis, das sich allein der Präsenz der Angesprochenen - und der Liebe zu ihnen - verdankt. Denn die Verfasserinnen erleben sich schreibend im Dialog und schreiben dabei zugleich ihr Leben als Dialog.

Women's writing and the circulation of ideas : manuscript publication in England, 1550-1800 / ed. by George L. Justice and Nathan Tinker. - Cambridge : Cambridge Univesity Press, 2002.
Signatur: 1650950-B.Neu
Bis vor kurzem wurde noch angenommen, daß Frauen in der Renaissance oder im frühneuzeitlichen England entweder nicht schriftstellerisch tätig waren oder ihre Werke nicht publizierten. Mittlerweile ist klar geworden, dass Frauen ihre Werke nicht in gedruckter Form, sondern als Handschriften in Umlauf setzten. Das Buch trägt zur Wiederentdeckung dieser weiblichen Literaturproduktion zwischen 1550 und 1800 bei und erlaubt somit auch ein neues Verständnis für die Geschichte des Buches und die frühneuzeitliche englische Literatur.

Women's writing in the French renaissance : proceedings of the fifth Cambridge French Renaissance Colloquium, 7-9 July 1997 / ed. by Philip Ford and Gillian Jondorf. - Cambridge : Burlington Press, 1999.
Signatur: 1649667-B.Neu
Die Themen dieses Kolloquiums kreisten um weibliches Schreiben in der Renaissance, sei es in Form von Prosa- oder lyrischen Werken, sei es als mystische oder spirituelle Texte, und um die Bedingungen - den kulturellen und materiellen Kontext - unter denen die Schriftstellerinnen arbeiteten. Behandelt werden u.a. Louise Labé, Jeanne Flore, Marguerite de Navarre, Marie Le Gendre.

Yandell, Cathy: Carpe corpus : time and gender in early modern France. - Newark [u.a.] : University of Delaware Press [u.a.], 2000.
Signatur: 1651209-B.Neu
Das Buch befasst sich mit dem Phänomen der Zeit und wie sie im Frankreich der Frühneuzeit theoretisch behandelt, imaginiert und praktisch erfahren und gelebt wurde. Bisher wurde die zentrale Verbindung zwischen Zeit und Geschlecht sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen AutorInnen von der Forschung vernachlässigt. Die Studie geht dem Motiv der Zeit speziell in der Renaissance-Lyrik nach, wobei so berühmte AutorInnen, wie Ronsard und Louise Labé ebenso behandelt werden, wie bisher weniger bekannte (Anne de Marquets, Nicole Estienne und Catherine des Roches).

Zwischen Trivialität und Postmoderne : Literatur von Frauen in den 90er Jahren / Ilse Nagelschmidt ... (Hrsg.). - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2002.
Signatur: 1651108-B.Neu
Dieser Band versammelt Einzelbeiträge, welche in der Gesamtschau einen Überblick zu relevanten Tendenzen der von Frauen geschriebenen Literatur in den 90er Jahren vermitteln. Im Spannungsfeld zwischen Trivialität und Postmoderne werden einzelne Autorinnen wie Hera Lind, Dagmar Leupold, Elfriede Jelinek und Marlene Streeruwitz behandelt. Des weiteren finden sich übergreifende Darstellungen zur Kriminalliteratur, zu autobiographischem Schreiben und zu Texten ostdeutscher Autorinnen.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 07.10.2002


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