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NewsLetter 63: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Dillinger, Johannes: "Böse Leute" : Hexenverfolgungen in Schwäbisch-Österreich und Kurtrier im Vergleich. - Trier : Spee, 1999. - (Trierer Hexenprozesse ; 5)
Signatur: 1551740-C.Neu.5
Schwäbisch-Österreich, die Besitzungen der Habsburger zwischen Lech und Neckar, und Kurtrier, das weltliche Territorium der Erzbischöfe von Trier, gehörten zu den am stärksten von Hexenprozessen betroffenen Gebieten Europas. Die Hexenverfolgungen beider Regionen werden systematisch miteiander verglichen. Dabei wird jeweils nach den Ursachen und Bedingungen, den Befürwortern, Gegnern und Opfern der Prozesse gefragt. Die Hexenverfolgungen erweisen sich dabei als Ausdruck und Mittel des Versuchs der Bevölkerung, sich gegen den entstehenden Behördenstaat zu verteidigen. Die Hexen und der Hexenprozeß werden als eine der Möglichkeiten, Alltag und Gesellschaft magisch zu deuten, integriert in den weiteren Bereich des Volksglaubens. Der Vergleich zeigt nicht nur plastisch die jeweiligen Besonderheiten der Untersuchungsgebiete, sondern macht größere Strukturen sichtbar, die Hexenangst und Hexenverfolgungen insgesamt prägten.

Frauen in der Stadt / hrsg. von Günther Hödl ... - Linz : Landesverlag, 2003. - (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas ; 18)
Signatur: 948870-C.Neu.18
Die Tagung " Frauen in der Stadt ", die im September 2001 in Friesach stattfand, versuchte auf die Stellung der Frau in der städtischen Gesellschaft in vier Themenblöcken Antworten zu geben. Die Bandbreite reichte dabei vom Mittelalter bis zur Moderne. 13 Referate nehmen ausgehend von der Frage nach der frauengerechten Stadt exemplarisch die Position der Städterinnen in rechtlich-sozialer Hinsicht, ihre Stellung in der arbeitsteiligen städtischen Gesellschaft, in der bürgerlich-städtischen Kultur und an Hand von religiös und randständisch geprägten Sonderformen in den Blick.

Frauenleben in Innsbruck : ein historisches Stadt- und Reisebuch / hrsg. von Ellinor Forster ... - Salzburg : Pustet, 2003.
Signatur: 1698850-B.Neu
Ihre großen Frauengestalten hat die Tiroler Metropole Innsbruck nicht etwa verdrängt: Es gibt die Annasäule, den Claudiaplatz, die Elisabethstraße oder den Klara-Pölt-Weg. Doch unter welchen konkreten Bedingungen lebten deren namenlose "Nachbarinnen": die Bürgersfrauen, Adeligen, Bäuerinnen, aber auch Bettlerinnen und Prostituierten? Auf diese vernachlässigte Seite der Stadtgeschichte richten die Autorinnen ihren Blick.

Fremer, Torsten: Äbtissin Theopanu und das Stift Essen : Gedächtnis und Individualität in ottonisch-salischer Zeit. - Bottrop : Pomp, 2002.
Signatur: 1694760-B.Neu
Gemeinsam mit der Geschichte der berühmten Äbtissin Theopanu, aus dem ottonischen Kaiserhaus Essen wird die glanzvolle Geschichte der religiösen Frauengemeinschaft "Astnide" dargestellt. Von Theophanus großer Bedeutung zeugen zahlreiche Schenkungen und Stiftungen die in dieser Studie eingehend analysiert werden: Münsterkirche, Kirchenschätze etc. Im Fokus steht auch die Frage nach Mitteln und Ausdrucksformen von Individualität im Mittelalter. Wie entstanden Handlungs- und Entscheidungsfreiräume und Selbstbewusstsein?

Höbenreich, Evelyn: Scylla : Fragmente einer juristischen Geschichte der Frauen im antiken Rom / Giunio Rizzelli. - Wien [u.a.] : Böhlau, 2003.
Signatur: 1690969-B.Neu
Diese Arbeit versteht sich nicht als systematische und tendenziell erschöpfende Untersuchung der Frage, wie die römische Rechtserfahrung die Beziehung der Frauen zur Gemeinschaft, der sie angehörten, zur Familie, zur Sexualität reglementiert hat. Ebenso wenig zählt sie ein für alle Mal feststehende, vom Kontext, in dem die Rechtsexperten sie entwickelt haben, abstrahierte Antworten und Lösungen auf. Vielmehr versucht sie - in konstanter Auseinandersetzung mit den Quellen - die Komplexität der Probleme zu erfassen, indem diese auf die Kultur, die sie hervorgebracht hat, zurückgeführt werden.

Jakob, Bettina: Liebe und Ehe am Scheideweg : ein sozialhistorischer Rückblick auf Liebe, Ehe, Trennung und Scheidung. - Berlin : WDL-Verlag, 2001.
Signatur: 1698584-B.Neu
"Um einer Einschätzung des Scheidungsgeschehens näher zu kommen, schien es mir wichtig, zunächst meine und wahrscheinlich auch gesellschaftliche Normalvorstellungen von Liebe, Ehe und anderen Beziehungen zwischen Männern und Frauen zu relativieren, indem ich sie in ihrem zeitgeschichtlichen Verlauf betrachte und zur Darstellung bringe - einschließlich der jeweiligen Möglichkeit und Bedeutung von Scheidung." (aus der Einleitung)

Küppers-Braun: Macht in Frauenhand : 1000 Jahre Herrschaft adliger Frauen in Essen. - Essen : Klartext-Verlag, 2002.
Signatur: 1693795-C.Neu
Essens Geschichte beginnt nicht erst mit der Industrie, sondern wurde über lange Zeit durch das freiweltliche Damenstift bestimmt. Dieses war in mancher Hinsicht eine Besonderheit: In einer patriarchalischen Umgebung regierten hier fast 1000 Jahre lang Frauen des hohen Adels, die oft von weit her, sogar aus der Schweiz, aus Thüringen und Sachsen, nach Essen kamen. Wie sie regierten, wie sie sich gegen die Begehrlichkeiten benachbarter Mächte zur Wehr setzten, wie sie Konflikte mit der Stadt Essen und innerhalb des Stifts meisterten, wird ebenso dargestellt wie das Leben dieser Gräfinnen und Prinzessinnen.

Malleier, Elisabeth: Jüdische Frauen in Wien, 1816 - 1938. - Wien : Mandelbaum, 2003.
Signatur: 1699934-C.Neu
Die Geschichte jüdischer Frauen führte bisher auch in der historischen Frauenforschung ein Schattendasein. Jüdische Frauen waren von der Emanzipationsbewegung verschiedener Gruppen betroffen: den Juden, den Frauen, dem Bürgertum und der ArbeiterInnenschaft. Gleichzeitig wurden sie auf Grund ihres Geschlechts und wegen ihrer Religionszugehörigkeit diskriminiert. Als Akteurinnen sind jüdische Frauen vor allem in Frauenvereinen, Wohlfahrtsorganisationen, in der Mädchen- und Frauenbildung und auch in der Arbeiterinnenbewegung maßgeblich beteiligt gewesen. Dafür wurden von der Autorin zahlreiche ungedruckte Quellen, eine Menge an Sekundärliteratur und historische Zeitschriften aufgearbeitet

Munns, Jessica: Gender, power and privilege in early modern Europe / Penny Richards. - Edinburgh [u.a.] : Pearson, 2003. - (Women and men in history)
Signatur: 1696642-B.Neu
Mit interdisziplinärem Ansatz eröffnet diese Aufsatzsammlung ein neues Verständnis für das Wirken der Sexualität und der Geschlechterrollen im frühneuzeitlichen Europa. Sie bietet auch einen neuen Zugang zu so berühmten Persönlichkeiten, wie Elisabeth I., James VI. und I. und seiner Frau Anna von Dänemark, François I und Teresa von Avila. Andere Kapitel beschäftigen sich beispielsweise mit den Themen Militarismus und höfische Kultur, Stadtbevölkerung und Adelsfamilien. Auch der Niederschlag von Geschlecht und sexueller Orientierung in der Literatur und theoretische Fragen der genderspezifischen Geschichtsforschung werden behandelt.

Nolde, Dorothea: Gattenmord : Macht und Gewalt in der frühneuzeitlichen Ehe. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2003.
Signatur: 1701614-B.Neu
Eheliche Machtverhältnisse waren in der Frühen Neuzeit immer auch Gewaltverhältnisse. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel der Ordnung der Ehe, bei dem die Neuordnung der Gewaltverhältnisse eine zentrale Rolle spielte. Die Studie zeigt diesen Prozess anhand einer vergleichenden Untersuchung von erzählender Literatur und Gerichtsakten aus dem Frankreich des beginnenden Absolutismus auf: Mehr und mehr trat die unbedingte Gehorsamspflicht der Ehefrau an die Stelle der zuvor vom Ehemann - nicht zuletzt vermittels physischer Gewalt - zu leistenden Unterwerfung der Frau. Damit zeichnete sich ein Übergang von der physischen zur symbolischen Gewalt als Grundlage ehelicher Herrschaft ab, ein Übergang, der sich jedoch keineswegs bruchlos und widerspruchsfrei vollzog, sondern zunächst zu konkurrierenden Ehemodellen führte. Am Beispiel der Tötung des Ehepartners, die von Staats wegen als Offizialdelikt verfolgt wurde, wird deutlich, wie eng eheliche und staatliche Entwicklungen miteinander verflochten waren.

Schmidlechner, Karin M.: Die Liebe war stärker als das Heimweh : Heiratsmigration in die USA nach 1945 / James W. Miller. - Graz : Leykam, 2003. - (Grazer Gender Studies : Veröffentlichungen zu interdisziplinären historischen Frauen- und Geschlechterforschung ; 8)
Signatur: 1421582-B.Neu-Per.8
Frauen aus unterschiedlichen Ländern, die nach 1945 aus Liebe zu einem amerikanischen Soldaten in die USA emigriert sind, schildern ihr Leben in und zwischen zwei Kulturen. Sie erzählen von ihren Erwartungen an die neue Heimat, von Heimweh, von Problemen mit ihrer alten und neuen nationalen Identität und wie sie letztendlich alle Schwierigkeiten, mit denen sie während ihres Annäherungsprozesses an die neue Heimat konfrontiert wurden, erfolgreich bewältigen konnten.

Trauer und Gedächtnis : zwei österreichische Frauentagebücher des konfessionellen Zeitalters (1597-1611, 1647-1653) / hrsg. von Martin Scheutz und Harald Tersch. - Wien : Verlag der Österr. Akademie der Wissenschaften, 2003. - (Fontes Rerum Austriacarum : Abteilung 1, Scriptores ; 14)
Signatur: 392395-B.Neu-L.1,14
Die vorliegende Studie, die zwei edierte Tagebücher von österreichischen adeligen Frauen des 16./17. Jahrhunderts sowie eine Leichenpredigt umfasst, stellt die wenig bekannte, frühneuzeitliche Alltagskultur dieser Schicht in den Mittelpunkt. Die protestantische Tagebuchschreiberin Esther von Gera - von der Steiermark aus religiösen Gründen nach Oberösterreich emigriert - und deren katholische Enkelin Maria Susanna von Weiss thematisieren darin viele Probleme: Neben Krankheit, Geburt, Hochzeit, Sorge um die im Krieg befindlichen Söhne und Festen stehen besonders der Tod und das Gedenken an Verstorbene im Vordergrund. Die beiden Texte der adeligen Frauen, in einem "Gedächtnisbuch" gemeinsam eingetragen, berühren besonders, zum Teil in lyrischer Form, den Tod der jeweiligen Ehemänner und die nachfolgende Witwenzeit.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 08.10.2003


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