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NewsLetter 62: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Buckley, Cheryl: Fashioning the feminine : representation and women's fashion from the fin de siecle to the present / Hilary Fawcett. - London [u.a.] : I. B. Tauris, 2002.
Signatur: 1681123-B.Neu
Die Autorinnen geben einen Überblick über den sozialen und kulturellen Wandel der Mode und der Weiblichkeitsbilder im 20. Jahrhundert - angefangen von der Einführung der Hausnähmaschine bis hin zur Massenproduktion und zur Flut an Mode-Shops der heutigen Tage. Das Buch stellt eine Verbindung her zwischen der Mode und der urbanen Moderne und der postmodernen Natur der raschen Überalterung von Mode. Nicht zuletzt stellt sich die Frage: Wie gehen wir um mit einer eskalierenden Modeindustrie, die sich auf unser Leben sowohl befreiend als auch einschränkend auswirkt?

Heineman, Elizabeth D.: What difference does a husband make? : women and marital status in nazi and postwar Germany. - Berkeley [u.a.] : Univ. of California Press, 1999.
Signatur: 1687306-B.Neu
Diese Studie über unverheiratete, geschiedene, verwitwete und verheiratete Frauen - berufstätig oder nicht - erstreckt sich über drei politische Regime in Deutschland: den frühen Nationalsozialismus über den Zweiten Weltkrieg bis zur demokratischen Konsolidierung im Westen und zum Kommunismus im Osten. Dabei zeigt sich, dass der Zivilstand die Situation und die Erfahrungen von Frauen ebenso sicher definiert wie die Kategorien Rasse, Geschlecht, sexuelle Orientierung und soziale Klasse. Außerdem war für westdeutsche Frauen die Frage des Zivilstandes viel bedeutsamer für ihren Lebenszusammenhang als für die ostdeutschen.

Herrschaft, Liturgie und Raum : Studien zur mittelalterlichen Geschichte des Frauenstifts Essen / hrsg. von Katrinette Bodarwé und Thomas Schilp. - Essen : Klartext, 2002. - (Essener Forschungen zum Frauenstift ; 1)
Signatur: 1674534-B.Neu
An der Verchristlichung des von Karl dem Großen eroberten Sachsen hatten die im Früh- und Hochmittelalter gegründeten Frauenstifte großen Anteil. Über diese Institution, die sich im deutschsprachigen Raum gegen politische und kirchliche Widerstände gut tausend Jahre halten konnte, gibt es bisher nur wenige gesicherte Informationen. Der vorliegende erste Tagungsband mit Beiträgen von Archäologen, Kunsthistorikern, Liturgiewissenschaftlern und Historikern beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der frühmittelalterlichen Blütezeit der Frauenstifte. Insbesondere am Beispiel des Stifts Essen diskutiert er das Verhältnis von Königsherrschaft, Stift und Stadt und dessen Präsentation in Kunst, Liturgie und Raum.

Hochzeit als Ritus und Casus : zu interkulturellen und multimedialen Präsentationsformen im Barock / Miroslawa Czarnecka, Jolanta Szafarz (Hg.) . Wroclaw, 2001. - (Orbis linguarum : Beihefte ; 12)
Signatur: 1522488-B.Neu-Per.Beih.,12
Eine Hochzeit war im Zeitalter des Barock kein intimes Ereignis zwischen Mann und Frau, sondern ein öffentliches Geschehen, in dem die Machtverhältnisse, Stände- und Familieninteressen, politische und ökonomische Ansprüche erfüllt werden sollten. Anhand des Standortes Schlesien - das im 17. Jahrhundert eine plurinationale Kulturlandschaft repräsentierte, wo neben deutschen Sitten und Ritualen Elemente der polnischen, jüdischen und tschechischen Kultur präsent waren und einander beeinflussten - werden Zeremonien und Rituale abgehandelt. Es zeigt sich, dass trotz konfessioneller, ständischer oder regionaler Differenzen ein Schema repetiert wird, dessen wichtigste Elemente Werbung, Ehevertrag, Verlobung, Zurüstung zur Hochzeit, Hochzeitszug, Beilag, Umzug der Braut, Nachfeiern waren.

Koch, Angela: DruckBilder : Stereotype und Geschlechtercodes in den antipolnischen Diskursen der "Gartenlaube" (1870-1930). - Köln [u. a.] : Böhlau Verlag, 2002. - (Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte : Große Reihe ; 21)
Signatur: 1385793-B.Neu-Per.Grosse Reihe,21
In dieser Studie geht die Autorin den geschlechtlich codierten Stereotypisierungen im deutsch-polnischen Verhältnis nach, die ab der deutschen Reichsgründung in der bürgerlichen Zeitschrift "Die Gartenlaube" Verbreitung fanden. Sie untersucht Bilder von verweiblichten Männern, von erotisierten und zur Braut stilisierten Regionen und Städten, von "Mutter Heimat" oder von vergewaltigenden Herren, mit denen die deutsch-polnischen Beziehungen in den verschiedenen historischen Phasen als hierarchisch gekennzeichnet und festgeschrieben wurden. Aber auch der drucktechnische Stereotypisierungsprozess selbst und das Stereotyp als medialer Informationsträger unterliegen einer geschlechtlichen Semantik.

Küppers-Braun, Ute: Frauen des hohen Adels im kaiserlich-freiweltlichen Damenstift Essen (1605-1803) : eine verfassungs- und sozialgeschichtliche Studie. - Münster : Aschendorff Verlag, 1997. - (Quellen und Studien ; 8)
Signatur: 1693408-C.Neu
Adelige Damenstifte der Frühen Neuzeit sind in der Forschung bisher stark vernachlässigt worden. Meist wurden sie nur als Versorgungsanstalten für abgeschobene Töchter beschrieben, häufig auch kaum von Klöstern unterschieden. Mit dieser Studie kann die Autorin zeigen, dass das Stift Essen für ungefähr die Hälfte der Töchter aus hochadligen Familien eine Durchgangsstation war, die auf die Heirat vorbereitete. Die im Stift verbleibenden Frauen erfüllten andere wichtigen Aufgaben für ihre Familien. Die Untersuchung des Alltags zeigt, dass diese Damen keineswegs klösterlich lebten, sondern viel auf Reisen waren und insgesamt ihre adelige Lebensweise pflegten. Die Vergleiche mit den Damenstiften in Thorn (Niederlande), in Elten und Vreden am Niederrhein sowie St. Ursula in Köln erlauben eine Verallgemeinerung der Aussagen.

Ludwig, Johanna: Das Denkmal für Louise Otto-Peters in Leipzig : eine hundertjährige Geschichte / Hannelore Rothenburg. - Beucha : Sax, 2001. - (LOUISEum ; 15)
Signatur: 1516445-B.Neu-Per.15
"Als das Denkmal für Louise Otto-Peters in Leipzig am 10. Juni 1900 in den Anlagen vor dem Alten Johannisfriedhof eingeweiht wurde, war das nicht nur für viele deutsche Frauen ein wichtiges Ereignis, sondern auch für die Stadt Leipzig. (...) Der 100. Jahrestag seiner Einweihung wurde am 10. Juni 2000 mit einer festlichen Veranstaltung und einer Ausstellung in der Leipziger Stadtbibliothek sowie einer Begegnung auf dem Louise-Otto-Peters-Platz begangen." (Johanna Ludwig) Eine interessante Broschüre über das wechselvolle Schicksal eines Frauendenkmals.

Scheub, Ute: Verrückt nach Leben : Berliner Szenen in den zwanziger Jahren. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2002.
Signatur: 1694376-B.Neu
Die zwanziger Jahre: Tanz am Rande des Abgrunds und Jahrzehnt der Befreiung. Berlin in den Zeiten der Inflation: rußgeschwärzte Hinterhoftristesse, aber auch das Zentrum der Avantgarde und Eldorado der Frauen, die es in ein neuartiges, aufregendes Leben drängte. Vicki Baum und Gabriele Tergit, Helen Hessel und Dinah Nelken, Anita Berber, Marlene Dietrich und Claire Waldoff, Hannah Höch, Charlotte Wolff, Valeska Gert, Trude Hesterberg wie so viele andere berühmte, vergessene und unbekannte Frauen prägen in der Weimarer Republik das Bild der "Neuen Frau", die mit Bubikopf, kniekurzem Rock oder Smoking die moderne Metropole eroberte. Verrückt nach Leben ist das reich bebildete Portrait einer "Stadt der Frauen", die1933 ein jähes Ende fand.

Wilfong, Terry G.: Women of Jeme : lives in a Coptic town in late antique Egypt. - Ann Arbor, Michigan : University of Michigan Press, 2002. - (New Texts from ancient cultures)
Signatur: 1688305-B.Pap
Hier wird das Leben von Frauen in der alten Stadt Jeme, einer christlichen Enklave in Ägypten von 600 - 800 (A.D.), anhand von Textdokumenten aufgespürt und portraitiert. Im Gegensatz zu den unterwürfigen und devoten Frauenidealen der religiösen Schreiber dieser Zeit, lassen die Indizien auf eine viel komplexere und dynamischere Situation schließen. Frauen waren zwar im Haushalt tätig, aber einige spielten wichtige und sichtbare Rollen im religiösen und wirtschaftlichen Leben ihrer Gemeinde.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 05.09.2003


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