Home Ariadne Home Ariadne

zurück   hinauf   vor

NewsLetter 71: Sprache & Literatur

 
Balin, Carole B.: To reveal our hearts : Jewish women writers in Tsarist Russia. - Cincinnati : Hebrew Union College Press, 2000.
Signatur: 1737688-B.Neu
Die Autorin führt uns in Leben und Werk von fünf jüdischen russischen Schriftstellerinnen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ein: Miriam Markel-Mosessohn (1839-1920), Hava Shapiro (1879-1943), Rashel Mironovna Khin (1861-1928), Feiga Israilevna Kogan (1891-1974) und Sofia Dubnova-Erlikh (1885-1986). Die Porträts dieser talentierten Literatinnen erlauben uns auch einen Blick auf das jüdische kulturelle Leben im russischen Kaiserreich.

Bronfen, Elisabeth: Liebestod und Femme Fatale : der Austausch sozialer Energien zwischen Oper, Literatur und Film. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2004. - (Erbschaft unserer Zeit : Vorträge über den Wissensstand der Epoche ; 13)
Signatur: 1741926-B.Neu
"Die Denkfigur des ‚cross-dressing' erweist sich sowohl als eines meiner thematischen Anliegen, wie es auch das Modell meines kritischen Verfahrens selbst ist: Taucht beispielsweise eine ‚femme fatale' aus Wagners ‚Tristan und Isolde' als Heldin des ‚film noir' in unserem kulturellen Bildrepertoire in neuer Kleidung wieder auf, trägt sie die Spuren der abgelegten Gestalt, wenn auch nur implizit, mit sich, eben wie eine als Junge verkleidete Schauspielerin in einer Shakespeare-Komödie ihre weiblichen Züge nicht ganz abgelegt hat. Die Faszination - so meine Wette - liegt im Changieren dieser mehrfachen Artikulation.

Capovilla, Andrea: Entwürfe weiblicher Identität in der Moderne : Milena Jesenská, Vicki Baum, Gina Kaus, Alice Rühle-Gerstel ; Studien zu Leben und Werk. - Oldenburg : Igel Verlag, 2004. - (Literatur- und Medienwissenschaft ; 94)
Signatur: 1741417-B.Neu
"Milena Jesenská und Alice Rühle-Gerstel wurden in Prag, Gina Kaus und Vicki Baum in Wien geboren. Die persönlichen und professionellen Beziehungen zwischen den vier Frauen sind vielfältig. Sie nahmen die Form von Kooperationen und gegenseitiger Unterstützung an; Baum brachte Kaus bei Ullstein unter, Kaus plante vor dem sogenannten Anschluß Österreichs einen Verleger für Rühle-Gerstels einzigen Roman zu finden, Jesenská übersetzte Kaus ins Tschechische, Baum und Kaus schrieben in den USA zusammen ein Musical, um nur einige Beispiele zu nennen. Über dieses Netzwerk an Zusammenarbeiten hinaus sind es vor allem strukturelle Korrespondenzen, die Verbindungen herstellen, die über biographische Zufälligkeiten hinausgehen. (aus dem Vorwort)

Czarnecka, Miroslawa: Wieszczki : rekonstrukcja kobiecej genealogii w historii niemieckiej literatury kobiecej od polowy XIX /!/ do konca XX wieku. (Seherinnen : Rekonstruktion der weiblichen Genealogie in der Geschichte der deutschen Frauenliteratur von der Mitte des 19. /falsch, soll heißen 17.!/ bis zum Ende des 20. Jh.) - Wroclaw: Wydaw. Uniwersytetu Wroclawskiego, 2004. 246 S. (Acta Universitatis Wratislaviensis; 2615.) - In poln. Sprache.
Signatur: 968.680-C.Neu-Per.2615
Die auf dem Gebiet der germanistischen Frauenforschung bestens ausgewiesene Autorin legt ihrer Untersuchung die "genealogische Struktur" im Sinne M. Foucaults als nichtlineares, diskontinuierliches Beziehungsgeflecht zugrunde: "Keine der von mir behandelten Schriftstellerinnen findet die Lösung des Dilemmas der schreibenden Frau, doch alle aktualisieren diesen Aspekt des weiblichen ästhetischen Diskurses als genealogische Beziehung Autorin-Text und Autorin-Autorin. Ich habe mich bemüht, diese Beziehung in den literarischen Texten deutscher Schriftstellerinnen vom 17. Jh. bis heute zu rekonstruieren" (aus dem Text.). Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und ein Personenregister komplettieren diese leider nicht in deutscher Sprache vorliegende Studie. (Eva Hüttl-Hubert)

Fryksén, Birgitta: Rilke und kein Ende : zur Rilke-Rezeption in Schweden von 1904 bis in die 1960er Jahre / Birgitta Fryksén. - Frankfurt am Main ; Berlin ; Bern ; Bruxelles ; New York ; Oxford ; Wien : Lang, 2003. - (Kulturtransfer und Geschlechterforschung ; 2)
Signatur: 1731025-B.Neu-
Rainer Maria Rilke ist weltweit einer der beliebtesten und gelesensten deutschsprachigen Lyriker. Dies gilt umso mehr für ein dem deutschsprachigen Kulturraum so nahe stehendes Land wie Schweden. Diese Arbeit beschreibt und analysiert die erstaunliche Rezeption und den immensen Einfluss Rilkes in Schweden und auf die schwedische Literatur. Eingehend betrachtet wird insbesondere die Zeitspanne von 1904 - das Jahr seines intensiven Kontaktes zur Feministin Ellen Key, welche ihm das Tor zu Schweden öffnete - bis in die 1960er Jahre. Besonderes Augenmerk richtet die Autorin dabei auf den Einfluss Rilkes auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen, wie z.B. Rilkes Erkenntnisse zur Geschlechterforschung.

Kormann, Eva: Ich, Welt und Gott : Autobiographik im 17. Jahrhundert. Köln [u.a.] : Böhlau, 2004. - (Selbstzeugnisse der Neuzeit ; 13)
Signatur: 1504253-C.Neu-Per.13
Aus literaturwissenschaftlicher Sicht analysiert das Buch erstmals in größerer Zahl deutschsprachige autobiographische Texte von Frauen des 17. Jahrhunderts und vergleicht sie mit Selbstzeugnissen von Männern. Im Blickpunkt stehen dabei die Art der autobiographischen Selbstkonzeption und das Zusammenwirken von Geschlechterverhältnissen, Epoche, Gruppen- und Religionszugehörigkeit. Frauen und Männer entwarfen sich in der Frühen Neuzeit in ihren Lebensbeschreibungen weder als autonom noch als heteronom. Sie stellten vielmehr die eigene Person heterolog dar, das heißt: sie beschrieben sie über die Beziehung zum Anderen, über die Beziehung zu Gott und Welt.

Kunz, Andreas: Die Frauen und der König David : Studien zur Figuration von Frauen in den Daviderzählungen. - Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt, 2004. - (Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte ; 8)
Signatur: 1740052-B.Neu
Die Untersuchung zeigt, daß sich die Geschichten von den Frauen Davids einer mehrstufigen literarischen Fortschreibung verdanken. Neben einer innerisraelitischen literarischen Beeinflussung und Befruchtung weisen einzelne Daviderzählungen gemeinsame Motive mit der Literatur Ägyptens und Assurs auf. Dabei stellt sich heraus, daß das klassische Modell einer Aufteilung der Davidgeschichten in Aufstiegsgeschichte, Thronfolgegeschichte und Ladegeschichte nicht ausreicht, um die intertextualen Bezüge innerhalb der beiden Samuelbücher zu erklären. An den facettenreichen Frauenbildern läßt sich zudem ablesen, welche Rollen Frauen im Bewußtsein der Erzähler Israels spielen.

Schmidt, Sabine: Das domestizierte Subjekt : Subjektkonstitution und Genderdiskurs in ausgewählten Werken Adalbert Stifters. - St. Ingbert : Röhrig, 2004. - (Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft ; 32)
Signatur: 1742386-B.Neu
Adalbert Stifter beschäftigte sich in seinen literarischen Texten bekanntermaßen intensiv mit Erscheinungsformen männlicher Adoleszenz und Sozialisation. Nicht beachtet wurde bisher, daß diese Identitätsentwürfe in hohem Maße auf "Weibliches" reflektieren - "Weibliches" als Katalysator für die Entwicklung des Mannes, sei es über konkrete Frauenfiguren, sei es über den Einsatz von kulturell "weiblich" kodierten Phänomenen des "Anderen". Basierend auf einem modernen funktionsgeschichtlichen und kulturwissenschaftlichen Literaturbegriff untersucht die Arbeit die je textspezifische Interaktion von Gender, psychosozialer Entwicklung und Literarizität. Dazu werden genderwissenschaftliche, psychologische und literaturwissenschaftliche Theorien miteinander kombiniert, methodenkritisch reflektiert und an das jeweilige historische Umfeld rückgebunden.

Zwischen Flucht und Herrschaft : phantastische Frauenliteratur / hrsg. von Jacek Rzeszotnik. - Passau : edfc, 2002.
Signatur: 1737853-B.Neu       Inhalt
Im vorliegenden Band widmet sich ein internationales Team von ExpertInnen auf dem Gebiet der phantastischen Frauenliteratur der Erkundung der unübersehbaren Vielfalt des Genres, das bei Millionen von LeserInnen kontinuierlich Anerkennung findet. Neben reinen Sciencefiction-Autorinnen haben sich auch Schriftstellerinnen, wie Margaret Atwood, Angela Carter, Doris Lessing, Marge Piercy oder Christa Wolf über diese Literaturgattung gemacht und es kann (lt. Startrek-Autor Harlan Ellison) behauptet werden, dass Frauen die besten SF-Autorinnen der Gegenwart sind.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 11.01.2005


Zum Seitenanfang Zum Seitenanfang