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NewsLetter 77: Sprache & Literatur

 
The Cambridge Companion to Willa Cather / ed. by Marilee Lindemann. - Cambridge : Cambridge University Press, 2005.
Signatur: 1772478-B.Neu       Inhalt
Diese Anthologie der bewährten Cambridge-Serie offeriert dreizehn Originalbeiträge (u.a. von Guy J. Reynodls, Janis P. Stout, Susan J. Rosowski, Leona Sevick) über die berühmte amerikanische Romanschriftstellerin. Ihr brillantes Werk ist zwar leicht zu lesen, aber schwer zu verstehen - so die gängige Rezeption. Daher versuchen die AutorInnen hier einen wissenschaftlichen Querschnitt durch ihr gesamtes Romanwerk und ihre Kurzprosa zu legen. Kritischer, literarischer und kultureller Kontext verbunden mit einer detaillierten Chronolige und empfohlener Sekundärliteratur liefern der universitären Lehre weitere Impulse.

Clarke, Norma: Dr. Johnson's women. - London : Pimlico, 2005.
Signatur: 1765770-B.Neu
Der Intellektuellen- und LiteratInnen-Zirkel um Samuel Johnson, den wichtigen englischen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts schloss auch Frauen wie Elizabeth Carter, Charlotte Lennox, Hester Thrale and Elizabeth Montagu, Hannah More, und Fanny Burney ein. Der etwas irreführende Titel Dr. Johnsons Frauen erweckt zuerst den Anschein, dass eher das Privatleben von Samuel Johnson und auch er selbst in dieser "Frauenliteraturgeschichte" im Fokus steht. Doch das Gegenteil ist der Fall: diese talentierten Schriftstellerinnen wurden als gleichberechtigt angesehen, bewundert und konnten in diesem Kreise ihre Karrieren etablieren. Der Autorin Norma Clarke geht es vor allem darum, hier eine kollektive biographische, kritische und erfolgreiche Frauenliteraturgeschichte zu präsentieren. Einige dieser vor-viktorianischen Vertreterinnen weiblichen Schreibens sind heute leider vergessen, andere haben sich ihren Platz über die Jahrhunderte gesichert.

Demers, Patricia: Women's writing in English : early modern England. - Toronto [u.a.] : Univ. of Toronto Press, 2005. - (Women's writing in English)
Signatur: 1779362-B.Neu
Die Vielfalt der Texte von Schriftstellerinnen in England vom Beginn des 16. Jahrhunderts an bis zur Restauration der Monarchie im Jahre 1660, ihre Kreativität und ihre herausragenden Leistungen stehen im Gegensatz zu den kulturellen Bedingungen, unter denen sie schreiben mussten. Während dieser Periode betrachtete man die Erziehung und Bildung von Frauen mit Argwohn und unterwarf sie strikten Einschränkungen, dadurch sind die Beiträge von Frauen zu Schrifttum und Buchdruck kaum bekannt. Diese weit gestreute Untersuchung von Patricia Demers beleuchtet alle Genres der Literatur, sowohl Übersetzungen vom und in Latein, Griechisch und Französisch im Rahmen von Theologischen Diskursen, das klassische und romantische Drama, Gebete und religiöse Betrachtungen, Briefe und Tagebücher, als auch Lyrik, Polemik und Prophezeiungen. Darüber hinaus finden sich sechs Porträts über das Leben von Poetinnen, Dramatikerinnen und Romantikerinnen dieser Epoche, Mary Sidney, Aemilia Lanyer, Elizabeth Tanfield Cary, Lady Mary Wroth, Margarete Cavendish and Katherine Philips.

Dodell, Petra: Frauenbilder in der spanischen Novellistik des Siglo de Oro. - Berlin : Frey, 2005. - (Gender Studies Romanistik ; 10)
Signatur: 1777290-B.Neu
Was bewegen Frauen, die sich offiziell nicht bewegen dürfen, in den Novellen eines Cervantes, Lugo, Céspedes und eines Zayas? Wie vielschichtig sind in ihren Geschichten die Frauenbilder, wie verhält sich der zwischen Bild und BetrachterIn vermittelnde narrative Rahmen und wie sind die Bilder in den Räumen der fiktiven Welt positioniert? Das Buch spürt der Bewegung und Rede von bzw. über Frauen in Texten aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach und stellt fest, dass die untersuchten Novellen Ereignisse inszenieren und mit einer Sanktion tilgen. Die Ereignislosigkeit der Geschichten bleibt jedoch nicht ohne Resonanz, lediglich die Bereitschaft, dem Dialog Raum zu geben, differiert bei den einzelnen Autoren.

Dowson, Jane: A history of twentieth-century British women's poetry / Alice Entwistle. - Cambridge : Cambridge Univ. Press, 2005.
Signatur: 1777448-B.Neu
Das Buch liefert eine detaillierte Bestandsaufnahme und Analyse von Werken, Aktivitäten und Leistungen britischer Lyrikerinnen. Die Einteilung erfolgt in drei historische Perioden, in denen die einzelnen Dichterinnen vor dem kultur- und literaturgeschichtlichen Hintergrund präsentiert werden. Zu den eingehender behandelten Lyrikerinnen zählen u.a.: Alice Meynell, Frances Cornford, Vita Sackville-West, Elizabeth Daryush, Mina Loy, Edith Sitwell, Charlotte Mew, Sylvia Townsend Warner, Anna Wickham, Stevie Smith, Veronica Forrest-Thomson, Wendy Mulford, Denise Riley, Carol Ann Duffy, Eavan Boland, Carol Rumens, Jackie Kay.

From a tiny corner in the house of fiction : conversations with Iris Murdoch / ed. by Gillian Dooley. - Columbia, S.C. : Univ. of South Carolina Press, 2003.
Signatur: 1779726-B.Neu
Die bekannte britische Schriftstellerin und Philosophin Iris Murdoch (1919-1999) pflegte Zeit ihres Lebens den Kontakt mit zahlreichen anerkannten Kritikern, Journalisten und Gelehrten wie Sir Frank Kermode, Harold Hobson und Jonathan Miller. Die daraus entstandenen Interviews über Murdochs Leben, Werk und Wirken, werden von Gilian Dooley in diesem Buch dokumentiert. Murdoch gewährt darin tiefe Einblicke in ihre Lebens- und Schaffenswelt, Ihre Intention zu Schreiben und die großen Schwierigkeiten mit denen eine Novellistin in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konfrontiert ist. Viele ihrer Novellen und Charaktere zeigen einen philosophischen und ethischen Hintergrund auf und stellen so manche Punkte klar, die den LeserInnen ihrer Werke oftmals Rätsel aufgegeben haben. Von besonderem Interesse sind Ihre Ansichten zu Politik und Freiheit, Frauenbildung, Reichtum und Spiritualität im Zeitalter von verblassender Religiosität.

Fuchs, Brigit: Natal'ja Baranskaja als Zeitzeugin des Sowjetregimes. - München : Sagner, 2005. - Zugl.: Köln, Univ., Diss., 2003. - (Arbeiten und Texte zur Slavistik ; 72)
Signatur: 1128491-B.72.Neu-Per
Die Schriftstellerin Natal'ja Baranskaja (1908-2004) wurde erst im Alter von 60 Jahren einem breiten Publikum bekannt. Die Heldinnen ihrer Werke sind berufstätige Frauen und Mütter, die entgegen allen Widrigkeiten des Lebens ihren Weg gehen und sich erfolgreich bemühen, nicht zu resignieren. Baranskajas Bedeutung für die russische Literatur liegt darin, dass sie hinter der vordergründigen Problematik - dies sind insbesondere die sozialen Verhältnisse der UdSSR in den 1960er und 1970er Jahren - stets den Menschen sieht, das Allgemeingültige, das für sie unabhängig von politischer Epoche und Gesellschaft das Wesentliche ausmacht. Die vorliegende Gesamtdarstellung des Werkes von Natal'ja Baranskaja untersucht nach einer biographischen und rezeptionsgeschichtlichen Einführung die zentralen Themenkomplexe ihres Schaffens.

Glaser, Inge: Christine Lavant : eine Spurensuche. - Wien : Verlag Edition Praesens, 2005.
Signatur: 1777836-B.Neu
Der faszinierend widersprüchlichen und zugleich bedrängenden Poesie der Christine Lavant zwischen Gottsuche, religiöser Verzweiflung und existentieller Ausgesetztheit wurde schon in unzähligen Studien detailliert und aufmerksam nachgespürt. Dass die Lavant ein gleichermaßen beeindruckendes Prosawerk hinterlassen hat, ist hingegen noch nicht entsprechend gewürdigt worden. Inge Glaser rückt diese bisher im Schatten befindlichen Dimensionen der Kreativität Lavants in den Mittelpunkt ihrer textanalytischen Untersuchungen und Interpretationen. Zwischen den späten 1940er und 1960er Jahren sind immerhin auch viele spannende Erzählungen der Lavant entstanden, in denen erneut Opfer, Täter-Verfolger und Retter-Erlöser eine wichtige Rolle spielen sowie Nähe/Ferne, Selbst- und Fremdbestimmung, Heil und Unheil, Waisentum und Behindertsein als insistierend wiederkehrende Themen ausgefaltet werden. Den erzählten Frauen-, Männer- und Kinderbildern und vielen textlichen Querverweisen geht Inge Glaser geduldig nach. Lebensgeschichtliche und erzählerische Dimensionen werden in ihrem engen Wechselspiel erkennbar, sogar Lavants astrologische Kenntnisse und Überzeugungen werden in den interpretatorischen Überlegungen berücksichtigt.

Göbel-Uotila, Marketta: Medea : Ikone des Fremden und des Anderen in der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts ; am Beispiel von Hans Henny Jahnn, Jean Anouilh und Christa Wolf. - Hildesheim [u.a.] : Olms, 2005. - (Germanistische Texte und Studien ; 73)
Signatur: 1778669-B.Neu
Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung stehen drei bedeutende Medea-Bearbeitungen des vergangenen Jahrhunderts, die sich gegen konventionelle Klassifizierungen sperren. In ihnen wird die Fremdheit der Protagonistin entweder noch potenziert - so bei Hans Henny Jahnns "schwarzer Medea" und in Jean Anouilhs "Medée", der Hexe - oder utopisch überhöht, wie im Falle von Christa Wolfs "Medea. Stimmen", die eine Abrechnung mit einem sich über humanitäre Vorstellungen hinwegsetzenden Zweckrationalismus beinhaltet. In einer differenzierten Auseinandersetzung mit Kategorien wie dem Naturfremden, dem Geschlechtsfremden oder dem "rassisch" Fremden belegt diese Studie, dass Medea stets auch als Projektionsfläche für existentielle Ängste diente.

Jack, Belinda: Beatrice's spell : the enduring legend of Beatrice Cenci. - London : Chatto & Windus, 2004.
Signatur: 1773775-C.Neu
Beatrice Cenci wurde im September 1599 in Rom hingerichtet - sie war erst 16 und eine Schönheit. Sie hatte ihren Vater ermordet, Mitglied einer der berühmtesten Familien Roms. Er war extrem grausam seiner Tochter gegenüber und schreckte auch vor Vergewaltigungen nicht zurück. Das brachte das Volk von Rom auf ihre Seite und an ihrem Hinrichtungstag säumten weinende Menschen die Straßen. Bis heute soll eine besondere Messe am Todestag von Beatrice Cenci gelesen werden, einem Mädchen, das zugleich unschuldig und schuldig war, Opfer und Täterin. Ihre Geschichte wurde später zur Inspirationsquelle für viele SchriftstellerInnen und KünstlerInnen. Diesen Werken und ihren Stellenwert im Leben der jeweiligen AutorInnen geht Belinda Jack nach.

Jewish women's writing of the 1990s and beyond in Great Britain and the United States / Ulrike Behlau … (Eds.). - Trier : WVT, 2004. - (MUSE ; 5)
Signatur: 1772360-B.Neu       Inhalt
Die 90er Jahre des 20. Jh. markierten eine Trendwende in der jüdischen Frauenliteratur Großbritanniens und der USA. Während bis dahin jüdische Literatur traditionellerweise männlich besetzt war, begannen in diesen Jahren zalreiche englische und amerikanische Jüdinnen sehr erfolgreich in allen Literaturgattungen zu publizieren. Ihre Themen sind vielfältig und reichen vom Leben jüdisch-orthodoxer Frauen in einer chassidischen Gemeinde, bis zu Erinnerungen an den Holocaust. Der vorliegende Sammelband vereint die Beiträge einer interdisziplinären Konferenz an der Mainzer Universität im Jahr 2003.

Jordan, Shirley Ann: Contemporary French women's writing : women's visions, women's voices, women's lives. - Oxford [u.a.] : Lang, 2004. - (Modern French identities ; 37)
Signatur: 1777475-B.Neu
In den 90er Jahren des 20. Jh. wurde die französische literarische Welt durch das Emporkommen einer neuen Schriftstellerinnen-Generation bereichert. In diesem Buch werden sechs von ihnen näher beleuchtet: Marie Darrieussecq, Virginie Despentes, Marie Ndiaye, Agnès Desarthe, Lorette Nobécourt und Amélie Nothomb. Worüber schreiben diese jungen Frauen und was erzählen sie uns über die veränderte Konzeption weiblicher Identität? In der Einleitung werden von der Autorin Schlüsselthemen vorgestellt, die allen Schriftstellerinnen gemeinsam sind: Geschichte und Zeit, das Selbst und das Andere, Körper und Sexualität etc.

Kilian, Eveline: GeschlechtSverkehrt : theoretische und literarische Perspektiven des gender-bending. - Königstein / Taunus : Helmer, 2004.
Signatur: 1775410-B.Neu
Das Überschreiten von Geschlechtergrenzen und das Spiel mit ambivalenten Geschlechtszuweisungen ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil unserer Kultur geworden. Dieses Phänomen und seine Ausprägungen in der englischsprachigen Gegenwartsliteratur macht Eveline Kilian zum Ausgangspunkt ihres Buches. Hierbei zeigt sie sowohl die Parameter des Geschlechterdiskurses auf als auch die Möglichkeiten, sie durch gender-bending zu destabilisieren. Ein weiterer Fokus liegt auf den gestalterischen Freiheiten der literarischen Imagination und ihrem Potential, durch eine kritische Textpraxis die Grenzen der bestehenden Geschlechterordnung zu markieren und alternative Geschlechtermodelle zu entwerfen. Dadurch entsteht ein produktiver Dialog zwischen Gender-Theorie und literarischen Texten.

King, Jeanette: The Victorian woman question in contemporary feminist fiction. - Houndmills [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2005.
Signatur: 1775475-B.Neu
Einige der bekanntesten zeitgenössischen Schriftstellerinnen (darunter Margaret Atwood, A. S. Byatt, Toni Morrison, Sarah Waters und Angela Carter), beschäftigen sich in ihrem Romanwerk mit dem religiösen, wissenschaftlichen und literarischen Diskurs über das Frauenbild und die Frauenfrage im viktorianischen Zeitalter. Sie zeigen auch, wie Frauen sich diesem Diskurs (entgegen)stellten und für Freiheit und Selbstbestimmung in Bezug auf ihr gesellschaftliches, berufliches und sexuelles Leben kämpften.

Rigler, Christine: "Ich" und die Medien : neue Literatur von Frauen. - Innsbruck : Studienverlag, 2005.
Signatur: 1763262-B.Neu
Das literarische Fräuleinwunder der späten 1990er Jahre im deutschsprachigen Raum wird hier einer feministischen Analyse unterzogen. Junge Autorinnen (u.a. Zoe Jenny, Karen Duve, Inka Parei, Sybille Berg, Elke Naters, Bettina Galvagni) verkaufen sich erstaunlich gut - und werden im Feuilleton mit Lob überschüttet. Was ist das spezielle an dieser Literatur, weiblichem Selbstbewußtsein, weiblicher (Medien)Selbstinszenierung? Untersucht werden sowohl formale Bereiche der Werke - wie Form und Erzählperspektive, aber auch Themenschwerpunkte (Leben in Großstädten, Frage des Alters (sic! "30er Krise") und feministische Ansätze.

Schedel, Angelika: Sozialismus und Psychoanalyse : Quellen von Veza Canettis literarischen Utopien. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2002. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 378)
Signatur: 1782202-B.Lit
Das literarische Werk Veza Canettis (1897-1963) war fast 60 Jahre verschollen und ist erst nun, nach Abschluß der Gesamtausgabe, wieder komplett zugänglich. Die Arbeit analysiert vier ihrer Texte exemplarisch im Hinblick auf zentrale philosophische und weltanschauliche Quellen: die Schriften Wilhelm Reichs, der von marxistischer Seite die Thesen Sigmund Freuds revidierte, und die von Lou Andreas-Salomé, ebenfalls eine Freud-Schülerin, der es jedoch sehr früh gelang, die Psychoanalyse feministisch umzudeuten. Im ausführlichen Anhang zum Buch wird der Versuch unternommen, die Biographie der Autorin zu rekonstruieren.

Ziegler, Edda: Heinrich Heine : der Dichter und die Frauen. - Düsseldorf [u.a.] : Artemis & Winkler, 2005.
Signatur: 1779543-B.Neu
Heinrich Heine war von Frauen umgeben und fühlte sich doch allein. Wie sah sein Verhältnis zu Frauen wirklich aus? War er der große Frauenfreund, als der er sich gerne ausgab oder ein "Macho", der starke Frauen fürchtete und in seinen Liebesbeziehungen die verlorene Bindung an die Mutter neu zu beleben suchte? In welchem Maße wurde sein Verhältnis zu Frauen von seiner jüdischen Identität und seiner bedrängten Situation als verfolgter Dichter und Emigrant beeinflusst? Die Literaturwissenschaftlerin und Heine-Kennerin geht diesen Fragen anhand seiner Lebenszeugnisse und des literarischen Werks nach.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 11.01.2006


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