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NewsLetter 80: Politik & Gesellschaft

 
Bothfeld, Silke: Vom Erziehungsurlaub zur Elternzeit : politisches Lernen im Reformprozess. - Frankfurt a. M. [u.a.] : Campus Verlag, 2005. - (Politik der Geschlechterverhältnisse ; 28)
Signatur: 1456141-B.Neu-Per.28
Familien- und gleichstellungspolitische Reformen können eine Antwort sein auf Bedarfe, die Eltern und insbesondere Frauen artikulieren. Mit dieser Grundannahme befasst sich diese Studie, um zu zeigen, dass Politiklösungen nicht nur im Spannungsfeld von Interessen ausgehandelt werden, sondern auch Gegenstand von Lernprozessen sind. Es wird deutlich, dass effektive Regelungen nicht unbedingt berücksichtigt werden und dass politische Reformen einen sehr langen zeitlichen Vorlauf haben können. Andererseits verändern politische Akteure ihre Positionen im Reformprozess durchaus und Neuregelungen lassen sich auch gegen politische Widerstände durchsetzen. Damit spannt die Analyse der Reform des Elternurlaubs durch die vergangene rot-grüne Regierung in Deutschland zugleich einen politikanalytischen Bogen und versucht eine Antwort auf eine grundsätzliche theoretische Frage: Welchen Handlungsspielraum haben PolitikerInnen im vermachteten politischen Geschäft.

Geisler, Alexandra: Gehandelte Frauen : Menschenhandel zum Zweck der Prostitution mit Frauen aus Osteuropa. - Berlin : trafo, 2005. - (Reihe Hochschulschriften ; 7)
Signatur: 1795601-B.Neu
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Obwohl Menschenhandel mit Frauen eine Menschenrechtsverletzung darstellt und international die Zahl der Resolutionen steigt, konnte er bisher nicht aufgehalten werden. Nicht nur die Perspektivlosigkeit oder Armut der Frauen in den Herkunftsländern, sondern auch Dissenz über die zu ergreifenden Maßnahmen können dabei als Hauptursachen genannt werden. In Alexandra Geislers Thematisierung des Menschenhandels mit Frauen aus Osteuropa wird neben der Situation in Deutschland vor allem das Leben dieser Frauen im Herkunftsland fokussiert. Ihr geht es darum zu überprüfen, ob die Frauen primär Opfer oder autonom handelnde Arbeitsmigrantinnen sind, die erst aufgrund äußerer Umstände, wie etwa ausländerrechtlicher Rahmenbedingungen, Opfer von Menschenhandel geworden sind. Dabei stützt sie sich auf die Erfahrung von acht gehandelten osteuropäischen Frauen.

Gender and nation in South Eastern Europe / Karl Kaser, Elisabeth Katschnig-Fasch (Ed.). - Wien [u.a.] : LIT, 2005. - (Anthropological Yearbook of European Cultures ; 14)
Signatur: 1479670-B.Neu-Per.14,2005       Inhalt
Absicht dieses Sammelbandes ist es, das widersprüchliche Konzept von "drinnen" und "draussen" zu hinterfragen. Die AutorInnen kommen nicht nur aus verschiedenen geographischen Gebieten, sie argumentieren auch von verschiedenen wissenschaftlichen Standpunkten und Traditionen aus. Sie entlarven den sexistischen Patriarchalismus und analysieren die Beziehung zwischen Geschlecht und Nation, auf der das spezifische Phänomen regionaler Nationalismen aufgebaut ist.

Gindulis, Edith: Der Konflikt um die Abtreibung : die Bestimmungsfaktoren der Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch im OECD-Ländervergleich. - Wiebaden : Westdeutscher Verlag. - (Studien zur Politikwissenschaft)
Signatur: 1795688-B.Neu
Die Studie beschäftigt sich mit den Einflussgrößen, welche die Gestaltung der politischen Regulierung zur Schwangerschaftsunterbrechung in den OECD-Demokratien bestimmen. Mittels einer Verknüpfung verschiedener Theorien der komparativen Staatstätigkeitsforschung werden die international divergierenden Abtreibungsregime erklärt. Dabei prüft die Autorin, in welchem Maße politische Parteien und Institutionen, Interessensgruppen, sozioökonomische sowie kulturell-religiöse Faktoren und die Teilhabe von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen die einzelnen Rechtsordnungen zum Schwangerschaftsabbruch determinieren.

Klatzer, Elisabeth: Das geschlechtergerechte Gemeindebudget : ein Leitfaden zur Einführung des Gender Budgeting auf kommunaler Ebene / Michaela Neumayr. - Attnang-Puchheim : Edition zuDritt - Verlag der Grünen Bildungswerkstatt OÖ, 2006.
Signatur: 1794995-C.Neu
Geschlechtergerechte Budgetgestaltung bedeutet die Berücksichtigung der Geschlechterperspektive in Budgets und Budgetprozessen. Grundlegendes Ziel dabei ist es, die öffentlichen Gelder im Sinne einer Förderung der Gleichstellung einzusetzen. Aufbauend auf der Analyse der Wirkungen der aktuellen Budgetverteilung auf Mädchen/Frauen und Buben/Männer sowie der Analyse der Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse soll es zu einer Umgestaltung von Einnahmen und Ausgaben kommen, um die Gleichstellungsziele und die Geschlechterdemokratie bestmöglich zu fördern. Dieser Band zeigt geglückte Beispiele aus Europa, wo Gender Budgeting erfolgreich durchgeführt wurde und bietet manch wertvollen Handlungstipp.

Röhrs, Stefanie: Vergewaltigung von Frauen in Südafrika : primäre, sekundäre und tertiäre Viktimisierung. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2005. - (Würzburger Schriften zur Kriminalwissenschaft ; 21)
Signatur: 1797846-B.Neu
In einer bemerkenswerten Arbeit untersucht Stefanie Röhrs Ursachen und Folgen von Vergewaltigungen in Südafrika. Dabei werden zunächst historische und rezente gesellschaftliche Rahmenbedingungen beleuchtet, die die Begehung von Vergewaltigungen fördern. Im Zentrum der Untersuchung stehen jedoch das Opfer sowie diverse Dimensionen der Viktimisierung. Neben primären physischen, psychischen und psychosozialen Viktimisationsfaktoren wird die infolge von Stigmatisierungsprozessen der Umwelt hinzutretende sekundäre Viktimisierung untersucht, wobei vor allem das Verhalten der Polizei, der Ärzte und der Justiz beanstandet wird. Zusätzlich wird eine bisher kaum beachtete tertiäre Viktimisierung der Opfer beschrieben, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Gefahr der HIV-Ansteckung steht.

Sironi, Helene: Empowerment von Frauen in Makedonien : eine Fallstudie zu partizipativer Entwicklung in einem interethnischen Kontext. - Wien : LIT-Verlag, 2005. - (Wiener Osteuropa Studien ; 19)
Signatur: 1443067-B.Neu-Per.19
Die Republik Makedonien kämpft mit vielfältigen politischen, wirtschaftlichen und ethnischen Problemen. Davon betroffen sind Frauen aus allen Gesellschaftsschichten und Kulturkreisen, zusätzlich konfrontiert mit Diskriminierung aufgrund starker patriarchaler Strukturen. Vor diesem Hintergrund wird in der Studie der Handlungsspielraum von Frauen zur Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse beleuchtet. Am Beispiel der Zusammenarbeit lokaler Frauenorganisationen mit einer internationalen NGO wird die Bedeutung partizipativer Entwicklungsarbeit, die Rolle von Frauenorganisationen als soziale Netzwerke sowie der Einfluss externer Akteure im Empowermentprozess aufgezeigt.

Vater Rhein und Mutter Wolga : Diskurse um Nation und Gender in Deutschland und Russland / hrsg. von Elisabeth Cheauré ... . - 1. Aufl.. - Würzburg : Ergon-Verlag, 2005 . - (Identitäten und Alteritäten ; 20)
Signatur: 1788208-B-Neu       Inhalt
Der interdisziplinäre Forschungsdiskurs "Gender und Nation" hat sich, obwohl in seiner Komplexität erst in jüngerer Zeit annähernd erfasst, als erstaunlich erfolgreich erwiesen. Angeregt durch Nationalismusforschung, Gender und Postcolonial Studies widmet sich die Forschung zunehmend der komplexen Wechselwirkung zwischen Gender, Nation, Klasse und Ethnizität, bisher jedoch selten unter Einbeziehung des osteuropäischen Raums, der in dieser Hinsicht noch weitgehend als terra incognita gilt. Diesen Forschungsansatz im direkten West-Ost-Vergleich gegenüberzustellen ist Anliegen dieses umfangreichen Sammelbandes. Russland und Deutschland werden dabei exemplarisch in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt. Die interdisziplinären Beiträge von Galina Zvereva, Silke Wenk, Elene Trofimeva, Evgenija Strognaova, Arja Rosenholm u.v.a. sind jeweils in der Originalsprache publiziert.

Winkler, Patrizia: Frauen und politische Macht am Beispiel der SPÖ-Frauen. - Wien, 2003. Dipl.-Arb.
Signatur: 1721167-C.Neu
Die Quotenregelungen der SPÖ führten bisher nicht zu einer gleichwertigen Teilhabe der SPÖ-Frauen sowohl in den Machtzentren der Partei als auch in denen der gesetzgebenden Körperschaften. Anhand von Ergebnissen der Partizipationsforschung und Bereiche der Organisations- und Machttheorien wird der theoretische Hintergrund dieser Entwicklung erklärbar gemacht. Die Arbeit wurde in drei Zeitabschnitte gegliedert (Drei-Phasen-Modell), um mögliche Zusammenhänge zwischen der Regierungsbeteiligung der SPÖ und der statutarischen Verankerung innerparteilicher Quotenregelungen darzustellen: die SPÖ während der Alleinregierungen, der Koalitionsregierungen und der Zeit als Oppositionspartei. Das Sichtbarmachen dieser Zusammenhänge ermöglicht, die politische Macht der SPÖ-Frauen in der bestehenden Organisationsstruktur zu verdeutlichen.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 07.07.2006


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