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NewsLetter 79: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Becker, Monika: "Starke Weiblichkeit entfesseln" : Niki de Saint Phalle ; die Biographie. - Aktualis. und erw. Neuausg. - Berlin : List, 2005.
Signatur: 1785309-B-Neu
Kompromisslos und fordernd, absolut und fröhlich - das sind die "Nanas", die frechen, üppigen Frauenschöpfungen der Niki de Saint Phalle. Mit diesen unverwechselbaren überlebensgroßen Frauenfiguren in knallbunter Farbigkeit, setzte die Künstlerin schwellende Formen weiblicher Fruchtbarkeit gegen eine gewalttätige, technoide Männerwelt. Vom aufblasbaren Miniformat bis zu gigantisch großen, begehbaren Skulpturen legen ihre Schöpfungen überall auf der Welt Zeugnis von Niki de Saint Phalles positiver Kraft ab. Die Kunsthistorikerin Monika Becker zeichnet mit dieser Biographie ein facettenreiches Portrait dieser außergewöhnlichen Frau und Künstlerin, die 2002 verstarb.

Droste zu Hülshoff, Wilderich: Annette von Droste-Hülshoff im Spannungsfeld ihrer Familie : biographische Skizzen. - Limburg : Starke, 1998. - (Aus dem Deutschen Adelsarchiv ; 16)
Signatur: 1786811-B.Por
Der Autor, Wilderich Freiherr Droste zu Hülshoff, ist 1948 , genau 100 Jahre nach dem Tode der westfälischen Dichterin Annette, seiner berühmten Ur-Ur-Großtante geboren. So ist er von Kindheit an mit der Familientradition und auch mit den Stätten vertraut, an denen sich der größte Teil des Lebens der Dichterin abspielte. Mit dieser "Hommage" aus familiärer Perspektive zum 150. Todestag der Droste-Hülshoff äußert sich zum ersten Mal ein Familienmitglied so eingehend über die bedeutende Verwandte.

Erickson, Carolly: Alexandra Romanowa : die letzte Zarin. - München [u.a.] : Piper, 2005.
Signatur: 1779106-B.Neu
Sie galt vielen als die heimliche Herrscherin Russlands: Alexandra, geborene Alix von Hessen-Darmstadt (1872-1918). Schön, klug und willenstark eroberte die junge deutsche Prinzessin gegen alle politischen und religiösen Widerstände ihren Cousin Nicky, den späteren Zaren Nikolaus II. - eine Liebesheirat, wie nur wenige zwischen den Herrscherhäusern Europas geschlossen wurden. Doch das Glück des Paares wird von einem dunklen Familiengeheimnis belastet, das das Leben von Alexandras einzigem Sohn und Thronerben bedroht. In ihrer Not zieht die Zarin den allseits verhassten Wunderheiler Rasputin ins Vertrauen. Doch je mehr der charismatische Scharlatan bei Hofe an Einfluss gewinnt, desto uneinsichtiger gegenüber der Not des Volkes wird das Herrscherpaar. Im Revolutionsfeuer von 1917 geht die Dynastie der Romanows unter. Alexandra stirbt mit ihrer ganzen Familie.

Fraser, Flora: Princesses : the six daughters of George III. - London : Murray , 2005.
Signatur: 1786627-B.Neu
Die Lebensläufe der sechs Töchter (von insgesamt 15 Kindern) George III. von England (1738-1820) werden hier detailliert beleuchtet und gegenübergestellt. Trotzdem diese Frauen am Hofe von Windsor dem Willen des herrschenden Vaters ausgesetzt sind, spürt die Autorin in ihren Biographien auch den Drang nach Unabhängigkeit und Freiheit auf und entwirft ein plastisches Bild der von Skandalen und Intrigen begleiteten Familienchronik dieser dynastischen Großfamilie.

Goodden, Angelica: Miss Angel : the art and world of Angelica Kauffman. - London : Pimlico, 2005.
Signatur: 1782498-B.Neu
Eine der erfolgreichsten weiblichen Künstlerpersönlichkeiten der Geschichte ist diese Biographie gewidmet. Angelika Kauffmann wurde, wie in anderen europäischen Kulturzentren auch, in England als idealtypische Rokokomalerin gefeiert und als Mitglied der Royal Academy of Arts aufgenommen. Die in der Schweiz geborene Malerin faszinierte mit ihren Portraits und ihre dekorativen Elemente wurden als Mode in England mannigfaltig aufgegriffen, ob bei Inneneinrichtungen, Möbel oder Schmuck. AristokratInnenen, KünstlerInnen, Staatsmänner, Philosophen, sowie Angehörige des Königshauses verkehrten mit ihr und ließen sich von ihr porträtieren. Angelica Goodden's Biographie der Malerin zeichnet auch ihr bewegtes und skandalisiertes Privatleben nach, ebenso ihr geschicktes Agieren als Geschäftsfrau, die mit vielen Manufakturen zusammenarbeitete, um ihre künstlerische Arbeit mannigfaltig zu reproduzieren und ihren Ruhm zu verbreiten.

Helene Scheu-Riesz (1880-1970) : eine Frau zwischen den Welten / hrsg. von Susanne Blumesberger. - Wien : Praesens Verlag, 2005. - (biografiA : neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung ; 1)
Signatur: 1788427-B.Neu-Per.1       Inhalt
Helene Scheu-Riesz, geboren im mährischen Olmütz, war eine vielseitige und erfolgreiche Visionärin. Der Schriftstellerin, Verlegerin, Herausgeberin und Journalistin war das Veröffentlichen von preiswerten Kinder- und Jugendbüchern stets ein wichtiges Anliegen. Eine hoch qualitative und dabei für alle erschwingliche Universalbibliothek für Kinder war ihr Ziel. Ab 1910 gab sie die "Konegens Kinderbücher heraus, 1923 gründete sie den Sesam Verlag, um u.a. die besten Werke der Weltliteratur für Jugendliche preiswert veröffentlichen zu können. Von 1937 bis 1950 lebte sie im Exil in New York, leitete den Sesam Verlag dort weiter und gründete die Island Press. Sie spielte aber auch eine sehr aktive Rolle in der österreichischen Frauenbewegung und war sozial engagiert. 1954 kehrte sie zurück nach Wien und lebte bis zu ihrem Tod in dem von Adolf Loos für ihre Familie gebauten "Scheu-Haus" in Hietzing.

Hesse, Hermann: "Liebes Herz!" : Briefwechsel mit seiner zweiten Frau Ruth / herausgegeben von Ursula und Volker Michels. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2005.
Signatur: 1784878-B.Neu
Dreimal im Lauf seines Lebens hat der Schriftsteller Hermann Hesse geheiratet, jedes Mal mit Vorbehalten, die von Ehe zu Ehe größer wurden. Von diesen "Anpassungsversuchen ans Bürgerliche", wie er das Verheiratetsein nannte, war bisher wenig bekannt, noch am meisten über seine erste Ehe mit Mia (geb. Bernoulli), aus der drei Söhne hervorgingen, oder die dritte und dauerhafteste Ehe mit Ninon (geb. Ausländer). Wenig beleuchtet blieb hingegen die Ehe dazwischen, die vielleicht leidenschaftlichste aber auch am wenigsten geglückte Verbindung mit Ruth (geb. Wenger, 1897-1994). Hesse hatte die zwanzig Jahre jüngere Sängerin 1919 im Tessiner Sommerhaus ihrer Eltern kennen gelernt und 1924 geheiratet. Im Verlauf der etwa sieben Jahre ihrer Beziehung, die mehrzeitlich in räumlicher Trennung bestand, kam es zu einem intensiven schriftlichen Austausch, von dem 481 Briefe überliefert sind. Diese illustrieren, dass sich die drei Jahre dauernde Ehe als zunehmende Enttäuschung für die junge Frau aber auch für Hesse erwies, nicht zuletzt aufgrund ganz unterschiedlicher Lebensbedürfnisse. Der bis zu Hesses Tod im Jahre 1962 nicht abbrechende Dialog ist ein bewegendes und aufschlussreiches Zeugnis dafür, warum eine vorwiegend erotische Anziehung den Bedingungen der Ehe nicht genügen konnte.

Jurewitz-Freischmidt, Sylvia: Herrinnen des Louvre : Frankreichs Regentinnen Maria de' Medici und Anne d'Autriche. - Gernsbach : Katz, 2005.
Signatur: 1784920-B.Neu
Zwei Frauen unterschiedlicher Herkunft, gegensätzlichen Charakters, mit abweichenden Weltbildern und Selbsteinschätzungen werden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Königinnen, dann Regentinnen Frankreichs: Maria de' Medici und Anna d'Autriche. Jede auf ihre Weise trugen sie dazu bei, dass Frankreich zur führenden Großmacht Europas dieser Zeit aufstieg. Die Historikerin Sylvia Jurewitz-Freischmidt stellt die beiden konträren Persönlichkeiten vor, die anderthalb Jahrzehnte als Schwiegermutter und -tochter zusammen im Louvre lebten. Unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse der französischen Geschichtswissenschaft schildert die Autorin das Leben der beiden und die Motive ihres Handelns. Mit atmosphärisch dichten Beschreibungen gelingt der Autorin das Doppelporträt zweier ungleicher Herrscherinnen.

Kaiser, Gloria: Die Amazone von Rom : das abenteuerliche Leben der Christina von Schweden 1626-1689. - Wien : Seifert, 2005.
Signatur: 1791546-B.Neu
Gloria Kaiser spürt in dieser Romanbiographie der letzten rätselhaften Affäre einer der außergewöhnlichsten Frau der europäischen Geschichte nach. Christina von Schweden (1626-1689), Tochter Gustav II. Adolfs, folgte ihrem Vater - nach dessen frühzeitigen Tod im Dreißigjährigen Krieg - auf den Thron, dankte jedoch wenige Jahre später 1654 ab und verließ Schweden. Die außergewöhnliche, gebildete und kosmopolitische Frau konvertierte in Folge zum katholischen Glauben und lebte fortan vorwiegend in Rom. Ihre politischen Pläne, Königin von Neapel zu werden, scheiterten. Die Autorin schildert die bewegten Jahre Christinas in Rom, wo sie sich mit 43 Jahren dem Jesuiten Antonio Vieira zuwandte, der für seine herätischen Ideen von der Inquisition verurteilt wurde und im Gefängnis des Vatikans büssen musste.

Klapheck, Elisa: So bin ich Rabbinerin geworden : jüdische Herausforderungen hier und jetzt. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2005. - (Herder spektrum ; 5577)
Signatur: 1784773-B.Neu
Elisa Klapheck wurde 2004 zur Rabbinerin ordiniert und ist nun eine von insgesamt vier Rabbinerinnen in Deutschland. In ihrer Autobiographie erzählt sie von ihrem ungewöhnlichen Lebensweg: Von ihrer Kindheit, Jugend und Studentenzeit in den 80er Jahren, ihrer Arbeit als Journalistin und schließlich ihrem Weg ins Rabbinat. Sie vermittelt dabei auch ein genaues Portrait ihrer Generation, der zweiten und dritten Generation nach der Schoa und spiegelt das Fragen und Tasten nach dem richtigen Weg, zwischen der Macht der Vergangenheit und der Hoffnung auf Zukunft. Eine spannende politische und religiöse Standortbestimmung in einer Zeit, in der sich das europäische Judentum im Umbruch befindet..

Lauer, Enrik: Mozart und die Frauen.- Bergisch Gladbach : Lübbe, 2005
Signatur: 1786128-B.Mus
Mozart das Wunderkind, Mozart das Genie. Der Vater hat ihn geschult, doch Frauen haben ihn geprägt und inspiriert: die geliebte, warmherzige Mutter, die ebenfalls musikalisch begabte Schwester Nannerl, das "Bäsle", jene Cousine, mit der er nicht nur den berühmten, derb-erotischen Briefwechsel unterhält, die vielfältigen amourösen und musikalischen Verbindungen zu den Töchtern der Familie Weber, letztlich mit der Ehe mit Constanze besiegelt und viele Begegnungen mehr. Diese Biographie beleuchtet das faszinierende Wechselspiel zwischen Mozarts Wirken als Musiker und dem gestaltenden Einfluss souveräner Frauen in seinem künstlerischen Leben.

Mann, Katja: Ellen Key : ein Leben über die Pädagogik hinaus. - Darmstadt : Primus Verlag, 2004.
Signatur: 1787483-C.Neu
Ellen Key (1849-1926) zählt neben Maria Montessori zu den einflussreichsten Vertreterinnen der Reformpädagogik. Weltbekannt wurde sie durch ihr 1900 erschienenes Standardwerk "Das Jahrhundert des Kindes". Die Pädagogik war jedoch nur eine Facette ihres Gesamtwerkes. Ihre starke persönliche Überzeugungskraft und Ausstrahlung ließen sie zu einer begehrten Rednerin vor Arbeiter-, Studenten- und Frauenvereinen werden. Die Kinderpsychologin Katja Mann zeichnet in dieser Biographie nun ein neues Bild von Ellen Key. Die Schwedin wird als interdisziplinär denkende und arbeitende Schriftstellerin und Kulturanalytikerin vorgestellt, die in ihr Lebenswerk vielfältige Einflüsse aus Philosophie, Dichtung, Psychologie, Anthropologie, Pädagogik, Politik und Geschichte integrierte.

Mauritz, Martina: Isabel Allende : Leben Werk Wirkung. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2005. - (Suhrkamp BasisBiographie ; 8)
Signatur: 1784238-B.Neu
1942 in Peru geboren, aufgewachsen in Chile, das sie nach dem Militärputsch verlassen musste, schrieb Isabel Allende 1981 im Exil in Venezuela ihren ersten Beststeller "Das Geisterhaus". Seither zählt sie zu den wichtigsten Stimmen in der lateinamerikanischen Literatur. In ihren zahlreichen Erfolgsromanen die LeserInnen in aller Welt begeistern, spiegelt sich immer auch das bewegte Leben Isabel Allendes. Martina Mauritz zeichnet in dieser Biographie die Lebenswege einer der meistgelesenen Schriftstellerinnen unserer Zeit nach.

Mayer, Verena: Elfriede Jelinek : ein Porträt / Verena Mayer ; Roland Koberg - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2006.
Signatur: 1793048-B.Neu
Elfriede Jelinek hat alle namhaften Literaturpreise bis hin zum Nobelpreis erhalten und provoziert dennoch unvermindert Gegnerschaft. In diesem Porträt werden zum ersten Mal Leben, Werk und Wirkung der streitbaren Schriftstellerin mit Weltrang umfassend und zusammenhängend dargestellt. Die AutorInnen Verena Mayer und Roland Koberg zeichnen dabei ein Leben voller Gegensätze. Auch in ihren Büchern trägt Elfriede Jelinek Widersprüche aus, spielt mit dem Trivialen ebenso wie dem Erhabenen - nicht zuletzt auch auf eigene Kosten. In vielen Gesprächen mit Elfriede Jelinek und in ihrem Umfeld, mit Hilfe von unbekannten Texten und unerforschtem Archivmaterial kristallisiert sich die spannende Geschichte ihrer Karriere.

Müller-Lindenberg, Ruth: Wilhelmine von Bayreuth : die Hofoper als Bühne des Lebens. - Köln , Wien u.a. : Böhlau, 2005. - (Europäische Komponistinnen ; 2)
Signatur: 1793490-B.Mus
Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758) wurde bislang hauptsächlich als Schwester Friedrichs des Großen wahrgenommen. Dabei entstand das Bild einer kunstsinnigen Fürstin, die sich in Bayreuth ihren Musenhof schuf. Die Biographie, geschrieben von der Musikwissenschafterin Ruth Lindenberg-Müller, beleuchtet nun das Leben hinter der äußeren Fassade dieser Frau. Ein Leben, das sich zwischen Misshandlungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Familienkonflikten und höfischen Intrigen abspielte. Wilhelmines vielfältige künstlerischen Aktivitäten, insbesonders auf dem Gebiet der Komposition, aber auch der Malerei, Gartenkunst und Architektur, erscheinen hinter diesem Hintergrund als essentielle und unverzichtbare Ausdrucksmittel dieser Frau.

Parejo Vadillo, Ana: Women poets and urban aestheticism : passengers of Modernity. - Hampshire : Palgrave Macmillan, 2005. - (Palgrave studies in nineteenth-century writing and culture)
Signatur: 1783981-B.Neu
Mit einem spannenden Blick auf die weibliche Literatur des städtischen Raums des 19. Jahrhunderts, gibt Ana Parejo Vadillo einen detaillierten und bisher unbeachteten Einblick in die Literaturgeschichte des spät-viktorianischen London und bietet damit eine neue Darstellung urbaner Ästhetik und städtischen Lebens. Enthaltene Studien über Schriftstellerinnen, wie Amy Levy, Alice Meynell, ‚Graham R.Tomson' (Rosamund Marriottt Watson) oder Michael Field, die ihren Lebensmittelpunkt in London hatten, belegen den bemerkenswerten und klugen Umgang dieser Frauen mit den urbanen Umständen und Erfahrungen. Anhand von Bildern, Stadtkarten und mannigfaltiger Prosa und Lyrik vermittelt dieses Buch die kulturelle Dimension und Auswirkung des städtischen Verkehrs. Diesen Aspekt fokussierend, vermittelt dieses Buch, dass sich diese mobilen Literatinnen dabei stet in Richtung Moderne bewegten.

Schüller, Elke: Marie Stritt : eine "kampffrohe Streiterin" in der Frauenbewegung (1855-1928). - Königstein/Taunus : Helmer, 2005.
Signatur: 1762108-B.Neu
Sie war eine der bedeutendsten und charismatischsten Protagonistinnen der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland. Die ausgebildete Schauspielerin führte elf entscheidende Jahre lang den Bund Deutscher Frauenvereine, leitete über zwanzig Jahre dessen weit verbreitete Zeitschrift und erwarb sich in den internationalen Frauenorganisationen hohes Ansehen. Außerdem gehörte Marie Stritt zu den herausragenden Persönlichkeiten der Frauenstimmrechtsbewegung und wurde 1918 schließlich auch noch zur linksliberalen Parteipolitikerin. Als Grenzgängerin und Vermittlerin zwischen dem gemäßigten und dem radikalen Flügel der Frauenbewegung war sie keineswegs unumstritten und erwies sich in zahlreichen Auseinandersetzungen als "kampffrohe" Streiterin. Das vorliegende Buch, im Rahmen eines Forschungsprojekts im Kasseler Archiv der deutschen Frauenbewegung entstanden, ist ein biografisches und historisches Zeugnis dieser Pionierin im Kampf für die Frauenrechte.

Schwarzenbach-Wille, Renée: Bilder mit Legenden. - Zürich : Scheidegger & Spiess , 2005.
Signatur: 1781897-C.Neu
Renée Schwarzenbach-Wille (1883-1959) als Tochter eines deutschen Generals geboren, verheiratet mit einem Zürcher Industriellen, gewann selbst als fünffache Mutter Springkonkurrenzen im Damensattel und machte ihr Haus zu einem Treffpunkt internationaler Musiker. Jahrzehntelang unterhielt sie eine Liebesbeziehung zu der deutschen Wagner-Sängerin Emmy Krüger. Bereits als Jugendliche bis zu ihrem Lebensende war Renée Schwarzenbach-Wille eine passionierte Fotografin. In über 100 Fotoalben haben sich eine Unzahl von Aufnahmen erhalten. Die Auswahl der in diesem Band publizierten Fotografien erzählt die Geschichte einer großbürgerlichen Familie, individuelle Lebenswege werden nachgezeichnet, und zeugt zudem von den vielfältigen musikalischen und sportlichen Interessen, aber auch den fragwürdigen politischen Weltanschauungen der Fotografin. Die Momentaufnahmen spiegeln die radikal persönlichen Ansichten einer Frau, deren rastloses fotografisches Auge stets auf der Suche nach neuen Bildern war.

Szapor, Judith: The Hungarian Pocahontas : the life and times of Laura Polanyi Stricker, 1882-1959. - New York : Columbia University Press, 2005. -(East European Monographs ; 662)
Signatur: 1790411-B.Neu
Judith Szapor zeichnet mit diesem Buch die bewegte Biographie von Laura Polanyi Stricker nach und bettet diese im größeren Kontext der Familiengeschichte ein.. Die Polanyis hatten in den Dreißiger Jahren des 20. Jhdts., als sie zur Emigration gezwungen waren, als Mitglieder der intellektuellen Elite bereits wesentliche Beiträge und Einflüsse auf das kulturelle und politische Leben Ungarns vorzuweisen. Zugleich stand die Familie Polanyi exemplarisch für die Geschichte jüdischer Assimilation in der Österreich-Ungarischen Monarchie. Lauras Brüder, Karl und Michael, erlangten in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA hohes internationales Ansehen als Wissenschafter. Die Autorin möchte mit diesem Buch nun die Frauen dieser bemerkenswerten Familie würdigen, deren Leben von jüdischer Assimilation, weiblicher Emanzipation und Emigration geprägt war. Bereits Lauras Mutter, eine Frau mit journalistischen und pädagogischen Ambitionen, war durch ihre Salons, einem Treffpunkt der jungen progressiven Intellektuellen und Künstler, bekannt. Tochter Laura Polanyi promovierte als erste Frau an der Budapester Universität, war erklärte Feministin und Gründerin eines pädagogisch innovativen Kindergartens. Auch sie setzte ihr erfolgreiches, beachtliches Wirken in den USA fort und kann als Pionierin der emanzipierten und in Wissenschaft und Politik tätigen Frau bezeichnet werden.

Woolf Virgina: Interviews and recollections / edited by J.H. Stape. - Iowa City : University of Iowa Press, 1995.
Signatur: 1785293-B.Neu
Neue Sichtweisen auf Virgina Woolf bietet dieses Buch, das Interviews und Erinnerungen von Woolf's Zeitgenossen enthält. Besonders interessant eine Reihe von aufschlussreichen Darstellungen aus dem nicht-familiären Umfeld, von so bemerkenswerten Frauen und Weggefährtinnen wie Beatrice Webb, Vita Sackville-West, Ethel Smyth and Marguerite Yourcenar. Die akribisch von J.H. Stape zusammengetragene Sammlung dieser Dokumente, präsentiert sich als ein wertvoller Beitrag, um der oftmals eindimensionalen Sicht auf Woolf entgegenzusteuern. Hier wird sie in der Komplexität ihrer persönlichen wie beruflichen Facetten erfahrbar, ob als Vortragende in Cambridge, ihrer verlegerischen Tätigkeit bei Hogarth Press und natürlich als Schriftstellerin und singuläre Erscheinung der literarischen Welt ihrer Zeit. Aber auch ihre privaten Rollen als Schwester, Ehefrau und Freundin finden in diesem Buch Berücksichtigung.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 05.05.2006


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