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NewsLetter 82: Kunst & Kultur

 
Aigner, Carl: Hide and seek , Xenia Hausner, Glücks-Fall. - München [u.a.] : Prestel, 2005.
Signatur: 1801939-E.Neu
In ihren neuen Arbeiten konstruiert die österreichische Künstlerin Xenia Hausner eine fiktive Wirklichkeit, die sie in überraschenden Wendungen neu erfindet. Im Mittelpunkt von Xenia Hausners Werk stehen Frauen, dies ist auch in "Glücksfall" nicht anders. Sie posieren allein, in Gruppen oder mit einem männlichen Partner. Es ist ein Spiel mit Sein und Schein, mit Selbstinszenierung und inszeniert werden. Die Porträtierten geben sich selbstbewusst, sinnlich, provokant, neugierig, amüsiert, erschöpft oder desillusioniert. Auf formaler Ebene interagieren ihre Körper mit den sie umgebenden Gegenständen, die Staffage und Bedeutungsträger zugleich sind. Der Künstlerin gelingt es, das rein dokumentarische Porträt zu transzendieren, indem sie mit dem Pinsel die psychologische Befindlichkeit ihrer Modelle erforscht. Ihre Gemälde und Mixed-Media-Arbeiten erhalten dadurch etwas allgemein Gültiges, können quasi als Zustandsschilderung von Frauenleben an der Schwelle vom 20. zum 21. Jahrhundert gelesen werden. Der Katalog bezieht sich auf die Ausstellungen des Ludwig Museums in Koblenz und das KunstHaus Wien.

Brauerhoch, Annette: "Fräuleins" und GIs : Geschichte und Filmgeschichte. - Frankfurt am Main [u.a.] : Stroemfeld Verlag, 2006.
Signatur: 1804152-B.Neu
Selten war eine private Beziehung so öffentlich und politisch, aber auch so verpönt wie die zwischen Besatzungssoldaten und deutschen Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg. Fragen nationaler Identität, sozialer Ordnungen und moralischer Wertesysteme standen zur Disposition und fanden in ihrer Sexualisierung gleichzeitig eine schützende Verschiebung. In diesem Geschlechterverhältnis kollidieren Staatsformen und Ideologien. Es geht auch um eine kulturelle Konfrontation: Fragen nach nationalspezifischen Ausprägungen und Rollen von "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" sind ebenso involviert wie die Konstruktion des Verhältnisses von Rasse, Geschlecht und Nation. Von den Trümmer- und Liebesfilmen der fünfziger Jahre erinnert man die repressive Form, aber auch den merkwürdigen Reiz, der von den Ruinenlandschaften ausgeht. Das Hauptinteresse der Untersuchung gilt deutschen und amerikanischen Spielfilmen, doch wird die Literatur als historische und sinnliche Quelle einbezogen. Die Autorin rekonstruiert und etabliert das "Fräulein" als eine wichtige Figur deutsch-amerikanischer Nachkriegsgeschichte.

Braun, Annegret: Frauenalltag und Emanzipation : der Frauenfunk des Bayerischen Rundfunks in kulturwissenschaftlicher Perspektive (1945-1968). - Münster [u.a.] : Waxmann, 2005. - (Münchner Beiträge zur Volkskunde ; 34)
Signatur: 1802287-B.Neu
Nach der Zäsur von 1945 blieb die Emanzipation der Frau - so hat es den Anschein - auf die frühe Nachkriegszeit beschränkt, denn in den Fünfziger Jahren war das gesellschaftliche Leben in der Bundesrepublik Deutschland weithin von einer konservativen Familienpolitik geprägt. Bedeutete dies wirklich einen emanzipatorischen Stillstand oder gab es im Selbstverständnis der Frauen untergründige Entwicklungen, die von dem vorherrschenden Frauenleitbild nur verdeckt worden sind? Der Frauenfunk des Bayerischen Rundfunks, ein Medium am Puls der Zeit, hat die gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam verfolgt und zu beeinflussen versucht. Die Untersuchung zeigt auf einer breiten Quellenbasis sehr anschaulich, dass es nicht nur im politischen Raum, sondern vor allem im gelebten Alltag deutliche emanzipatorische Impulse gegeben hat. Deutlich wird ein faszinierendes Spannungsfeld zwischen traditionellen und fortschrittlichen Tendenzen, in dem sich die Frauen bewegten.

Friedl, Edith: Nie erlag ich seiner Persönlichkeit ... : Margarete Lihotzky und Adolf Loos ; ein sozial- und kulturgeschichtlicher Vergleich. - Wien : Milena Verlag, 2005. - (Feministische Theorie ; 47)
Signatur: 1199923-B.Neu.47
Gibt es eine Männer- bzw. Frauenarchitektur? Steht geniales Bauen in Opposition zu sozialem Bauen? Mittels eines bemerkenswerten interdisziplinären Vergleichs wird in diesem Buch erstmals Leben und Werk eines österreichischen Architekten dem einer österreichischen Architektin gegenüber gestellt: Adolf Loos (1870-1933) und Margarete Schütte-Lihotzky (1897-2000).

Gender in cultural performances / Janelle Reinelt ... - Berlin : Wissenschaftlicher Verlag, 2005. - (Alte und neue Ungleichheiten ; 2)
Signatur: 1802295-B.Neu       Inhalt
Im Sommersemester 2002 wurde die internationale und interdisziplinär angelegte Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung in Rheinland-Pfalz - unterstützt durch das dortige Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur - mit Janelle Reinelt, Professorin für Theaterwissenschaften an der University of California, Irvine besetzt. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit frauenspezifischen Studien im Bereich von Theater und Performance. Der 2. Band aus der Reihe "Alte und neue Ungleichheiten" gibt neben den Inhalten ihrer Gastvorlesungen auch Beiträge von StudentInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Instituts für Theaterwissenschaften der Universität Mainz wider.

Harem : Geheimnis des Orients / hrsg. von Tayfun Belgin. - Krems : Kunsthalle Krems, 2005.
Signatur: 1804995-C.Neu
In der europäischen Kunst symbolisiert der Harem nach wie vor die geheime Welt des Orients: Schöne Frauen, verschwenderischer Luxus und die Welt von Haremswächtern beflügelten schon immer die Phantasie von Reisenden und Malern, welche ihr jeweiliges Orientbild, angereichert mit Erotik, Exotik und auch Grausamkeit, in monumentalen Bildern der Nachwelt übermitteln. Als Ort, welcher Außenstehenden verschlossen blieb, bewog gerade dieser Umstand die Künstler ab 1850 zu ihren abenteuerlichen und phantasiereichen Bilderzählungen, welche die Ausstellung in einer panoramahaften Schilderung - gleich 1001 Nacht - dem Publikum zugänglich macht. Gezeigt werden rund 90 teils monumentale Werke aus 30 europäischen und amerikanischen Museen sowie aus bisher nicht zugänglichen orientalischen Privatsammlungen.

Keitz, Ursula von: Im Schatten des Gesetzes : Schwangerschaftskonflikt und Reproduktion im deutschsprachigen Film 1918 bis 1933. - Marburg : Schüren, 2005. - (Zürcher Filmstudien)
Signatur: 1806654-B.Neu
Das Buch beruht auf Forschungen zu bis heute schwer zugänglichen, vielfach nur fragmentarisch erhaltenen oder auch verschollenen Filmen aus dem Zeitraum zwischen 1918 und 1933, die sich dem Problem des Schwangerschaftskonflikts und möglicher "Lösungen" in fiktionalen und halb-fiktionalen Formen widmen. Es beschreibt das ästhetische Formenrepertoire, die Symbole, Bild- und Sprachformeln, mit denen diese Filme - oft in enger Beziehung zur zeitgenössischen Bildenden Kunst, Literatur und Theater - den Themenkomplex kinematographisch konkretisieren. Es werden Filme wie "Cyankali" und "Kuhle Wampe" herangezogen, aber auch weniger bekannte zeitgenössische Aufklärungsfilme.

Maria Lassnig : Körperbilder / hrsg. von Andrea Madesta. - Köln : Snoeck, 2006.
Signatur: 1802461-D.Neu
Der Katalog bezieht sich auf eine Ausstellung im Musum Moderner Kunst in Kärnten und zeigt Werke von Maria Lassnig aus dem Zeitraum von Mitte der sechziger Jahre bis 2003. Das Besondere dieser Ausstellung lag in der Präsentation der unterschiedlichen Medien, in denen die Künstlerin tätig ist: Das Nebeneinander von Malerei, Film und Skulpturen erlaubte einen umfassenden Einblick in ihr künstlerisches Schaffen.

Phillippy, Patricia: Painting women : cosmetics, canvases, and early modern culture. - Baltimore : The Johns Hopkins Univ. Press, 2006.
Signatur: 1808326-B.Neu
In dieser Studie über die künstlerische und literarische Darstellung und Selbstdarstellung von Frauen in der Frühmoderne zeigt die Autorin, wie der Begriff "Malerei" zunächst zweifach besetzt ist: in herkömmlicher Form als Malerei auf Leinwand, aber auch als Anwendung von Kosmetika, um den weiblichen Körper zu bemalen. Als dritte Darstellungsform gilt die poetische. Fragen nach der zeitgenössischen Geschlechterrolle und Moral werden darüber hinaus in eine spannende Verbindung gebracht mit Malerei, gemalten Frauen und Malerinnen.

Ramm-Weber, Susanne: Mit der Sichel in der Hand : Mythos und Weiblichkeit in der sowjetischen Kunst der dreißiger Jahre. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2006.
Signatur: 1809486-C.Neu
Die bildende Kunst der Stalinzeit gilt als Spiegel für mythologische Vorstellungen und Lebenswelten der sowjetischen Kultur. Der Schwerpunkt der Untersuchungen verlagert sich auf die Funktion des Weiblichen in ihren zahlreichen Darstellungsbereichen: Die Verankerung in der russisch-sowjetischen Kultur, im Volksglauben ebenso wie im vorherrschenden theologischen Weltbild. Dabei kristallisieren sich unterschiedliche Haltungsweisen heraus: Begleitet von Gleichberechtigungsbestrebungen findet in den 1920er Jahren einerseits eine Befreiung von sklavischer Hausarbeit, einhergehend mit einer Verlagerung der weiblichen Arbeitskraft auf den Produktionssektor, statt, andererseits rücken ein Jahrzehnt später wiederum Wertvorstellungen wie Mutterschaft, privates Familienleben und Individualität als staatliche Interessen in den Vordergrund. Die bisherige neuere Forschung sieht das Hauptaugenmerk der Stalinzeit in der Thematisierung der "großen Familie", mit Aussagen über die Rolle des "Vaters" Stalin und seiner Söhne, der "Helden". Diese Studie lässt erkennen, wie sich die Mutterrolle in der bildenden Kunst dieser Zeit als Imagination von Weiblichkeit offenbart.

Renz, Ulrich: Schönheit : eine Wissenschaft für sich. - Berlin : Berlin Verlag, 2006.
Signatur: 1813115-B.Neu
Ulrich Renz geht mitunter den Fragen nach "was macht Schönheit überhaupt aus?", "ist Schönheit nicht relativ?", "welcher Aspekt übt die Faszination des Menschen an der Schönheit aus?" und begleitet uns auf einer Entdeckungsreise durch die verschiedenen Stationen der Attraktivitätsforschung. Er fügt dabei die Ergebnisse der beteiligten Disziplinen, wie Kulturgeschichte, Hirnforschung und Evolutionsbiologie zu einem Gesamtbild zusammen und setzt sich kritisch mit der Schönheitsfixierung unserer Gesellschaft auseinander. Anregungen für einen gelasseneren und selbsbewußteren Umgang mit der Schönheit runden diese Publikation ab.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 18.11.2006


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