Aktualisierung 1998
 [2/ S. 316:]  1. Neuerwerbungen

Gerald Bisinger (Vorlaß: Manuskript »Ein alter
Dichter«, zwölf Bücher von Bisinger); Albert
Cornet (unter anderem Zeitungsausschnittsammlung über Rainer
Maria Rilke von 1927 bis 1965); Julius von Ficker (Sammlung von
Diplomen und Urkunden); Rudolf Greinz (umfangreiche
Zeitschriftensammlung aus dem Nachlaß, unter anderem
»Gartenlaube«, »Moderne Kunst«,
»Münchener humoristische Blätter«,
»Simplicissimus«, »Die Woche«); Friedl
Grünfelder (Bücher und Zeitschriften aus dem
Nachlaß, unter anderem zum »Brenner« und zu
Georg Trakl, z. T. mit Widmungen); Zeitschrift »INN«
(vier Ordner Redaktionskorrespondenz); Rudolf Christoph Jenny
(Teilnachlaß: Briefe an Jenny, Plakate zu
Aufführungen von Jenny-Werken in Österreich-Ungarn);
Christine Lavant (Brief an Hermann Lienhard vom 27. November 1950);
Hans Lederer (Teilnachlaß; Kryptonachlaß Josef und
Ludwig Schnell; Sammlungen zur Exl-Bühne, zu Hermann von
Gilm, zum Andreas-Hofer-Lied; Fotografien und Korrespondenzen);
Josef Leitgeb (zwei Briefe von Leitgeb an Karl Paulin von 1948 und
1949; ein Brief von Leitgeb an Josef Wenter von 1946); Max
Riccabona (Nachlaß; Manuskripte, Korrespondenzen,
zeitgeschichtliche Dokumente, Literatur über Max Riccabona,
Kanzleiakten; Kryptonachlaß des Vaters Gottfried Riccabona
mit Manuskripten, Korrespondenzen und Literatur über
Gottfried Riccabona); Bruno Schlesinger (zwei Zeitungsausschnitte,
Korrespondenz über den »Brenner« von 1948);
Raoul Henrik Strand (Nachlaß; Lyrik, Erzählungen,
journalistische Arbeiten, Rundfunkmanuskripte, Korrespondenzen,
umfangreiche Sammlungen zum Literatur- und Kulturbetrieb in Tirol
seit 1945, ca. hundert Bücher mit Widmungen).
2. Ausstellungen

Norbert C. Kaser (zusammengestellt von Christine Riccabona und
Benedikt Sauer); Der Scherer (zusammengestellt von Sabine Falch);
Georg Trakl (zusammengestellt von Walter Methlagl und Eberhard
Sauermann); die Ausstellungen können ausgeliehen werden. [2/ S. 317:] 
3. Projekte

Werkausgabe Carl Dallago: Erarbeitung einer
Auswahlausgabe aus den Werken Carl Dallagos, einem wichtigen
Mitarbeiter des »Brenner« und bedeutenden
Kulturkritiker in Tirol während der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts.
Transkription des Nachlasses von Ferdinand Ebner:
nach dem Vorbild der norwegischen Wittgenstein-Ausgabe (in
Zusammenarbeit mit den Universitäten Salzburg, Wien und
Trient).
Paul Engelmann und das mitteleuropäische
Erbe. Architektur, Judentum und Moderne zwischen Wien, Olmütz
und Israel: Paul Engelmann, Architekt, Schriftsteller,
Schüler von Adolf Loos, Freund Wittgensteins, Sekretär
von Karl Kraus, war in den Jahren der Emigration in Palästina
/ Israel eine vermittelnde Instanz für die Ideen der
österreichischen Moderne in seiner neuen Heimat. Das Projekt
besteht aus einem Symposium (1997), einer Wanderausstellung samt
Katalog (1999) und Veröffentlichungen (in Zusammenarbeit mit
der Universität Olmütz und der Jewish National and
University Library, Jerusalem).
Grete Gulbransson: Edition der Tagebücher:
Ausgehend von den Tagebüchern und der Korrespondenz der
aus Vorarlberg stammenden Schriftstellerin Grete Gulbransson-Jehly,
Ehefrau des »Simplicissimus«-Karikaturisten Olaf
Gulbransson, wird eine detaillierte Rekonstruktion der
Münchner Kulturgesellschaft im ersten Drittel des
20. Jahrhunderts erstellt.
Erich Kräutler: »Menschen am Xingu. Ein
Lebensrückblick«: Auf der Basis zahlreicher Text-
und Bild-Dokumente aus dem Nachlaß des 1985 verstorbenen
Missionsbischofs Erich Kräutler und der Xingu-Mission wird
durch literarische Veröffentlichungen und Dokumentationen
ethnologischen und soziologischen Charakters eine kontrollierte
Darstellung der kulturellen und sozialen Lebensformen der
Xingu-Region angestrebt.
Christine Lavant: Kritische Edition der Werke auf
CD-ROM und in Buchform (ein Projekt des Robert-Musil-Instituts
in Klagenfurt) Edition der Briefe, Biographie.
Erich Lechleitner: Künstler,
Erzieher. Biographie: Der bildkünstlerische und
schriftliche Nachlaß des Innsbrucker Malers und
langjährigen Fachinspektors für Kunsterziehung in
Westösterreich, Erich Lechleitner, gibt Anlaß zu
einer Biographie auf der Basis einer extensiven kulturhistorischen
Ermittlung.
Josef Leitgeb: Gesammelte Werke: Die Ausgabe
dokumentiert unter Einbeziehung von Informationen aus dem
Nachlaß die Entstehungsge- [2/ S. 318:] schichte der Texte und erschließt sie
durch zeit- und kulturgeschichtliche Kommentare.
Literatur- und kulturgeschichtliche Prozesse in Tirol:
Aufbauend auf der mehr als 30jährigen Sammel- und
Forschungstätigkeit des Brenner-Archivs zielt dieses
Pilotprojekt auf die Erstellung eines Modells für die
Nutzung spezifischer Möglichkeiten der
literaturgeschichtlichen Forschung im Literaturarchiv. Es wird
festgestellt, welche Konsequenzen eine sich stets erweiternde
Datenbank zur Literatur in Tirol für die Darstellung
literarhistorischer Zusammenhänge hat, und wie umgekehrt die
literarhistorische Reflexion auf den Inhalt und die Struktur der
Daten zurückwirkt.
Literatur und Naturwissenschaften: An fünf
ausgewählten Beispielen (Goethe, Kleist, Stifter, Trakl,
Bernhard) wird jeweils exemplarisch der von den
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen einer Zeit ausgehende Impuls
auf literarische Prozesse erläutert. Als verbindendes
Kontinuum, das möglicherweise zum durchgängigen
Gesichtspunkt einer literarhistorischen Darstellung werden kann,
zeichnet sich dabei der Begriff der Bewegung in seiner sich
ändernden Bedeutung ab.
Georg Trakl: Historisch-kritische Ausgabe:
Vergleichbar mit der Frankfurter Hölderlin-Ausgabe,
wird ausgehend von der Wiedergabe sämtlicher Autographen
Georg Trakls in Faksimile die Textentwicklung synoptisch
dargestellt und somit der komplexe Entstehungszusammenhang dieses
lyrischen Werks sichtbar und durch kommentierende
Erläuterungen sowie durch die erstmals geschlossene
Wiedergabe des gesamten Briefwechsels verstehbar gemacht.
Ludwig Wittgenstein: Briefwechsel: Angestrebt ist
die Sammlung, Transkription und Kommentierung des gesamten
Briefwechsels von Ludwig Wittgenstein, eine bessere Einsicht in die
philosophische Bedeutung der sich darin ausdrückenden
persönlichen Beziehungen und eine möglichst dichte
Dokumentation der sich wandelnden kulturellen Umstände, in
denen Wittgenstein, sei es in Österreich, England oder
Norwegen, lebte. Das Projekt stellt schwerpunktmäßig
den kulturgeschichtlichen Teil einer Gesamtausgabe von
Wittgensteins Nachlaß dar, dessen philosophischer Teil im
Wittgenstein-Archiv der Universität Bergen erarbeitet wurde.
Ludwig Wittgenstein: Tagebücher: Durch die
Auffindung neuer Tagebücher von Ludwig Wittgenstein aus den
Jahren 1931 bis 1937 wird die Transkription und Kommentierung
sämtlicher Tagebücher dieses Philosophen
möglich. So wie im Fall des Briefwechsels wird auch hier
herausgearbeitet, bis zu welchem Ausmaß in den
Tagebüchern eine [2/ S. 319:] gegenüber den
dezidiert philosophischen Texten eigenständige Art des
philosophischen Denkens zutage tritt.
4. Veröffentlichungen

Auf der Website des Brenner-Archivs findet sich unter anderem eine
Liste der Veröffentlichungen. Diese und weitere
Informationen sind auch den »Mitteilungen aus dem
Brenner-Archiv« und der Broschüre »Das Archiv
lebt! Fundstücke aus dem Literaturarchiv und
Forschungsinstitut Brenner-Archiv« zu entnehmen;
Bestellungen im Archiv.
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