Lange Nacht der Museen
Veranstaltung
Der Prunksaal, sowie das Papyrusmuseum, das Globenmuseum und das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek sind am Samstag, den 4. Oktober 2008 von 18 bis 1 Uhr geöffnet.
Prunksaal
Der barocke Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zählt zu den schönsten historischen Bibliotheken der Welt. Kaiser Karl VI. veranlasste den Bau dieses Juwels profaner Barockarchitektur für seine Hofbibliothek.
Von 1723 bis 1726 wurde der Prunksaal nach Plänen des berühmten Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach von dessen Sohn Joseph Emanuel erbaut. Die Deckenfresken stammen vom Hofmaler Daniel Gran. Gemeinsam mit den Marmorstandbildern der Brüder Peter und Paul Strudel und den Bücherschränken aus Nussholz bilden sie ein authentisches Bild der barocken Universalbibliothek des 18. Jahrhunderts.
Die Ausstellung „Blutige Geschichten. Ein kulturhistorischer Streifzug durch die Welt der Verbrechen“ liefert eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Gewaltverbrechen, vom ersten biblischen Mord Kains an Abel über Attentate, Heiligenmartyrien, Meuchel- und Ritualmorde bis hin zur Verbrecherphysiognomie. All diese Phänomene sind in Handschriften, Druckwerken und Fotomaterial dokumentiert.
Führungen
von 19.00 – 24.00 Uhr jeweils zur vollen Stunde
Globenmuseum
Im einzigen Globenmuseum der Welt werden Erd- und Himmelsgloben, Mond- und Planetengloben, globenverwandte Instrumente wie Armillarsphären, Planetarien und Tellurien präsentiert. Der Bestand des Museums umfasst mehr als 550 Objekte, 250 Exponate sind im Museum zu sehen. Das Hauptgewicht der Sammlung liegt bei den vor 1850 angefertigten Globen und globenverwandten Instrumenten.
Das Museum zeigt aber nicht nur dreidimensionale Objekte: Digitale Präsentationen bieten eine spannende Verbindung zwischen alten, unberührbaren Ausstellungsstücken und modernen Vermittlungsformen. Großformatige Flatscreen–Präsentationen geben Basisinformationen zum Museum und seinen Objekten, digitale Animationen vermitteln anschaulich, wie kartografische Abbilder der Erde und des Himmels entstehen und wie diese auf die Globuskugel gebracht werden. Darüber hinaus stehen Terminals zur Verfügung, an denen sich interessierte BesucherInnen über Geschichte, Verwendung und Herstellung von Globen sowie über zeitgenössische digitale Globen informieren können.
Führungen
von 19.00 – 24.00 Uhr jeweils zur vollen Stunde
Papyrusmuseum
Die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek ist mit ca. 180.000 Objekten eine der weltweit größten ihrer Art und scheint in der UNESCO-Liste "Memory of the World" als Weltkulturerbe auf. Gezeigt wird in der Dauerausstellung eine Auswahl von etwa 450 beschriebenen Papyri, Pergamenten, Papieren und realen Gegenständen wie Wachstafeln und Mumienporträts, die einen Zeitraum von etwa 3.000 Jahren ägyptischer Kulturgeschichte abdecken (1500 v. Chr. bis 1500 n. Chr.).
Die aktuelle Sonderausstellung „Spätantike Bibliotheken. Leben und Lesen in ägyptischen Klöstern“ beleuchtet, wie schon in den ersten, im 4. Jahrhundert n. Chr. gegründeten, Klöstern Ägyptens Bibliotheken organisiert waren, welche Werke aufbewahrt und gesammelt wurden, wie Kataloge aussahen oder auch wer ein Buch ausleihen durfte und wie man ein Buch auslieh. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Bibliothek des sogenannten Weißen Klosters in Oberägypten.
Führungen
von 19.00 – 24.00 Uhr jeweils zur vollen Stunde
In der Kinderecke
Hieroglyphen-Schreiben auf Papyrus.
Basteln und puzzeln mit Papyrus.
Esperantomuseum
Das 1927 von Hugo Steiner als Verein „Internationales Esperantomuseum in Wien“ gegründete heutige Esperantomuseum und die Sammlung für Plansprachen wurden 1929 der Nationalbibliothek angegliedert. Die beiden Institutionen sind Museum, Bibliothek, Dokumentationsstelle und Archiv zugleich und beherbergen die weltweit größte linguistische Fachsammlung für Plansprachen. Dokumentiert sind an die 500 verschiedene Plansprachen.
An interaktiven Medienstationen können sich die BesucherInnen in Kunstsprachen vertiefen, wie die mystische Sprache Lingua Ignota der Hildegard von Bingen oder das Klingonische aus der Fernsehserie Star Trek, über Hörstationen werden diese Sprachen auch akustisch vermittelt.
Eine amüsante Einführung – nicht nur für Kinder – bietet ein BBC-Zeichentrickfilm, der ganz unkompliziert die Grundlagen des Esperanto vermittelt. Jeweils zur vollen Stunde können besonders Sprachinteressierte an einem Esperanto- oder Klingonisch-Crashkurs teilnehmen.
Crashkurse
19.00, 21.00 und 23.00 Uhr Esperanto
20.00, 22.00 und 24.00 Uhr Klingonisch
Führungen
18.30 Uhr – 0.30 Uhr im Stundentakt
Kontakt
Abteilung für ÖffentlichkeitsarbeitJosefsplatz 1
1015 Wien
Tel.: (+43 1) 534 10-261, -464