Grundeintrag 1997
[1/ S. 197:] Heuer feiert das Tiroler Landesmuseum
Ferdinandeum seinen 175. Geburtstag. Eine Aktivität im Rahmen
der Feierlichkeiten ist die Herausgabe eines sogenannten
»Jubiläumsbandes« mit dem Titel
»SammelLust«, in welchem 175 Objekte aus allen
Sammlungen des Hauses vorgestellt werden, darunter erfreulich
viele Nachlässe. Da das Ordnungsprinzip des Bandes darin
besteht, daß aus jedem Bestandsjahr ein im jeweiligen Jahr
(von 1823 bis heute) erworbenes Objekt be- [1/ S. 198:] schrieben wird, mußten im Vorfeld
Erwerbungsbücher, Museumsakten, Jahresberichte,
Sitzungsprotokolle etc. durchgesehen werden, um die jeweiligen
Erwerbungsdaten feststellen zu können. Zudem ist eine Chronik
der ersten 77 Bestandsjahre zu verfassen, weshalb konsequent alle
Vereinsakten durchgesehen werden mußten. Obwohl diese
zeitintensiven Arbeiten an sich nichts mit der
Nachlaßverwaltung zu tun haben, kommen sie dennoch derselben
zugute, konnten doch auf diesem Weg zahlreiche neue
Nachlaßbestände als solche erkannt werden
(Bestände, die bislang spurlos im Bibliotheksbestand
aufgegangen waren), konnten die Erwerbungsdaten und
Erwerbungsarten mancher »einfach im Haus«
befindlicher Nachlässe geklärt werden. Die auf diesem
Weg zustande gekommene Liste soll in einer der nächsten
Nummern der »Veröffentlichungen des Tiroler
Landesmuseums Ferdinandeum« publiziert werden.
Anfang März 1998 wird mit dem Depotneubau (zweigeschossiger
Tiefspeicher auf dem Areal des jetzigen Museumshofes) begonnen
werden, der neue Depots für die Kunstgeschichtlichen,
Graphischen, Ur- und Frühgeschichtlichen wie
Provinzialarchäologischen Sammlungen, die Musiksammlung,
Buchhaltung, das Vereinsarchiv, aber auch für die
Nachlaßsammlung bringen wird. Damit wird die
Möglichkeit bestehen, die Nachlaßbestände
geschlossen aufzustellen. Die in der Planung vorgesehene
Regalkubatur beträgt ca. 120m³. Die gewählten
Kompaktregalmaße korrespondieren mit den verwendeten
Archivboxen, so daß der vorgesehene Raum optimal
genützt werden wird. Die Baumaßnahmen sollen im Herbst
nächsten Jahres abgeschlossen sein. Mit der konsequenten
Umlagerung des zum Teil noch in einfachen, unterschiedlichen
Pappkartons untergebrachten Materials wird begonnen.
Größte Erwerbung des vergangenen Jahres war die
Übernahme eines völlig ungeordneten, mehrere Kubikmeter
umfassenden Gelehrten-Vorlasses, der sich zudem in einem
konservatorisch höchst bedenklichen Zustand (teilweiser
Schimmelbefall) befindet. Da die Nachlaßverwaltung erst zu
einem Zeitpunkt in die Übernahme dieses auf zwei Wohnungen
und ein Haus verteilten Vorlasses eingebunden wurde, zu welchem in
(zeitlicher) Konkurrenz mit Räumfirmen das Material geborgen
werden mußte, scheint eine Ordnung mit den jetzigen
personellen und finanziellen Mitteln vorerst aussichtslos.
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