Grundeintrag 2001
Das Archiv der Konzerthausgesellschaft besteht seit dem Jahr 1913. Es dokumentiert die musikalisch-künstlerische, gesellschaftliche
wie auch kulturpolitische Situation eines der größten Konzertveranstalter der Welt.
Als zentrale Bestände sind zu nennen: eine Autographen- und Briefsammlung seit 1900 (Anton Bruckner, Friedrich Cerha, Antonín
Dvorák, György Ligeti, Ferdinand Löwe, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen, Johann Strauß, Richard Strauss, Hugo Wolf usw.),
ein umfangreicher Korrespondenzbestand (Geschäfts- und Künstlerbriefe) der Konzerthausgesellschaft ab ca. 1900, sämtliche
Protokolle zu den Generalversammlungen und Direktionssitzungen der Konzerthausgesellschaft, Direktionsberichte, Programmhefte
und -zettel der Wiener Konzerthausgesellschaft seit 1913 sowie alle Veranstaltungen des »Wiener Concert-Vereins« seit 1900,
eine Sammlung von Programmheften und -zetteln der seit 1913 im Wiener Konzerthaus stattgefundenen Fremdveranstaltungen, Werbematerial
und Plakate, Notenmaterial (ca. 7.000 Stück Orchestermaterial, Partituren, Klavierauszüge, Kammermusik), eine wissenschaftliche
Handbibliothek (ca. 3.500 Titel) und Tonträger (ca. 2.800 Titel).
Das Archiv der Wiener Konzerthausgesellschaft beschäftigt sich vordringlich mit Fragen der Konzertpraxis und Konzertvermittlung.
Durch seine Arbeit liefert es Materialien zum Verständnis des komplexen Verhältnisses zwischen Kultur und Gesellschaft. Für
die vielfältigen Anfragen der Archivbenutzer steht eine Datenbank zur Verfügung, in der alle Veranstaltungen im Wiener Konzerthaus
seit 1913 (über 40.000 Konzerte, über 35.000 verschiedene Werke) erschlossen sind. Das Archiv ist in der glücklichen Lage,
bei seinen Aktivitäten mit starken Kooperationspartnern zusammenarbeiten zu können: Die Erstellung der Datenbank und Studien
mit dem neuen Datenmaterial hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur durch ein Forschungsprojekt unterstützt;
ein wichtiger Forschungspartner ist die Internationale Musikforschungsgesellschaft (IMFG), ein aus Spenden finanzierter Verein,
der die Aufarbeitung der Konzerthausgeschichte zu seinem wissenschaftlichen Schwerpunkt gemacht hat.
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