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Frauen in Bewegung
Persönlichkeiten  

Hainisch, Marianne (geb. Perger)
1839 - 1936

Marianne Hainisch

Marianne Hainisch

Marianne Hainisch

Marianne Hainisch

Marianne Hainisch

Wohnhaus von Marianne Hainisch
aus: Die Österreicherin, 2. Jg., 1929, Nr. 3

Marianne Hainisch-Statue von Andre Roder
aus: Die Österreicherin, 2. Jg., 1929, Nr. 10

Marianne Hainisch - Marke

  1. Biographie:

    • Pionierinnen der Frauenbewegung (Demokratiezentrum Wien)

    • AEIOU - Österreich-Lexikon

    • Die Begründerin der Frauenbewegung in Österreich hat 1870 als erste Frau in Österreich eine offizielle Rede gehalten und seitdem unermüdlich an der Hebung der Frau in praktischer und ethischer Beziehung gearbeitet. Sie gründete 1901 den Bund österreichischer Frauenvereine, dessen Präsidentin sie ist, 1909 wurde ihr die Ehrung zuteil, zur Vizepräsidentin des Frauenweltbundes gewählt zu werden. Außerdem ist sie Ehrenmitglied des Frauenerwerbvereines, des Vereines für erweiterte Frauenbildung, des Neuen Frauenklubs und Vorstandsmitglied zahlreicher Vereine. Der neugegründete Erziehungsrat berief sie ebenfalls in seine Leitung. Sie stellt ihre große Rednergabe und ihre schriftstellerische Begabung ganz in den Dienst der Frauenbewegung und fördert dadurch, wie auch besonders durch ihr persönliches Auftreten, wesentlich die Ziele der Frauen. von ihren Schriften seien genant: "Die Frage des Frauenunterrichtes", "Die Brotfrage der Frau", "Frauenarbeit", "Ein Mutterwort über die Frauenfrage" usw. Auch bringt das Bundesorgan "Der Bund" vieles aus ihrer Feder.
      (aus: Das Frauenstimmrecht : Festschrift. - Wien, 1913, S. 14)

    • Hainisch, Marianne, Präsidentin des Bundes der österreichischen Frauenvereine. Die Mutter des früheren Bundespräsidenten, die auf ein Menschenalter sozialer Arbeit zurückblickt, war zeitlebens eine unermüdliche Vorkämpferin für die Gleichberechtiung der Frauen im öffentlichen Leben. Auf dem Gebiete des weiblichen Unterrichtswesens in Österreich waren ihre Anregungen richtunggebend. Sie ist 1870 als erste Frau in Österreich in einer Versammlung als Rednerin für die gleichberechtigung der Frauen im Unterricht und vor dem Gesetze aufgetreten und hat damals die Errichtung von Realgymnasien für Mädchen beantragt. Sie beteiligte sich auch an der Gründung des ersten Mädchengymnasiums in Wien und trat mit Publikationen, wie "Die Brotfrage der Frau", "Der Wiener Goethe-Verein", "Aufwand und Erfolg der Mittelschulen vom Standpunkt der Mütter", in die Öffentlichkeit. - M. H. wurde am 6. Juni 1839 in Baden bei Wien als Tochter des Fabrikanten Josef Perger geboren und heiratete 1857 den Fabrikbesitzer Michael Hainisch. Sie war ihren Kindern eine vorbildliche Mutter, und Bundespräsident M. H. weiß oft von ihrem für seine Entwicklung so bedeutsamen Erziehungswerk zu berichten. - Sie ist schon seit Jahren Witwe und hat eine Tochter, Marianne, und einen Sohn Michael, den ersten Präsidenten der Republik Österreich. - Wohnung: III., Rochusg. 7. - Tel. U-13-7-26.
      (aus: Jahrbuch Wien)

    • Hainisch, Marianne, geb. Perger, Pionierin der österr. Frauenbewegung, *Baden b. Wien 25.3.1839, +ebda 5.5.1936. Die Notlage der Frauen durch den Stillstand der Fabriken usw. liess sie den Mangel an Erwerbsmöglichkeiten der bürgerl. Frauen inforlge fehlender Schulbildung erkennen. 1870 forderte sie die Schaffung eines Realgymnasiums für Mädchen; war in den folgenden Jahrzehnten bemüht, den Frauen immer weitere Schulen u. Berufe zu erschliessen. Gründete 1899 [sic!] den Bund österr. Frauenvereine; kämpfte um polit. Gleichberechtigung; nahm Anteil an der Friedensbewegung, dem Kampf gegen den Alkoholismus u. die Reglementierung der Unzucht. Der Muttertag wurde auf ihre Anregung in Österreich eingeführt. Ehrenpräs. des Bundes österr. Frauenvereine; Vizepräs. des Internat. Frauenrates.
      (aus: Lexikon der Frau)

    • Hainisch Marianne, geb. Perger, Begründerin der österr. Frauenbewegung. * Baden b. Wien (N.Ö.), 25. 3. 1839; + Wien, 5. 5. 1936. Mutter von Michael Hainisch, Staatsmann, Sozial- und Wirtschaftspolitiker. Seit 1857 mit dem Fabrikanten Michael H. verheiratet. Unmittelbar veranlaßt durch die Notlage, in die einzelne Familien von Baumwollspinnern durch den nordamerikan. Bürgerkrieg (1861-65) und durch das Ausbleiben der Baumwolle auf den europ. Märkten geraten waren, aber auch vom Standpunkt des Menschenrechtes, stellte sie 1870 öffentlich den für das weibliche Bildungswesen epochemachenden Antrag, "der weiblichen Intelligenz aus allen Ständen" eine allgemeine Mittelschulbildung, zunächst durch Errichtung eines Realgymn., zu vermitteln, im besonderen, um den Mädchen dadurch bessere Erwerbsmöglichkeiten zu erschließen. Seitdem war sie als hervorragende Praktikerin und Organisatorin in allen Frauenbestrebungen um Bildung (vollwertiges Mittel- und Hochschulstud., Zulassung zu den Gewerbeschulen), Erwerbsmöglichkeiten, Rechtsfortschritt und höhere Sittlichkeit, führend tätig, und zwar stets in maßvoller Weise, den Familiengedanken hochhaltend, selbst vorbildliche Gattin und Mutter. 1902 gründete H. den Bund österr. Frauenver. (der 1914 90 Ver. umfaßte), den sie 1904 dem International Council of Women anschloß und dessen Vorsitz sie bis 1918 führte. Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sie sich besonders den doppelt dringlich gewordenen Fürsorgeaufgaben und der Friedenspropaganda, nachdem sie bereits 1914, nach dem Tode Berta v. Suttners, die Leitung der Friedenskomm. im Bund österr. Frauenver. übernommen hatte. Auf ihre Initiative geht die Einführung des Muttertages in Österr. zurück.
      (aus: ÖBL)

    • Hainisch, Marianne, geb. Perger
      Politikerin
      25.3.1839 (Baden b. Wien) - 5.5.1936 (Wien)
      H. stammte aus einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie und heiratete 18-jährig den Fabrikanten Michael H., mit dem sie zwei Kinder hatte. Als Mitglied des 1866 von I. Laube und A. Littrow-Bischoff gegründeten "Frauen-Erwerbsvereins" forderte sie als erste die Berechtigung der Frau zu jedem Beruf und verlangte 1870 in ihrer Schrift "Zur Frage des Frauenunterrichtes" die Einrichtung von Mädchenrealgymnasien und die Zulassung von Frauen zum Studium. 1899 begründete sie den "Bund Österreichischer Frauenvereine", mit dem sie sich 1904 dem "International Council of Women" anschloss und den sie bis 1924 leitete. Im Herbst 1918 trat H. der Bürgerlich-Demokratischen Partei bei, elf Jahre später war sie Mitgründerin der Österreichischen Frauenpartei. Mit auf ihre Initiative hin wurde in Österreich der "Muttertag" eingeführt. Ihr Sohn Michael H. war 1920-28 österreichischer Bundespräsident.
      (aus: Tausend Frauen)

    • Wohnung: Rochusgasse 7

    • Zu ihrer Erinnerung wurde in den Jahren 1927/28 nach Plänen von Rudolf Perthen der Marianne-Hainisch-Hof in Wien-Landstraße, Petrusgasse 15, mit 29 Wohnungen errichtet.

    • Seit 2002 erinnert auch die Marianne-Hainisch-Gasse in Wien-Landstraße an sie.

    • Tochter: Maria Figdor (geb. 30.12.1856, gest. Juli 1932)

  2. Werke in der ÖNB:

    • Zur Frage des Frauen-Unterrichtes. Vortrag gehalten bei der dritten General-Versammlung des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines. - Wien : Erste Wiener Vereins-Buchdr., 1870
      Signatur: 120.548-B und MF 1977
      Online bei ALO
    • Die Brodfrage der Frau. - Wien : Gistel, 1875
      Signatur: 73.259-B
      Online bei ALO
    • Ein Mutterwort über die Frauenfrage. - Wien, 1892
      Signatur: 391.908-B.Per.4
      Online bei ALO
    • Der Wiener Goethe-Verein und seine Denkmal-Geschichte von 1878-1894. - Wien : Szelinski, 1895
      Signatur: 99.232-B
    • Bericht über die Generalversammlung des International Council und den Frauencongress zu London im Juni 1899. - Wien, 1900
      Signatur: Ariadne-FIB.6
    • Bericht über den International Council mit einem Rückblick auf die österr. Frauenbewegung an der Jahrhundertwende erstattet am 29. März 1901. - Wien : Bloch, 1901
      Signatur: 426.705-B
      Online bei ALO
    • Die Geschichte der Frauenbewegung in den Kulturländern. Mitarb. Gertud Bäumer, Marianne Hainisch, Emilie Benz (etc.) - Berlin : 1901 - (Handbuch der Frauenbewegung ; 1)
      Signatur: 416.433-B.1
      Ariadne-Sonderaufstellung: FIB 66
    • Aufwand und Erfolg der Mittelschule vom Standpunkte der Mutter. Vortrag. - Wien : Deuticke, 1904
      Signatur: 432.649-B
      Online bei ALO
    • Frauenarbeit. - Wien : Heller, 1911
      Signatur: 478.692-B.10
      Online bei ALO
    • Die Mütter. - Leipzig, 1913
      Signatur: 478.692-B.18
    • Führende Frauen Europas. In sechzehn Selbstschilderungen [u.a. von Marianne Hainisch]. hrsg. u. eingel. von Elga Kern. - München, Ernst Reinhardt 1928
      Signatur: 564281-B

  3. Sekundärliteratur:

    • Bader-Zaar, Birgitta: Hainisch, Marianne (1839-1936). - In: A biographical dictionary of women's movements and feminisms : Central, Eastern, and South Eastern Europe, 19th and 20th centuries / ed. by Francisca de haan ... - Budapest [u.a.] : CEU Press, 2006, S. 173 - 177
      Signatur: 1818765-B.Neu-Kat
    • Begegnung mit Marianne Hainisch : Frauenrecht, Frieden, Muttertag / hrsg. von Lydia Perger. - Mürzzuschlag, 1986
      Signatur: 1254127-B u. 1254128-B.Bild-A
    • Hacker, Hanna: Frauenbiographien : eine Annäherung an vier Lebensläufe "prominenter" Österreicherinnen. - In: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst 38 (1983) 4, S. 90 - 94
      Signatur: 858240-C.Per
    • Laessig, Hildegard: Marianne Hainisch und die österreichische Frauenbewegung. - Wien, Diss., 1949
      Signatur: 788190-C
    • Marianne Hainisch : 25.3.1839 - 5.5.1936. - In: 60 Jahre Bund Österreichischer Frauenvereine. - Wien, o. J.
      Signatur: 993025-B
    • Motzko, Alma: Marianne Hainisch.- In: Frauenbilder aus Österreich : eine Sammlung von zwölf Essays. - Wien 1955, S. 17 - 34.
      Signatur: 860143-B.Neu
    • Niederkofler, Heidi: "Die Begründerin der Frauenbewegung in Österreich" : Marianne Hainisch als identitätsstiftende Figur in frauenbewegten Zusammenhängen nach 1945 in Österreich. - In: Ariadne : Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte (2006) 50, S. 32 - 37
      Signatur: 1428420-C.Neu-Per.50
    • Schacherl, Ingrid: Aufbruch - Umbruch : Brüche in Frauenleben und Frauengenerationen ; biographische Notizen aus dem Leben frauenbewegter Frauen zur Jahrhundertwende. - In: Erwachsenenbildung in Österreich : Fachzeitschrift für Erwachsenenbildner und Bibliothekare 46 (1995) 4, S. 23 - 26
      Signatur: 792846-C.Neu-Per
    • Schwartz, Agatha: Shifting voices : feminist thought and women's writing in "Fin-de-siècle" Austria and Hungary. - Montreal & Kingston [u.a.] : McGill-Queen's Univ. Press, 2008
      Signatur: 1872087-B.Neu
    • Seebauer, Renate: Frauen, die Schule machten. - Wien [u.a.] : LIT, 2007. - (Schul- und Hochschulgeschichte ; 1), S. 58 - 71
      Signatur: 1843137-B.Neu-Per.1
    • Simon, Gertrud: Marianne Hainisch und ihr Beitrag zur paritätischen Bildung und zur Frauenpolitik in Österreich [Vorlesungsmanuskript]
      Signatur: Ariadne-07.038
    • Wallner, Viktor: Zwischen Fächer und Bubikopf : (die "vergessene" Emanzipation in Baden) ; Fanny Arnstein, Karoline Pichler, Betty Paoli, Marianne Hainisch, Adolfine Malcher / eine Zsstellung von Viktor Wallner. - Baden : Ges. d. Freunde Badens u. Städt. Sammlungen - Archiv, Rollettmuseum d. Stadtgemeinde Baden, 1993
      Signatur: 1329082-B.Neu-Per.4,2

  4. Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):

    • Altersbildnis: Pg 3759:I(1)
    • Altersbildnis (1925): Pg 3.759:I(2), Pg 3.759:C(3)
    • Altersbildnis: Pg 3759:I(3)
    • Altersbildnis (1934): Pg 3759:I(4), 292.056
    • Bildnis (1857): Pf 3759:E(0), 282.379 rechts, Pk 3543,2
    • Bildnis (1872): Pf 3759:E(OE), 282.379 rechts, Pf 3759:C(0), NB 524.217, Pk 3543,3
    • Bildnis in vorgerückten Jahren: Pf 3759:E(1), NB 531.699
    • Im Mittelpunkt einer Versammlung des Bundes Österreichischer Frauenvereine (1903): Pf 3759:E(2), NB 523.247
    • Bildnis in mittleren Jahren: Pf 3759:E(3), NB 537.664, 282.379 links, Pk 3543,1
    • Altersbildnis: Pf 3759:D(1), NB 515.780
    • Bildnis (1929): Pf 3759:D(2)
    • Vollplastik (1929): Pf 3.759:D(3), NB 515.781, Pf 3.759:D(3a)
    • Bildnis: Pf 3759:D(4)
    • Altersbildnis: Pf 3759:D(5), Pf 3759:E(4), NB 530.988

  5. Nachlässe und Autographen:

  6. Online verfügbare Werke:


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Letztes Update: 12. Jänner 2009