Quelle: NYPL Digital Gallery
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- Biographie:
- AEIOU - Österreich-Lexikon
- Das rote Wien
- Lang Marie, Sozialarbeiterin. * Wien 8. 3. 1858; + Altmünster (O.Ö.), 14. 10. 1934. Tochter des Zimmermeisters K. Wisgrill und dessen Ehefrau Emilie geb. Scholz, einer Schauspielerin und Nichte des Komikers We. Scholz. In erster Ehe war sie mit dem Hofjuwelier Th. Köchert in zweiter Ehe mit dem Rechtsanwalt Dr. Edmund L. (1860-1918) verheiratet. Mutter des Malers Erwin L., Schwiegermutter der Tänzerin G. Wiesenthal. Mit Ende der achtziger Jahre wurde sie durch R. Mayreder und A. Fickert der Frauenbewegung zugeführt, in der sie bald durch ihre lebensvolle Persönlichkeit und unterstützt von einer hinreißenden Rednergabe zu den führenden Frauen zählte. Mit den beiden genannten Führerinnen gab sie um 1900 die hochrangige Z. "Dokumente der Frauen" (1899-1903) heraus. 1898 brachte sie von London die Anregung, die dortige Settlementbewegung auch in Wien zu verwirklichen. Die Gründung des Wr. Settlements erfolgte 1901 unter ihrer maßgebenden Beteiligung durch E. Federn und deren Kreis. L. setzte sich radikal ein in Fragen des Mutterschutzes, der rechtlichen Stellung des unehelichen Kindes, gegen Reglementierung und Lehrerinnen-Zölibat. Außerhalb des Organisationslebens bildete L. mit ihrem Mann den Mittelpunkt eines freisinnigen Kreises, der in sozialer und auch in künstler. Beziehung fortschrittlichstes Wien darstellte. H. Wolf, von L. mütterlich umsorgt, weilte oft wochenlang in ihrem gastlichen Heim. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete L. im Kriegsspital des Akadem. Gymn. unter Prof. Clairmont mit Hingabe im Schwed. Massieren und Passiven Turnen. Mittels privater Sprechstunden half sie auch in ungezählten Einzelfällen mit Rat und Tat. Die stärkste Wirkung dieser ungewöhnlichen, ihre Umgebung geradezu bezaubernden Individualität, lag überhaupt mehr in ihrer allerdings weitgespannten privaten Sphäre, als im Bereich straff geordneter Organisationen. L. stellt einen Frauentypus dar, der noch in der liberalen Ära verwurzelt, seine stärkste soziale und kulturelle Wirkung im Rahmen fortschritts- und wirkungsfreudigen gesellschaftlichen Lebens entfalten konnte.
(aus: ÖBL)
- MARIE LANG (1858-1934)
Vertreterin des radikalen Flügels der österreichischen Frauenbewegung, gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Edmund Laube war sie Mittelpunkt eines sehr freisinnig und fortschrittlichen Wiener Kreises, der sich sozialen und künstlerischen Aufgaben widmete, Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des "Allgemeinen Österreichischen Frauenvereines", setzte sich für die Verbesserung der rechtlichen Stellung der Frau sowie der unehelichen Kinder ein, kämpfte für die Abschaffung der Reglementierung der Prostitution und der Zölibatsklausel, Mitherausgeberin der Monatsschrift "Dokumente der Frauen".
(aus: Frau im Korsett)
- Werke an der ÖNB:
- Sekundärliteratur
- Freund, René: Land der Träumer : zwischen Größe und Größenwahn - verkannte österreicher und ihre Utopien. - 2. Aufl. -
Wien : Picus-Verlag, 2000
Signatur: 1608644-B.Neu
- Marie Lang : Gedenkblatt d. Settlement f. seine Mitglieder u. Freunde. - Wien : Settlement, 1935
Signatur: 641584-C.NEU-Mag
- Sparholz, Irmgard: Marie Lang und ihre Bedeutung für die Sozialreformen in Österreich im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert. - Dipl.-Arb., Wien 1986
Signatur: 1248414-C.Neu
- Svoboda, Silvia: Die "Dokumente der Frauen". - In: Aufbruch in das Jahrhundert der Frau? : Rosa Mayreder und der Feminismus in Wien um 1900. - Wien : Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, 1990
Signatur: 894773-B.125
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