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NewsLetter 80: Feministische Theologie, Kirche & Religion

 
Biernath, Andrea: Mißverstandene Gleichheit : die Frau in der frühen Kirche zwischen Charisma und Amt. - Stuttgart : Steiner, 2005.
Signatur: 1796408-B. Neu
Mit Blick auf das frühchristliche Eschatologieverständnis sowie auf Dienste und Funktionen von Frauen in der frühen Kirche versucht die Autorin ein Bild der Frau im frühen Christentum zu zeichnen, das der Realität am nächsten kommt. Sie wendet sich dabei gegen die verbreitete Sicht eines Bruches zwischen einer von Jesus und im Urchristentum bewusst betriebenen Verbesserung der Stellung der Frau in der Gesellschaft und einer späteren Verdrängung aus Funktionen in der Ämterhierarchie der entstehenden Kirche. Ihre präzise Untersuchung zeigt, dass die Frau zwar als Geschöpf des Gottesreiches neu definiert, ihre Position in der Gesellschaft aber nie thematisiert wurde. Ihre frühen charismatischen Funktionen treten in der sich entwickelnden Kirche als "gefährliche Erinnerung" rivalisierend neben die Ämter. Erst im dritten Jahrhundert werden diese endgültig eingebunden.

Caterina von Siena: Sämtliche Briefe : an die Männer der Kirche ; Lehrerin der Kirche, Patronin Europas. / [Hrsg. von Werner Schmid nach e. unvollendeten Ms. d. ehemaligen Salzburger Dogmatikers Ferdinand Holböck] . - Kleinhain : Verlag St. Josef, 2005. - 2 Bd.
Signatur: 1638862-B-Neu-2 und 1638862-B.Neu-3
Die über 380 erhaltenen Briefe der heiligen Caterina von Siena (1347-1380) gehören zu den Klassikern der christlichen Weltliteratur. Die theologische Qualität und Dichte dieser Briefe führte nicht zuletzt zur offiziellen Erhebung zur "Kirchenlehrerin" im Jahr 1970 und Ernennung zur "Patronin Europas" durch Papst Johannes Paul II. Ihre aussagekräftigen Briefe waren bisher nur vereinzelt ins Deutsche übertragen worden, nun liegen in dieser zweibändigen Ausgabe erstmalig alle Briefe in deutscher Übersetzung vor. Obwohl Kirche und Gesellschaft seit der Niederschrift der Briefe zur Zeit des Kirchenschismas im 14. Jhdt. einen erheblichen Wandel vollzogen haben, sind die grundlegenden Fragen des Glaubens, die Caterina von Siena offen anspricht, auch heute von großer Aktualität.

Eaton, Heather: Introducing ecofeminist theologies. - London [u.a.] : T & T Clark International, 2005. - (Introduction in feminist theology ; 12)
Signatur: 1790486-B.Neu
Heather Eaton beschäftigt sich mit alten und neuen Konzepten der ökofeministischen Theologie, erklärt sie und stellt sie in ihrem ursprünglichen Kontext dar. Dabei legt sie besonders großes Augenmerk auf die soziale Praxis dieser Theorie, denn nur dadurch können ihrer Meinung nach die Herrschaftsstrukturen geändert werden, die zur Zeit für die Verarmung der Erde und seiner Völker verantwortlich sind.

Das Geschlecht der Religion / hrsg. von Florian Uhl und Artur R. Boelderl. - Berlin : Parerga Verlag, 2005. - (Schriften der Österreichischen Gesellschaft für Religionsphilosophie ; 6)
Signatur: 1788702-B.Neu       Inhalt
"Geschlecht" ist keine traditionelle Kategorie der Religionsphilosophie. Überraschenderweise spielt es aber auch in der aktuellen Auseinandersetzung selbst unter feministischen TheoretikerInnen, die sich als PhilosophInnen verstehen, kaum eine Rolle. Indes: Macht es nicht einen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau religiös ist, oder glaubt, oder denkt? Die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen: Das Geschlecht der Religion philosophisch zu bedenken heißt zunächst, der fatalen Identifikation von "männlich" und "neutral" (= universal etc.) auch und gerade im religionsphilosophischen Diskurs gewahr zu werden und dem, in einem zweiten Schritt, das Weibliche gegenüberzustellen bzw. hervorzuheben - nicht im Interesse einer einfachen Umkehrung hierarchischer Verhältnisse, sondern einer Dekonstruktion ihres Zustandekommens in sowohl systematischer als auch historischer Rücksicht.

Jäggi, Carola: Frauenklöster im Spätmittelalter : die Kirchen der Klarissen und Dominikanerinnen im 13. und 14. Jahrhundert. - Petersburg : Imhof, 2006.
Signatur: 1794388-C.Neu
Frauenklöster weisen architektonische Besonderheiten auf. Sie werden in dieser Studie zu Frauenklöstern in Deutschland, Italien, Ostmitteleuropa und der Schweiz auf die kategorialen Unterschiede in den Aufgaben der Ordensbrüder und -schwestern zurückgeführt. Angesichts der strikten Klausur beschäftigt sich die Autorin mit dem Verhältnis von Ordensregeln und Architektur. Welche baulichen Vorkehrungen waren nötig, damit die Klosterfrauen der Messe folgen, beichten und kommunizieren konnten, ohne dass die Priester den Klausurbereich betreten mussten? Neben der Architektur der Klosterkirche und des Nonnenchors, des zentralen Raums im liturgischen Leben der Klosterfrauen, wird der künstlerischen und liturgischen Ausstattung des Nonnenchors besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In diesen Kontext stellt die Autorin auch die Frage nach den Möglichkeiten aktiv auf Position und Dekoration einzuwirken? Schließlich werden Rezeptionsweisen der Klosterfrauen im Umgang mit den sie umgebenden Kunstwerken und abschließend die Frage nach dem spezifisch "weiblichen" Umgang mit Bildern thematisiert.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 07.07.2006


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