Frauen in Bewegung

Stenzinger-Hillardt, Gabriele (Pseud.: G. Eichelberg)
1840 - ?

Gabriele Stenzinger-Hillardt
  1. Biographie:

    • Stenzinger-Hillardt Gabriele, geb. am 20. September 1840 zu Prag, Arbeitslehrerin an der k. k. Anstalt zur Bildung von Lehrerinnen in Wien. Legte im Jahre 1857 die Prüfung als Lehrerin der französischen Sprache, und im Jahre 1870 an der k. k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Wien die Privatprüfung als Arbeitslehrerin ab, und wurde bald darauf als Handarbeitslehrerin an dieser Anstalt angestellt, führte daselbst den Massenunterricht ein, der sich von dort aus durch ihre zahlreichen Schülerinnen, deren Zahl bereits das dritte Tausend weit überschreitet, in Österreich weiter verbreitete. Auch gründete sie die an dieser Anstalt befindliche Mustersammlung, die gegenwärtig neunzehntausend Muster enthält. Sie wurde im October 1870 als Mitglied der Prüfungs-Commission für Volks- und Bürgerschulen ernannt und späterhin mit dem Ehrenamte einer Aufsichtsdame am städt. Pädagogium betraut. Im Jahre 1878 redigierte sie die "Arbeitslehrerin", 1887 war sie Mitherausgeberin der "Jahreszeiten", Zeitschrift für die weibliche Jugend, und ist seit 1887 Redactrice von Fromme's "Mädchenkalender". Auch ist sie gegenwärtig Präsidentin des neu gegründeten Vereines der Industrielehrerinnen und Lehererinnen der französischen Sprache in Österreich.
      (aus: Nigg)

    • Stenzinger-Hillardt, Frau Gabriele, Mödling, Viechtegasse 20, geboren zu Prag am 20. September 1840, ist die Tochter des Erfinders der Stigmographie, Dr. Franz Karl Hillardt. Sie erhielt einen sehr ungeregelten Unterricht infolge des häufigen Domicilwechsels, dem ihr Vater als Erzieher des Fürsten Ferdinand Kinsky ausgesetzt war. Als ihr Vater die Erziehung des Fürsten vollendet hatte, liess er sich dauernd in Wien nieder. Gabriele widmete sich dem Studium der französischen Sprache und legte die Prüfung als Lehrerin derselben ab. Später besuchte sie einen Lehrerinnen-Bildungskurs der Ursulinerinnen in Wien. 1870 wurde sie zur Arbeitslehrerin an der k. k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Wien, und bald darauf zur Prüfungskommissarin für Volks- und Bürgerschulen ernannt. 1872 wurde sie Aufsichtsdame des unter der Leitung des Dr. Friedrich Dittes stehenden städtischen Pädagogiums in Wien. Ihr Bestreben, daselbst an der Mädchenschule den Massenunterricht einzuführen, scheiterte anfänglich, erst als Martin Godai die Stelle des Direktors der Mädchenschule daselbst erhielt, gelang es ihr, diesen so sehr dafür zu interessieren, dass er mit Hilfe einer von ihr herangebildeten Lehrerin nicht allein den Massenunterricht einführte, sondern auch mit Wort und Schrift für die Verbreitung desselben sorgte. Bei ihrem Eintritte in die Anstalt gründete sie eine Mustersammlung zum Zwecke des Unterrichtes der Lehramtskandidatinnen, welche gegenwärtig achtzehntausend Muster und Vorlagen zu den verschiedensten Handarbeiten enthält. Ein von ihr zusammengestellter Lehrgang der weiblichen Handarbeiten für Lehramtskandidatinnen gelangte 1873 zur Weltausstellung in Wien und erhielt eine Medaille nebst Diplom. 1870 erschien ihr erstes Werk, das sie auf Anregung des damaligen k. k. Landesschulinspektors Vinzenz Prausek verfasste. 1886 erschien die erste Auflage der "Arbeitslehrerin und ihr Pflichtenkreis" mit dem Lehrgang der k. k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Wien und "Anschauungsmittel für sämtliche Stufen des Handarbeitsunterrichtes". Bald darauf übernahm sie die Redaktion von Frommes "Mädchenkalender" und wurde Mitherausgeberin der "Jahreszeiten", eine Gabe für der Schule entwachsene Mädchen. Für ihren 1896 kurzgefassten Leitfaden der Erziehungs- und Unterrichtslehre für Handarbeitslehrerinnen erhielt sie auf der Weltausstellung in Chicago ein Ehrendiplom und eine Medaille. 1891 vermählte sie sich mit dem Ingenieur des Stadtbauamtes Karl Stenzinger. 1893 wurde sie Präsidentin des Vereins der Industrielehrerinnen und der Lehrerinnen der französischen Sprache in Österreich.
      (aus: Pataky)

    • STENZINGER-HILLARDT Gabriele (Pseud. G. Eichelberg), Mödling, Viechtlgasse 20, geb. Prag, 20. Sept. 1840, machte 1857 die Prüfung aus der französischen Sprache, 1870 die Prüfung als Lehrerin der weiblichen Handarbeiten an der k. k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Wien, war von October 1870 bis August 1898 Lehrerin der weiblichen Handarbeiten und Prüfungscommissärin für Arbeitslehrerinnen an obiger Anstalt, von 1893-1899 Präsidentin des Vereines der Industrielehrerinnen und Lehrerinnen der französischen Sprache in Österreich, verfasste viele vom Ministerium approbirte Lehrbücher, Zeichenvorlagen und Musterbücher, veröffentlichte ferner die der fleissigen Frauenwelt gewidmeten ausgewählten Gedichte "Die weibliche Handarbeit in der Poesie", lebt jetzt als k. k. Lehrerin im Ruhestande, wurde auch mehrfach prämiirt, u.a.: 1893 mit Med. und Diplom auf der Weltausstellung in Chicago für ihre Werke über den weiblichen Handarbeitenunterricht, 1879 vom Berliner Modenblatt mit dem Ehrenpreis für gehäkelte Spitzen, etc.
      (aus: Kosel)

    • Hillardt, Gabriele, Schriftstellerin (Pseudonym G. Eichelberg), geb. zu Prag am 20. September 1840, ist Lehrerin an der k. k. Lehrerinnen-Bildungs-Anstalt, Redactrice von Fromme's "Mädchen-Kalender", sowie Verfasserin der Anthologie "Die weibliche Handarbeit in der Poesie" (Wien, Hartleben), nebst einer größeren Anzahl pädagogischer Werke und Schriften. H. welche Herausgeberin der Vierteljahresschrift "Jahreszeiten" war, ist auch Mitarbeiterin der "Wiener Mode" und anderer Zeitschriften. IV., Favoritenstraße 8.
      (aus: Eisenberg)

  2. Werke in der ÖNB:

    • Heft zum Schnittzeichnen mit Punkten. 8. Aufl. - Wien : Pichler, o.J.
      Signatur: 403.132-C
    • Heft zum Schnittzeichnen. Ohne Punkte. 3. Aufl. - Wien : Pichler, o.J.
      Signatur: 403.133-C
    • Wien! Du schöne Kaiserstadt! Neue Märchen für die Jugend. - Wien : Kirsch, o.J.
      Signatur: 216.700-A
    • Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte. 2. verb. u. verm. Aufl. - Wien : Bloch & Hasbach, 1883-
      Signatur: 193.375-B
    • Die Arbeitslehrerin und ihr Pflichtenkreis. - Wien : Pichler's Wtw. u. Sohn, 1887-1888. Bd 1.2.
      Signatur: 194.085-B
    • Die Jahreszeiten. Gabe für die der Schule entwachsene Mädchenwelt. - Wien u. Teschen, 1887-
      Signatur: 187.864-C
    • Fromme's Österreichischer Mädchen-Calender. - Wien,1892-
      Signatur: 204.999-A
    • Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte. 5. Aufl. - Wien : Pichler's Wtw. u. Sohn, 1895. Bd 2-4.
      Signatur: 193.376-B
    • Kurzgefasster Leitfaden der Erziehungs- und Unterrichtslehre für Handarbeitslehrerinnen. 2. verb. Aufl. - Wien : Pichler, 1896
      Signatur: 194.102-B
    • Methodik des Handarbeits-Unterrichtes für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zur Fortbildung für Arbeitslehrerinnen an Volks- und Bürgerschulen. 4. ver. Aufl. Mit Anh. ... Von Anna Spolz. - Wien : Pichler's Wtw. u. Sohn, 1897
      Signatur: 193.377-B
    • Die Arbeitslehrerin und ihr Pflichtenkreis. 2. Aufl. - Wien : Pichler's Wtw. u. S., 1897
      Signatur: 98.212-B
    • Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte. Das Häkeln. 6. Aufl. Unv. Abdr. der mit hohem k.k. Ministerial-Erlass vom 15.Jan. 1883, Z. 20149 ex 1882 zulässig erkl. 2. Aufl. - Wien : Pichler 1899
      Signatur: 402.720-B
    • G. Hillardts Heft zum Schnittzeichnen mit Punkten. 9. Aufl.- Wien : Pichlers Wtw. & Sohn, 1899
      Signatur: 403.013-C
    • Vittorio Castiglioni. Compendio di pedagogia e didattica ad uso delle maestre di lavori muliebri. - Trieste : Morterra, 1903
      Signatur: 426.990-B
    • Stigmographie. Ein Beitr. zur Geschichte des Schreib- und Zeichenunterrichtes im 19. Jh. - Dresden-Blasewitz : von Grumbkow, 1907
      Signatur: 466.632-B
    • Schnittmusterbuch. Anl. zum Schnittzeichnen und Zuschneiden der Wäsche für Volks- und Bürgerschulen. Mit Anh. von Emma Stejskal. 2. verm. Aufl. - Wien : Tempsky, 1912
      Signatur: 531.199-B

Letztes Update: 29. November 2002