Frauen in Bewegung

Krasa, Marie (Maria) (verh. Nowak)
1874 - 1911

Maria Krasa
aus: Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. 1929
  1. Biographie:

    • äußerst engagierte Pionierin der Arbeiterinnenbewegung
      von 1894 bis 1900 Herausgeberin der Arbeiterinnen-Zeitung
      "wurde im Arbeiterinnen-Bildungsverein und später im Döblinger Wahlverein zur Rednerin herangebildet" (aus: Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. Wien, 1929, S. 20)
      Maria Krasa verstarb am 15.5.1911. Ihr Begräbnis erfolgte unter großer sozialdemokraticher Anteilnahme, die Grabrede hielt Adelheid Popp.

    • Schwester:

    • Krasa Wilhelmine (Minna), Gewerkschafterin (SDAP) und Buchbinderin Geb. Wien, 1. März 1876 Gest. am 20. April 1948
      Verwandtschaften: Minna Krasa wird am 1. März 1876 in Wien geboren. Ihre Eltern haben insgesamt fünf Kinder. Der Vater arbeitet als Schuhmacher und ist bereits in der Frühphase der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung eines ihrer Mitglieder. Laufbahn: In den ersten Jahren nach ihrer Gründung 1889 ist die SDAP immer wieder verboten worden. Um ihre Mitglieder keinen Repressalien seitens der Regierung auszusetzen, werden politische Zusammenkünfte oft heimlich in Privatwohnungen abgehalten. So lernt Minna Krasa schon als Kind einige GenossInnen ihres Vaters kennen und wächst gleichsam in die Partei hinein. Sie gehört schon als junge Buchbinder-Arbeiterin der Gewerkschaft an und es werden ihr dort einige wichtige Funktionen übertragen. Die Schwester von Minna Krasa, Maria Krasa-Nowak, war eine der ersten Agitatorinnen der sozialistischen Frauenorganisation in Wien. Minna Krasa war 25 Jahre lang als Angestellte und Obfrau der Gewerkschaft der BuchbinderInnen und PapierarbeiterInnen tätig. Zu ihren Aufagabengebieten gehörten die Verhandlung und Organisation bei Lohnkämpfen sowie die gewerkschaftliche Beratung der Kolleginnen und Kollegen. Sie war eine begabte Rednerin und ist daher oft als Delegierte ihrer Fraktion bei internationalen Berufskongressen, Gewerkschaftstagungen und Frauenkonferenzen ins Ausland entsandt worden. Die gewerkschaftlichen Betreuung von Frauen im BuchbinderInnengewerbe machte Minna Krasa zu ihrem besonderen Anliegen. Ihr Tätigkeitsbe-reich beschränkte sich jedoch nicht auf die Gewerkschaftsinstitutionen, sondern sie arbeitete auch in anderen politischen Organisation der SDAP mit. 1932 mußte Minna Krasa wegen eines schweren Augenleidens in den Ruhestand treten. In den Jahren des Austrofaschismus ab 1934 und später unter dem nationalsozialistischem Regime bis 1945 war jede gewerkschaftliche Tätigkeit in Österreich verboten. Doch Minna Krasa versuchte trotzdem, den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen aufrecht zu erhalten. Nachlaß, Archive, Quellen: Aus dem Nachlaß von Anna Boschek. Unveröffentlichtes Manuskript im Tagblattarchiv.
      Bearbeiterin: Karin Nusko. Aus: BiografiA

  2. Quellen und Sekundärliteratur:

    • Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe : die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs ; ihr Aufbau, ihre Entwicklung und ihr Aufstieg. - Wien, Frauenkomitee d. Sozialdem. Arbeiterpartei Österr., 1929
      Signatur: 577331-B.Neu
    • Marie Nowak-Krasa.- In: Arbeiter-Zeitung, 16. Mai 1911.
    • Das Begräbnis der Marie Nowak-Krasa. - In: Arbeiter-Zeitung, 18. Mai 1911.

Letztes Update: 8. Juli 2013