Frauen in Bewegung

Grünwald-Zerkowitz (auch: Zerkovitz, Sidonie
1852 - 1907

Sidonie Grünwald-Zerkowitz
aus: Wiener Bilder, Nr. 45, 1907

Sidonie Grünwald-Zerkovitz
Titelblatt "Eheweh". Wien, 1906

Sidonie Grünwald-Zerkowitz
aus: "Gretchen von heute". Wien, 1890

Einband
Einband "Lieder der Mormonin". Wien, 1890

  1. Biographie:

    • Bohemia-Moravia Special Interest Group

    • Grünwald-Zerkowitz Sidonie, geb. 1859 [sic!] in Trebitschau, Mähren, als Tochter eines Arztes. Ihre Schulbildung genoss sie in der Normalschule in Holeschau und in einem Mädchenpensionate in Wien. Sie legte in Ungarn die Prüfung für ungarische Sprache ab und veröffentlichte in Tages- und belletristischen Blättern Essays. In Wien erlernte sie die französische Sprache und erwarb sich ihren Unterhalt durch Privatunterricht; nebstbei bildete sie sich aber weiter fort, lernte Italienisch, Czechisch, Klavier und erhielt bald darauf ein Zeugnis als Lehrerin der französischen Sprache. Nun begab sie sich nach Ungarn, wo sie die magyarische Sprache erlernte, bald darauf die Lehrerinnenprüfung ablegte, und eine Stelle an einer städtischen Schule in Ofen erhielt. Jetzt hat sie eine französische Sprachschule in Wien. Sie war zweimal verheiratet und ist seit 1890 Witwe.
      (aus: Nigg)

    • GRÜNWALD-ZERKOWITZ Sidonie, städtische Lehrerin, I. Tuchlauben 7, geb. Tobitschau, studirte deutsche, französische, englische, italienische, ungarische, czechische Sprache und Literatur etc., kam als junges Mädchen nach Budapest, wo sie rasch die ungarische Sprache erlernte und in derselben Gedichte etc. sowie das Lehrbuch der ungarischen Literaturgeschichte für ungarische Lehrerinnenseminare: "A magyar irodalom története" schrieb. Nach längerem Aufenthalte in Athen, wo sie als Gattin des Enkels des griechischen Nationalhelden Theodor Kolokotroni lebte, kehrte sie nach Wien zurück, verfasste die Romane: "Die Lieder der Mormonin", "Das Gretchen von heute" (verboten) "Achmed's Ehe" und andere Bücher unter Pseudonym ferner das Psychodrama "Poetischer Flirt", "Die Schattenseiten des Frauenstudiums" etc.; war auch Herausgeberin der individualisirten deutschen Uebersetzung der Pariser "La Mode" in Wien, ist staatlich geprüfte Bürgerschullehrerin, für mehrere Sprachen diplomiert, wiederholt prämiiert, Mitarbeiterin verschiedener Blätter und Bühnentoiletten-Kritikerin für "Bühne und Welt".
      (aus: Kosel)

    • Grünwald-Zerkowitz, Sidonie, Schriftstellerin, geb. zu Tobitschau (Mähren) am 7. Februar 1852, kam als junges Mädchen nach Budapest, woselbst sie in kürzester Zeit die Landessprache erlernte und in derselben Gedichte und Erzählungen schrieb, die wiederholt in Budapester zeitungen zum Abdrucke gelangten. Nach längerem Aufenthalte in Griechenland (Athen) kehrte sie nach Wien zurück und ist hier schriftstellerisch tätig. Sie veröffentlichte "Die Lieder der Mormonin". VI., Stumpergasse 30.
      (aus: Eisenberg)

    • GRÜNWALD, geb. Zerkowitz, Sidonie
      geb. 17.2.1852 (nicht 1859) in Trebitschau (Mähren)
      gest. 12.6.1907 in Karlsbad (Böhmen)
      Vater jüdischer Arzt. Geh. 1875 griech. Fürst Kolokotronis, gesch. Geh. 1877 Fabrikant in Wien Leopold Grünwald (gest. 1891). Sie war Dramatikerin, übersetzte a. d. Ungar.
      (aus: Friedrichs)

    • Grünwald-Zerkovitz Sidonie, Schriftstellerin. * Tobitschau (Tovacov, Mähren), 7. 2. 1852; + Karlsbad (Karlovy Vary, Böhmen), 12. 6. 1907. Tochter eines Arztes. Betrieb in ihrer Jugend Sprach- und Literaturstud. und ließ sich nach längerem Aufenthalt in Budapest und Athen um 1880 in Wien nieder. Seit 1877 mit dem Fabrikanten G. verheiratet, leitete nach seinem Tod eine Sprachschule in Wien. Als Schriftstellerin erregte sie Aufsehen durch ihre naturalist. erot. Dichtungen "Das Gretchen von heute" und "Lieder der Mormonin", worin sie die "doppelte Geschlechtsmoral" - die "Liebeleien" der Männer vor ihrer (Vernunft-)Heirat und das Los der Ehefrau - beklagt. Der Frauenbewegung stand sie jedoch ablehnend gegenüber. Treffliche Anregungen gab sie schon in den 80er Jahren zur Verselbständigung der Wr. Frauenmode (Emanzipation von Paris) und deren Geschmacksveredelung.
      (aus: ÖBL)

  2. Werke in der ÖNB:

    • Zwanzig Gedichte von Koloman Toth. Aus dem Ungarischen. - Wien, 1874
      Signatur: 110.182-A
    • Die Lieder der Mormonin. 2.Aufl. - Leipzig : Dürselen 1887
      Signatur: Erot.germ.104
    • Die Lieder der Mormonin. 3.Aufl. (1.Aufl. der Buchausgabe.) - Leipzig : Dürselen, 1888
      Signatur: 91.994-A
    • Die Mode in der Frauenkleidung. - Wien : Szelinski, 1889
      Signatur: 79.494-B
    • Das Gretchen von heute. 6.Aufl. - Wien : "La Mode", 1890
      Signatur: 239.724-B
    • Doppelehen! VDG. - Zürich : Schmidt, 1900
      Signatur: 296.876-B
    • Das Gretchen von heute. 6.Aufl. - Zürich : Schmid, 1900
      Signatur: 410.146-B
    • Das Gretchen von heute. 7.verm.Aufl. - Zürich : Schmid, 1900
      Signatur: 409.868-B
    • Eheweh. Eine häßliche Geschichte vom Alletag. - Wien : Fischer, 1906
      Signatur: 441.259-B

  3. Quellen und Sekundärliteratur:

  4. Online verfügbare Werke:

Letztes Update: 13. Jänner 2009