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ARIADNE-Newsletter 40

Gesundheit & Körper & Sexualität

Maiwald, Stefan: Sexualität unter dem Hakenkreuz : Manipulation und Vernichtung der Intimsphäre im NS-Staat / Gerd Mischler. - Hamburg [u.a.] : Europa Verlag, 1999.
Signatur: 1564697-B.Neu
Das NS-Regime versuchte, alle Formen der Sexualität auszumerzen, die nicht dem erklärten Ziel der Ausbreitung der arischen Rasse dienten. Seit der Beseitigung der SA und ihres Führers Ernst Röhm im Juni 1934 ging die Führung mit besonderer Brutalität gegen homosexuelle Männer vor. Ihre polizeistaatliche Verfolgung wurde generalstabsmäßig organisiert. Im Gegenzug wurden die nationalsozialistischen Familiennormen enger gefaßt und Frauen zunehmend auf die Funktion bloßer "Gebärmaschinen" reduziert. "Ich fürchte, ich bringe den Frauen kein Glück", erklärte Hitler 1939, als sich eine seiner Verehrerinnen das Leben zu nehmen versuchte. Hitlers und Goebbels' Umgang mit ihren Geliebten war für die Haltung des NS-Regimes zur Sexualität ebenso bezeichnend wie Himmlers Homophobie.

Reynolds, Moira Davison: American women scientists : 23 inspiring biographies, 1900-2000. - Jefferson, N.C. [u.a.] : McFarland, 1999.
Signatur: 1562633-B.Neu
Das Buch handelt von 23 ungewöhnlichen Frauenbiographien: Forscherinnen, die entgegen alle Geschlechterstereotypen, sich auf dem Gebiet der Naturwissenschaften engagierten, dort Karriere machten und bedeutende Leistungen vollbrachten. Unter ihnen auch Gerty Cori, die als erste Amerikanerin den Nobelpreis in Medizin erhielt. Sie wurde als Gerty Theresa Radnitz 1896 in Prag als Tochter einer jüdischen Familie geboren. An der medizinischen Fakultät lernt sie Carl Cori kennen, heiratet ihn 1920 und konvertiert zum Katholizismus. Für ein paar Jahre arbeiteten die beiden unter schwierigsten Bedingungen im Nachkriegs-Wien und trugen sich schon bald mit dem Gedanken einer Emigration. 1922 bekam Carl und kurz danach auch Gerty eine Stelle in Buffalo, N.Y, wo sie ihre lebenslange Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erforschung des Kohlen-Wasserstoff-Metabolismus begannen.

Schmersahl, Katrin: Medizin und Geschlecht : zur Konstruktion der Kategorie Geschlecht im medizinischen Diskurs des 19. Jahrhundert. - Opladen : Leske + Budrich, 1998. - (Sozialwissenschaftliche Studien ; 36)
Signatur: 1561615-B.Neu
Eine umfassende diskursanalytische Untersuchung zur Frage nach dem Verhältnis von Medizin und Geschlecht im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Im Schnittpunkt von Medizingeschichte und Frauen- und Geschlechtergeschichte analysiert die Verfasserin, welchen Anteil die sich professionalisierende Medizin an der Herausbildung und Verfestigung einer hierarchisch organisierten Ordnung der Geschlechter hatte. Verfolgt wird der zunehmende Prozeß der Verwissenschaftlichung der Medizin auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Denkmodelle: Ehemals soziokulturell begründete Konzeptionen von "männlich" und "weiblich" wurden zu naturwissenschaftlich legitimierten Gesetzmäßigkeiten.

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