ARIADNE-Newsletter 40
Frauenforschung & Frauengeschichte
Beutin, Wolfgang: Anima : Untersuchungen zur Frauenmystik des Mittelalters. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang. - (Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte ; 29)
Teil 3: Tiefenpsychologie - Mystikerinnen. - 1999
Signatur: 1327711-B.Neu-Per.29
ANIMA ist eine erstaunliche Dame. Mystische Texte erzählen von ihren abenteuerlichen Fahrten, Fährnissen und Erfahrungen in den Bezirken des Diesseits und Jenseits. Hier liegt nun der dritte Teil von Wolfgang Beutins Gesamtwerk vor, das von ihr handelt. Er prüft die Brauchbarkeit von Erkenntnissen und der Begrifflichkeit der Psychologie, insbesondere der Tiefenpsychologie, um das Instrumentarium der Mystikforschung zu komplettieren. Hiernach folgt die Untersuchung wichtiger Werke mittelalterlicher Frauenmystik: von Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn, Gertrud der Großen von Helfta und Hadewijch.
Davidson, James N.: Kurtisanen und Meeresfrüchte : die verzehrenden Leidenschaften im klassischen Athen. - Berlin : Siedler, 1999.
Signatur:1563988-B.Neu
Warum haben die Helden der Homerischen Epen keinen Fisch gegessen, und warum wurden Meeresfrüchte im klassischen Athen zum Luxusmenu schlechthin? Was für eine Rolle spielte im Zusammenhang von Fest und Genuß die Gunst der sogenannten Begleiterinnen, der berühmten Hetären? Und wie hielt sich das einfache Volk von Athen schadlos? Mit Witz und Scharfsinn geht der Autor diesen Fragen auf den Grund. Der Sprache der Athener über Essen und Trinken, über das Verhältnis von Selbstbeherrschung und Zügellosigkeit, von Bescheidenheit und Verschwendung gilt dabei sein besonderes Interesse.
Geschlechtergeschichte und Allgemeine Geschichte : Herausforderungen und Perspektiven / hrsg. von Hans Medick und Anne-Charlotte Trepp. - Göttingen : Wallstein Verl., 1998. - (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft ; 5)
Signatur: 1560407-B.Neu
Die Geschlechtergeschichte fordert zum Umdenken in der Geschichtswissenschaft heraus, denn sie stellt die Grundannahmen der tradierten Historiographie, ihre Kategorien, ihre dichotomischen Denkmuster, vor allem aber ihre festgefügten Relevanzkriterien in Frage. Auf diese Herausforderungen hat die Geschichtswissenschaft bisher nur unzureichend reagiert. Wie könnte dagegen eine Geschichtsschreibung aussehen, die das Potential der Geschlechtergeschichte konstruktiv nutzt? Auf diese und andere Fragen suchen international ausgewiesene HistorikerInnen aus unterschiedlichen Perspektiven Antworten zu geben.
McDowell, Linda: Gender, identity and place : understanding feminist geographies. - Cambridge [u.a.] : Polity Press [u.a.], 1999.
Signatur: 1562191-B.Neu
Eine Einführung in das Thema des geographischen Raums und seines Zusammenhangs mit der Geschlechtsidentität. Theoretische Ansätze werden definiert und diskutiert; empirische Daten werden aus einer großen Anzahl von Fallstudien zusammengetragen; die Art und Weise, wie Geschlecht und Raum miteinander korrelieren, wird untersucht; die Schlüsselrolle der räumlichen Trennungen für die Konstruktion der Geschlechterdifferenz von der Industrialisierung bis herauf zur Jahrtausendwende wird dargelegt.
Perspektiven der Frauenforschung : ausgewählte Beiträge der 1. Fachtagung Frauen-/Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz / Renate von Bardeleben, Patricia Plummer (Hrsg.) - Tübingen : Stauffenburg Verlag, 1998. - (Frauen-/Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz ; 1)
Signatur: 1563102-B.Neu
Den Beitrag von Frauen in der Wissenschaft sichtbar zu machen, einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu liefern sowie ein interdisziplinäres Netzwerk engagierter WissenschaftlerInnen zu knüpfen, dies hat sich obige Fachtagung zum Ziel gesetzt. Der vorliegende Band stellt eine Auswahl der vorgestellten Projekte und Forschungsberichte aus den Bereichen "Sozialwissenschaften, Literatur-/Kulturwissenschaft, Pädagogik Philosophie" etc. vor. Autorinnen sind u.a. : Hannelore Faulstich-Wieland, Sabina Matter-Seibel, Annette Kliewer. Im Anhang eine Jahresbibliographie (1996).
Rösing, Ina: Geschlechtliche Zeit - geschlechtlicher Raum ; vorgetragen am 20. Juni 1998. - (Heidelberg : Winter, 1999. - (Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ; 17)
Signatur: 1562991-B.Neu
Die westliche Kultur ist geprägt von zwei Geschlechtsrollen (im Sinne von "gender"). Ein kurzer transkultureller Überblick zeigt, daß man in anderen Kulturen auch einmal drei oder vier Geschlechter kennt. Einmalig scheint jedoch der Fall von Amarete zu sein, wo insgesamt zehn Geschlechter unterschieden werden. Amarete ist ein Dorf Quechua-sprachiger Indios (campesinos) in den Hochlanden Boliviens. Das Geschlecht der Menschen (wachu) hängt ab vom Geschlecht des Ackers, den sie besitzen. Das Geschlecht des Ackers resultiert aus einer sexuellen Symbolisierung von Zeit und Raum. Die Äcker haben in den meisten Fällen ein Doppelgeschlecht. Auch Ämter haben in Amarete ein Geschlecht, bei Übernahme eines Geschlechtlichen Amtes muß das wachu-Geschlecht für die Dauer der Amtsausübung abgelegt werden.
Schoppmann, Claudia: Verbotene Verhältnisse : Frauenliebe 1938-1945.- Berlin : Querverlag, 1999.
Signatur: 1563941-B.Neu
Anders als in Deutschland wurde in Österreich auch lesbische Liebe strafrechtlich verfolgt. Seit 1852 bedrohte § 1291 gleichgeschlechtliche "Unzucht" mit schwerem Kerker von einem bis fünf Jahren. Anhand zahlreicher Strafakten und Gerichtsprotokolle berichtet die deutsche Autorin von zehn Einzelschicksalen. In diesen lebendigen Porträts kommen die Frauen selbst zu Wort und machen damit ein bis heute verdrängtes Kapitel der Homsexuellenverfolgung, die oft durch "Vernaderung" oder Denunziation durch Personen mit nicht so "goldenen Wienerherzen" erfolgte.
Spies, Martina: Beginengemeinschaften in Frankfurt am Main : zur Frage der genossenschaftlichen Selbstorganisation von Frauen im Mittelalter. - Dortmund : Ed. Ebersbach, 1998.
Signatur: 1563454-B.Neu
Warum fanden die Wohn-, Arbeits- und Lebensgemeinschaften der Beginen eine so starke Verbreitung? Welche Motive bewegten Frauen bei ihrer Entscheidung für ein Leben als Begine? Welche Bedeutung hatten die Beginen mit ihren karitativen und beruflichen Aufgaben innerhalb der städtischen Gesellschaft? Martina Spies hat Entstehung, innere Struktur und Handlungsspielräume Frankfurter Beginengemeinschaften untersucht und zeigt auf, wie die Beginen sich in genossenschaftlicher Selbsthilfe eine materielle, religiöse, soziale und persönliche Perspektive abseits von Ehe und Kloster schufen.
Women in medieval Western European culture / Ed. by Linda E. Mitchell. - New York [u.a.] : Galand, 1999.
Signatur: 1561006-B.Neu
Die Lebenssituation von Frauen im europäischen Mittelalter zieht immer größere wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich. In diesem ausführlichen Sammelband werden zahlreiche Aufsätze zu den verschiedensten Schwerpunkten des weiblichen Lebenszusammenhanges (Gesellschaft, Recht, Politik, Wirtschaft, Religion, Literatur und Kunst) vereinigt.