Arnold-de Simine, Silke: Leichen im Keller : zu Fragen des Gender in Angstinszenierungen der Schauer- und Kriminalliteratur ; (1790-1830). - St. Ingbert : Röhrig, 2000. - (Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft ; 22)
Signatur: 1610640-B.Neu
Die Untersuchung fragt nach den Strategien der Angstinszenierung, welche für die Schauer- und Kriminalliteratur des Zeitraums 1790 bis 1830 konstitutiv sind. Ausgehend von der Beobachtung, dass im englischen Raum vor allem Frauen die Produzentinnen und Rezipientinnen von Schauerromanen waren, wird dabei in der deutschen Literaturgeschichte nach der vergessenen Geschichte des Schauerromans von Autorinnen recherchiert. An bislang weitgehend unbekanntem Textmaterial kann gezeigt werden, dass der Schauerroman von Frauen vor allem als Gegen- und Paralleldiskurs zum empfindsamen Familienroman fungiert. Die Angstinszenierungen führen die Familie als Ort der Gefahr und des Schreckens vor, wobei insbesondere die Mutter-Tochter-Beziehungen eine zentrale Rolle einnehmen.
Becker-Cantarino, Barbara: Schriftstellerinnen der Romantik : Epoche - Werke - Wirkung. - München : Beck, 2000. - (Arbeitsbücher zur Literaturgeschichte)
Signatur: 1612407-B.Neu
In der Zeit der Romantik begann die erste größere "Generation" von schriftstellerisch tätigen Frauen, aktiv am literarischen Leben teilzunehmen und selbst zu publizieren - allerdings unter Ausnahmebedingungen: Frauen mussten ihre Autorschaft mit überkommenen Vorstellungen von der "Bestimmung des Weibes" als Ehefrau und Mutter in Einklang bringen. Sie waren überdies vom Besuch höherer Schulen und von der Ausübung eines bürgerlichen Berufes ausgeschlossen. Thematische Schwerpunkte des Bandes sind Liebe, Freundschaft und Patriarchat in realen wie fiktionalen Geschlechterbeziehungen.
Bei Gefahr des Untergangs : Phantasien des Aufbrechens ; Festschrift für Irmgard Roebling / hrsg. von Ina Brueckel ... - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2000.
Signatur: 1616367-B.Neu
"Das von uns gewählte Rahmenthema (..., mit dem sich alle hier versammelten Aufsätze in je eigener Weise auseinandersetzen, entspricht wohl wie kaum ein anderes dem Lebensweg und den wissenschaftlichen Interessen der zu Ehrenden. Forschend wie lehrend hat Irmgard Roebling immer wieder Aufbruchsphantasien in vielfältiger Weise angeregt, ermutigt, selbst entwickelt und zum Gegenstand wissenschaftlicher Analyse gemacht: Ob ihre Arbeiten sich mit Selbstentwürfen schreibender Frauen, Robinsonaden, Mythen und Antimythen, dem Verhältnis von Utopie und Regression oder dem Frauen-Bilder-Sturz der Jahrhundertwende beschäftigen, neuere psychoanalytische Ansätze oder die Genderforschung für die Interpretation literarischer Texte fruchtbar machen - immer wieder geht es um Aufbrüche und das Aufbrechen von Rezeptions- und Denkgewohnheiten." (aus der Einleitung)
Grießhaber-Weninger, Christl: Rasse und Geschlecht : hybride Frauenfiguren in der Literatur um 1900. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2000. - (Literatur - Kultur - Geschlecht : Große Reihe ; 16)
Signatur: 1,385793-B.Neu-Per.Große Reihe.16
Die Beziehungen zwischen den sozialen Konstrukten "Rasse" und "Geschlecht" und ihre Verflechtung in der Literatur der Jahrhundertwende stehen in diesem Buch zur Debatte. Anhand von literarischen Texten, in denen die Protagonistinnen jeweils fremdländischer Herkunft sind, wird die ethnische und kulturelle Positionalität außereuropäischer Frauen untersucht. Dabei bezieht sich die Arbeit nicht nur auf literaturwissenschaftliche Ansätze; auch Nachbardisziplinen wie Erziehungs- und Bildungsgeschichte, Rassentheorie, Medizin und Soziologie finden im Hinblick auf die Ungleichstellung der Frau Berücksichtigung. Der kontrastive Zugriff lässt deutlich werden, wie sehr die literarische Gestaltung zeitgenössischen - auch wissenschaftlich verbreiteten - Denkschemata verpflichtet war. Gleichzeitig wird aufgedeckt, welche Ansätze es in der Literatur gab, diese Klischees kritisch aufzubrechen. Mit diesem Zugang eröffnet die Arbeit neue Einblicke in das Werk von Gottfried Keller, Gabriele Reuter, Heinrich Mann und Max Dauthendey.
Hassel, Eva: Gelebte Interkulturalität : weibliches Schreiben im italo/amerikanischen Kontext. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2000. - (Saarbrücker Beiträge zur vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft ; 14)
Signatur: 1455976-B.Neu-Per.14
Sieben Autorinnen einer Herkunft, die weder amerikanisch noch italienisch zu nennen ist, stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Sie sind Sprösslinge einer Mischkultur, die in den Frauen das Gefühl hervorruft, eben dort fremd zu sein, wo ihr zu Hause ist - in den Vereinigten Staaten. Diese Erfahrung bringt sie zum Schreiben und weckt in ihnen den Wunsch, ins Land der italienischen Vorfahren zurückzukehren - auf der Suche nach einem verlorenen Teil ihrer Selbst. Das vorliegende Buch rekonstruiert den hybriden kulturellen Erfahrungshorizont der Schriftstellerinnen und untersucht seine Bedeutung vor dem Hintergrund der multikulturellen Gesellschaft der USA. Es setzt sich mit Fragen nach den Maximen einer interkulturellen Hermeneutik auseinander und ergründet die interkulturelle Poetik der Autorinnen.
Hillenbrand, Rainer: Isolde Kurz als Erzählerin : ein Überblick. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2000.
Signatur: 1612454-B.Neu
Die Erzählungen und Romane der Isolde Kurz stehen im 20. Jahrhundert ganz einzig da. An die Tradition des Poetischen Realismus anknüpfend, arbeitete sie hochindividuell nach neuplatonischen Vorstellungen, die sie aus der Bildhauerei Adolf Hildebrands - und damit indirekt von Michelangelo - übernahm. Trotz einer gewissen intellektuellen Widersprüchlichkeit erreichte sie damit oft ein herausragendes ästhetisches Niveau, das freilich mit anderen Maßstäben als denen der "Literarischen Moderne" gemessen werden will.
Jönsson, Maren: "Ob ich ein ritter waere" : Genderentwürfe und genderrelatierte Erzählstrategien im Nibelungenlied. - Uppsala, 2001. - (Acta Universitatis Upsaliensis ; 40)
Signatur: 979543-C.Neu-Per.40
Die Dissertation untersucht die Signifikanz der Kategorie Geschlecht im Nibelungenlied und lenkt dabei besondere Aufmerksamkeit auf das Konzept der Weiblichkeit. Sie bezieht sich nicht allein auf die Handlung und das Netzwerk der Beziehungen, sondern auch auf die Erzählstruktur und die Art und Weise, wie sich der auktoriale Erzähler in die Handlung einbringt. Außerdem wird der Frage nachgegangen, wie der Gender-Aspekt die Rezeption des Nibelungenliedes beeinflusst.
Lequy, Anne: "Unbehaust"? : die Thematik des Topos in Werken wenig(er) bekannter DDR-Autorinnen der siebziger und achtziger Jahre ; eine feministische Untersuchung. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2000.
Signatur: 1616473-B.Neu
Ziel dieser Studie ist es, dem "Unbehaustsein", das den wenig und weniger bekannten DDR-Schriftstellerinnen anhaftet, entgegenzuwirken. Texte von über 50 Autorinnen werden auf ihre toposrelevanten Gehalte hin untersucht. Diese Frauen wussten sich sehr wohl im literarischen Leben einzurichten; ihr Platz innerhalb der Literatur ist allerdings nicht mit konventionellen Mitteln zu finden, sondern erfordert neue Blickwinkel. Interpretationsmethoden aus der feministischen Literaturwissenschaft kommen hierbei zur Anwendung: die feministische Kritik des Ortes, die Standpunkttheorie und die Differenzanalyse. Mit ihrer Hilfe werden wesentliche Leitmotive aufgezeichnet - der Entstehungsort der Literatur, der in die Literatur transportierte reale Ort, der erdachte und erträumte Ort, das spannungsgeladene Bild der Vergangenheit, die von Fremdbestimmung geprägte Gegenwart und die in den Texten umrissene Zukunftsvision. Eine umfangreiche Biobibliographie im Anhang gibt detaillierte Hinweise auf weiterführende Literatur zum Thema.
Liska, Vivian: "Die Moderne - ein Weib" : am Beispiel von Romanen Ricarda Huchs und Annette Kolbs. - Tübingen [u.a.] : Francke, 2000.
Signatur: 1617615-B.Neu
Das Buch behandelt das Aufeinandertreffen der beiden Begriffe in Werken von Autorinnen der frühen Moderne und zeigt die Anlehnung des heutigen Entwurfs eines "weiblichen Gegendiskurses" an modernistische Schreibweisen auf. Aus einer Verbindung unterschiedlicher theoretischer Ansätze entsteht ein Modell zur Untersuchung des Verhältnisses von alternativen Weiblichkeitsentwürfen und literarischer Moderne. Erprobt wird das Verfahren an Romanen Ricarda Huchs und Annette Kolbs.
Metternich, Ulrike: "Sie sagte ihm die ganze Wahrheit" : die Erzählung von der "Blutflüssigen" - feministisch gedeutet. - Mainz : Günewald, 2000.
Signatur: 1617617-B.Neu
Die Erzählung von der "blutflüssigen Frau" aus dem Markusevangelium steht im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Ulrike Metternich leuchtet die Hintergründe der Perikope sehr genau aus: das jüdische Menstruationsgesetz, die Alltagspraxis der Frauen damals, die frühchristliche Theologie und ihr Verhältnis zur Sexualität. Metternichs Auslegung der Erzählung liegt quer zur herrschenden Meinung. Nicht um einen Tabubruch gehe es hier, wie die meisten Exegeten behaupten, sondern Markus erzählt die Geschichte von der tiefen Gottesbegegnung einer Frau, die am eigenen Leib die Kraft Gottes erfährt. Es ist eine Erzählung vom Anbruch der heilen Zeit von der Gegenwart des Reiches Gottes.
Preußer, Heinz-Peter: Mythos als Sinnkonstruktion : die Antikenprojekte von Christa Wolf, Heiner Müller, Stefan Schütz und Volker Braun. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2000.
Signatur: 1614617-B.Neu
Mythen geben Antworten auf die Frage nach dem Sinn von Sein, bevor sie philosophisch gestellt werden kann. Sie bieten Orientierung in einer Welt, die undurchdringlich und bedrohlich bliebe, wenn sie nicht in Narrationen gebändigt würde. Aber schon in der erzählerischen Verkürzung liegt eine Täuschung, die auch in den späteren Bearbeitungen nicht verschwindet. Das Buch verfolgt die Rezeption antiker Stoffe und Motive u.a. bei Christa Wolfs "Kassandra"-Projekt, einschließlich der griechisch-römischen Referenztexte und deren Tradition.
Stoll, Karl-Heinz: Postmoderner Feminismus : Caryl Churchills Dramen. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995. - (FASK / Johannes Gutenberg-Universität Mainz : Reihe A, Abhandlungen und Sammelbände ; 18)
Signatur: 1596621-B.Neu
Die englische Dramatikerin Caryl Churchill ist die erfolgreichste und experimentierfreudigste Theaterautorin der Welt. Bisherige Deutungen demonstrieren eine Tendenz zu Verwirrtheit und grober Vereinfachung. Stolls offene Interpretation zeigt das Streben nach menschlicher Selbstverwirklichung als Grundthema aller Werke Churchills auf. Darin erweist sie sich als Feministin. Postmodern ist Chruchills Feminismus in der Problematisierung von Selbstverwirklichung, im Aufzeigen der Brüchigkeit konventioneller Normen und der totalen Offenheit beim Experimentieren mit neuen Möglichkeiten.
Stuckard, Bettina: Das Bild der Frau in Frauen- und Männerzeitschriften : eine sprachwissenschaftliche Untersuchung über Geschlechtsstereotype. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2000. - (Angewandte Sprachwissenschaft ; 5)
Signatur: 1606459-B.Neu
Welches Rollenbild wird von Frauen in deutschsprachigen Frauen- und Männerzeitschriften präsentiert? Dieser Frage wird in einer umfassenden sprachwissenschaftlichen Analyse nachgegangen, die von drei Ansätzen geleitet wird: 1. Wie sind die Inhaltsstrukturen von Frauen- und Männerzeitschriften angelegt, wie groß ist die Themenvielfalt? 2. Welche Aussagen werden über Frauen und Männer in den Zeitschriften getroffen? 3. Welche sprachstrukturellen Merkmale fallen in Frauen- und Männerzeitschriften auf? In den untersuchten Zeitschriften kann eine Rückbesinnung auf traditionelle Rollenzuschreibungen festgestellt werden. Eine Wechselwirkung, die im inhaltlichen Angebot der Zeitschriften zwischen Zeitschrift und Leser bzw. Leserin herausgearbeitet wurde, besteht auch auf sprachlicher Ebene hinsichtlich der vermeintlichen Sprachkompetenz der Zielgruppe und dem sprachlichen Angebot der Zeitschriften.
Winkelmann, Esther: Assia Djebar : Schreiben als Gedächtnisarbeit. - Bonn : Pahl-Rugenstein, 2000.
Signatur: 1613638-B.Neu
Die Romane der algerischen Schriftstellerin sind durch drei Erfahrungen geprägt: (1) ihre Teilnahme am Befreiungskampf Algeriens, (2) die zunehmende Islamisierung Algeriens in den 80er Jahren mit einer rigiden Sprachenpolitik und der Abschaffung der Frauenrechte, (3) die mörderische Gewalt islamischer Fundamentalisten gegen Minderheitenkulturen, oppositionelle Medien und Organisationen. Die Bonner Romanistin Esther Winkelmann geht den Spuren dieser Erfahrungen im Werk Djebars nach und gibt einen guten Überblick über die Entwicklung Algeriens.
Writings by early modern women / ed. By Peter Beal & Margaret J.M. Ezell. - London : The British Library, 2000. - (English Manuscript Studies 1100-1700 ; 9)
Signatur: 1302819-B.Han.9
Eine Studie über frühes Weibliches Schreiben, in diesem Fall vor allem Poetik, konfrontiert mit der Tatsache, dass vieles für den Privatgebrauch geschrieben, niemals gedruckt wurde und daher auch nicht überliefert werden konnte, oder einfach in Vergessenheit geriet. Auch Werke so berühmter Namen wie Margaret Roper, Tochter von Thomas More, die lateinische und griechische Prosa verfasste, gingen verloren. Vieles wird nur in Werken oder Briefen von ZeitgenossInnen zitiert oder erwähnt. Als Elaborat werden hier ca. 50 englische und schottische Frauen in Aufsätzen (u.a. von Elizabeth Clarke, Hannay, Margaret, Sylvia Brown, eorogianna Ziegler) vorgestellt, die vor 1600 Verse dichteten.
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