Uhl, Karsten: Das "verbrecherische Weib" : Geschlecht, Verbrechen und Strafen im kriminologischen Diskurs 1800-1945. - Münster [u.a.] : LIT, 2003. - (Geschlecht - Kultur - Gesellschaft ; 11)
Signatur: 1730050-B.Neu
Am Beispiel von Kindsmord, Brandstiftung und "Schwangerschaftsgelüsten" zeigt der Autor, wie spezifisch weibliche Verbrechen behauptet und eine "anders geartete Straffälligkeit" von Frauen produziert wird. Der kriminologische Diskurs, durch den weibliche Devianz und männliche Normalität konstruiert wird, stellt damit einen zentralen Aspekt für die moderne Geschlechterordnung dar. Andererseits konstituiert die medizinisch, biologisch und psychologisch begründete "Sonderanthropologie der Frau" ihrerseits die Kriminologie entscheidend mit. Ein Beweis mehr, daß eine historische Kriminalitätsforschung ohne Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht nicht mehr denkbar ist.
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