Grundeintrag 1997
[1/ S. 203:] Das Salzburger Literaturarchiv ist eine
Institution der Literaturforschung, die sich vorrangig mit
aktuellen und historischen Aspekten des literarischen Geschehens
in Salzburg befaßt. Selbstverständlich bezieht das
Salzburger Literaturarchiv jene gesamtösterreichischen und
internationalen Zusammenhänge in seine Arbeit ein, die
für das aktuelle und historische literarische Leben in
Salzburg von Bedeutung sind. Das Salzburger Literaturarchiv wurde
1977 von Univ.-Prof. Dr. Adolf Haslinger gegründet. Zuerst
sehr bescheiden im Institut für Germanistik der
Universität Salzburg untergebracht, übersiedelte es
am 20. November 1995 in den »Schüttkasten« im
Festspielbezirk. Damit befindet es sich in räumlicher und
fachlicher Nachbarschaft zur »Max-Reinhardt-Forschungs- und
Gedenkstätte« sowie zum »Salzburger
Festspielarchiv«. Im Frühjahr 1996 erhielt es die
rechtliche Form einer Stiftung.
Durch eigene Sammeltätigkeit und durch Ankäufe von
Manuskripten, Typoskripten, Briefen etc. sowie durch Spenden und
Geschenke erwarb das Salzburger Literaturarchiv einet beachtlichen
Bestand wertvoller Archivalien. In der letzten Zeit kamen
wertvolle Manuskripte und Materialien von Erwin Einzinger, Helmut
Eisendle, Franz Karl Ginzkey und Peter Handke dazu.
Am 25. Juli 1997 eröffnete der Landeshauptmann von
Salzburg, Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger, in einem Festakt das
Salzburger Literaturarchiv offiziell. Höhepunkte dieser auf
großes Interesse stoßenden [1/ S. 204:]
Veranstaltung waren eine Lesung von Alois Brandstetter und Peter
Handkes persönliche Übergabe eines
eigenhändigen Roman-Manuskripts an das Literaturarchiv.
Vom 23. bis 25. Oktober 1997 veranstaltete das Salzburger
Literaturarchiv das Symposion »Textgenese und
Interpretation« (gemeinsam mit dem Institut für
Germanistik der Universität Salzburg), eine überaus
sehenswerte Ausstellung von »Dichterhandschriften des
19. und 20. Jahrhunderts« aus zehn österreichischen
Literaturarchiven sowie die Herbsttagung 1997 der
österreichischen Literaturarchive. Die
Autographenausstellung war nur dank der ausgezeichneten
Zusammenarbeit der Literaturarchive mit dem Salzburger
Literaturarchiv zu verwirklichen.
War das Jahr 1997 vor allem mit organisatorischen Aufgaben
ausgefüllt, so soll der Arbeitsschwerpunkt des Jahres 1998
auf der Erschließung und Katalogisierung der
Bestände liegen. Daneben wird das Salzburger
Literaturarchiv an den Vorbereitungen zum »Zweiten
Internationalen Stefan-Zweig-Kongreß« (Salzburg,
14. bis 17. Oktober 1998) mitwirken.
|