Grundeintrag 1998
[2/ S. 333:] Die Bibliothek geht auf die 1876
gegründete Deutsche Lehrerbücherei zurück. Sie ist
heute mit 690.000 Bänden die zweitgrößte
pädagogische Spezialbibliothek Europas und zählt zum
Kreis der deutschen kulturwissenschaftlichen
Forschungsbibliotheken mit überregionaler Ausrichtung. Der
BBF angeschlossen ist ein bildungsgeschichtliches Archiv und die
Leipziger Bibliothek Hör- und Sprachgeschädigtenwesen in
Leipzig.
- Von herausragender Bedeutung sind:
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- die Sammlung der Rara mit etwa 12.000 Bänden, die Erscheinungsjahre 1485 bis 1830 umfassend;
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- ca. 1.900 Titel pädagogischer Periodika (Zeitungen, Zeitschriften, Jahrbücher) der Erscheinungsjahre 1739 bis 1945;
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- das Archiv mit über fünfzig Pädagogennachlässen,
darunter den Nachlässen von Friedrich Adolph Wilhelm
Diesterweg, Friedrich Fröbel, Berthold Otto und Adolf
Reichwein, mit Nachlässen pädagogischer
Institutionen wie dem der Akademie der Pädagogischen
Wissenschaften der DDR und dem der Gutachterstelle des
Berliner Instituts für Lehrerfort- und -weiterbildung und
Schulentwicklung mit Personal- [2/ S. 334:] karteien und -blättern der Volksschulen und höheren Schulen Preußens und des Deutschen Reichs;
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- die vollständigste Sammlung an Schulprogrammen bzw. Jahresberichten höherer Schulen Preußens, den Zeitraum von der Mitte
des 18. Jahrhunderts bis 1940 umfassend;
- die Handschriftensammlung. Der bis zur Auslagerung 1944 rund 8.000 Dokumente umfassende Bestand ist zum größten Teil vermißt.
Die gegenwärtige Sammlung beläuft sich auf ca. tausend Briefe und Dokumente zum Schulalltag.
Die Datenbank »Bildungsgeschichte Online« ist seit 1996 über das WWW recherchierbar (http://www.bbf.dipf.de/). Der Aktenkatalog
sowie der Handschriften- und Nachlaßkatalog werden derzeit für den Internetzugriff vorbereitet.
Seit 1996 wird die Datenbank allegro-HANS vorwiegend zum
Erschließen von Nachlässen und Autographen
eingesetzt. Bis jetzt sind drei Pädagogennachlässe mit
HANS erschlossen worden, die der beiden DDR-Pädagogen Hans
Löffler (1899-1988) und Karl Hoffmann (geb. 1915) sowie der
des Reformpädagogen Berthold Otto
(1859-1933). Gegenwärtig wird der verbliebene
Handschriftenbestand der Deutschen Lehrerbücherei mit HANS
aufgearbeitet, der vor allem aus Manuskripten und Briefen von
Pädagogen, aber auch aus Zeugnissen, Urkunden,
Stundenplänen sowie Inspektionsberichten vorwiegend aus dem
18. und 19. Jahrhundert besteht und ca. tausend Stücke
umfaßt. Außerdem wird zur Zeit der
Dienstzimmernachlaß der Bibliotheksleiter der Deutschen
Lehrerbücherei mit HANS erschlossen, der als Grundlage
für die Aufarbeitung der Geschichte unseres Hauses
dient. Die Deutsche Lehrerbücherei wurde 1876 eröffnet,
feiert also 2001 ihr 125jähriges Bestehen.
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