Gerhard Roth
geb. 1942
© Andreas Horvath, Salzburg
Gerhard Roth, geboren am 24. 6. 1942 in Graz, lebt in Wien und in der Südsteiermark. Roth begann 1961 in Graz das Studium der Medizin und Mathematik und trat ein Jahr später in dem noch relativ jungen "Forum Stadtpark" als Schauspieler in zwei Stücken von Wolfgang Bauer auf. Er brach das Studium 1967 ab, kam anschließend bis 1977 einer (leitenden) EDV-Tätigkeit im Grazer Rechenzentrum nach und ist seither freier Schriftsteller. Zu Beginn der 70er Jahre erschienen seine ersten (zunächst noch mehr oder weniger experimentellen) literarischen Arbeiten u. a. in den "manuskripten" und in renommierten deutschen Verlagen. 1972 erhielt er das "Literaturstipendium der Steirischen Landesregierung", dem zahlreiche (auch internationale) Auszeichnungen folgten, darunter 1983 der Alfred Döblin- und 1992 der Marie Luise Kaschnitz-Preis. Nach dem Erfolg des Romans "Winterreise" (1978) entstand, beginnend mit "Der Stille Ozean" (1980), Roths bisher bedeutendstes Prosawerk, der siebenteilige Zyklus "Die Archive des Schweigens" (abgeschlossen 1991). Dieser spürt - in oft phantastisch-realistischer Erzählweise mit (wie bereits in früheren Werken) Anklängen an das Genre des Kriminalromans - dem 'Wahnsinn der (österreichischen) Wirklichkeit' nach. Unumwundener noch als in seinen Romanen, wie z. B. "Der See" (1995), artikuliert sich der Essayist als kaustischer 'Aufklärer' gegenüber den retrograden gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in seiner Heimat (z. B. in der Sammlung "Das doppelköpfige Österreich", 1995). "Der See" gehört zu Roths neuem, auf sechs Bände angelegten und weit über Österreich hinausgreifenden Prosa-Zyklus "Orkus", von dem bisher des weiteren erschienen sind: "Der Plan" (1998), "Der Berg" (2000) und "Der Strom" (2002).
Bibliographie in: Gerhard Roth. München: edition text + kritik 1995 (= Text + Kritik 128), S. 86-100; Gerhard Roth. Hg. von Marianne Baltl und Christian Ehetreiber. Graz: Literaturverlag Droschl 1995 (= Dossier 9), S. 347-423.
Literatur: Uwe Schütte: Auf der Spur der Vergessenen. Gerhard Roth und seine Archive des Schweigens. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1997 (= Literatur und Leben N. F. 50).
ÖLA 108/98: Teilvorlass 1
Zugangsdatum: 1998.
Umfang: 12 Archivboxen.
Bestand benutzbar.
Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht
- Werke
- Korrespondenzen
- Sammlungen
Der Bestand ist vorgeordnet.
ÖLA 150/00: Teilvorlass 2
Zugangsdatum: 2000.
Umfang: 13 Archivboxen.
Bestand benutzbar.
Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht
- Werke
- Korrespondenzen
- Sammlungen
Der Bestand ist systematisch geordnet.
Recherche nach »Gerhard Roth« im Handschriften, Nachlässe- und Autographen-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (HANNA)
Unterschrift
Der Mensch ist
ein Opfer der Wirklichkeit