Die Geschichte des Bleistifts; Die Wiederholung

Notizbuch, 160 Seiten, 01.01.1982 bis 24.04.1982

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In mehreren Notizbucheinträgen kommentiert Handke seine Übersetzungsarbeit an Emmanuel Boves Armand, deren Typoskript (ÖLA SPH/LW/W136) im Zeitraum von 1. Februar bis 5. März 1982 entsteht. Obwohl er am 1. Februar 1982 zu Übersetzen beginnt, notiert er erst am 3. Februar: »Emmanuel Bove erzählt nicht mit individueller Tristesse (die ich mir als Leser nicht gefallen lasse), sondern mit starker menschlicher Trauer (die mich erschüttert)«. Am 5. März, als das Typoskript der Übersetzung abgeschlossen ist, notiert Handke in das Notizbuch: »Boves "Armand" übersetzt«, und: »Wenn ich spüre, daß die Arbeit, die ich tue, Gesetzesmaß hat, dann fühle ich Feierlichkeit (den "Gott im Haus") [die letzten Absätze von "Armand" heute hatten etwas davon]«. (ck)

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Die Geschichte des Bleistifts; "Die Wiederholung"; La Sabana de la Libertad (Kras);

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  1. Januar 1982 – 24. April 1982
Datum normiert:  01.01.1982 bis 24.04.1982
Entstehungsorte (laut Vorlage): 

Salzburg

Zusätzlich eingetragene Entstehungsorte: 

An Ortsangaben lassen sich aus den Aufzeichnungen vorerst ermitteln: Villach (10.1.1982), Villach Udine (10.1.1982), Görz (12.1.1982), Piran (12.1.1982), Izola (14.1.1982), S.[alzburg], (16.1.1982); Zürich "Airport", Zürich, Bhf. (22.1.1982); Chur, Kathedrale (22.1.1982), Davos (22.1.1982); Zürich (24.1.1982); »vom Engadin zurück in Salzburg« (25.1.1982); Paris (7.2.1982); Neuilly (8.2.1982); Clamart (8.2.1982); Bois de Meudon/Clamart (8.2.1982); »DER PRACHTWEG (von Clamart durch den Wald, oder die Bahn entlang, dann an den Teichen entlang, nach Chaville« (8.2.1982); Viroflay/Chaville, Montparnasse (9.2.1982); rue St. Denis (10.2.1982); Zürich (14.2.1982); vom 14.2.1982 bis zum 5.3.1982 folgen zahlreiche Eintragungen mit slowenischen Ortsnamen, es ist aber unklar, ob es sich um Notizen vor Ort handelt oder ob der Zeitraum eine längere Schreibphase in Salzburg darstellt; Villach, Drautal (14.4.1982); Ljubljana, am Schieferhügel Celovska Cesta (15.4.1982); Cankarjev Vrh (15.4.1982); Nova Gorica (16.4.1982); Hruševica (16.4.1982), Kosovelje[?] (16.4.1982), Krajna vas (16.4.1982), Nova Gorica (16.4.1982); Villach Hbf. (17.4.1982), »zurück auf dem Mbg.« (17.4.1982)

Materialart und Besitz

Besitz 1:  Deutsches Literaturarchiv Marbach
Art, Umfang, Anzahl: 

1 dunkelbraunes Notizbuch mit lederartigem Einband, 160 Seiten, I-III, pag. 1-160, I*-III*; von Handke auf Buchrücken geklebter Papierstreifen mit hs. Datierung »Jan–April 82«

Format:  10,5 x 14,6 cm
Schreibstoff:  Bleistift, Kugelschreiber (blau), Fineliner (rot, schwarz)

Nachweisbare Lektüren

  • Francis Ponge: Proêmes (vorderer Vorsatz, S. 1, S. 17-19)
  • Joseph Conrad: Herz der Finsternis (u.a. 1.1.1982, S. 1)
  • Vergil: Georgica (u.a. 8.1.1982, S. 5)
  • Johann Wolfgang von Goethe: Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des West-östlichen Divans (u.a. 10.1.1982, S. 7)
  • Karl Philipp Moritz: Andreas Hartknopf (u.a. 16.1.1982, S. 13)
  • Francis Ponge: Le parti pris des choses (16.1.1982, S. 14)
  • Johann Wolfgang von Goethe: West-östlicher Divan (u.a. 22.1.1982, S. 25)
  • Emmanuel Bove (u.a. 3.2.1982, S. 40)
  • Lukrez: De rerum natura (u.a. 8.2.1982, S. 47)
  • René Char (u.a. 11.2.1982, S. 58)
  • Henri Michaux: Enfants (u.a. 18.2.1982, S. 67)
  • Ernst Jünger: Das abenteuerliche Herz (u.a. 21.2.1982, S. 73)
  • Georges Simenon (5.3.1982, S. 91); Coup de Vague (8.3.1982, S. 95); Der Schnee war schmutzig (30.3.1982, S. 127)

Ergänzende Bemerkungen

Illustrationen: 

Das Notizbuch enthält mehrere größere Illustrationen.

  • Die erste Zeichnung ist im Eintrag vom 22.1.1982 enthalten und zeigt die Löwensäule in der zweiteiligen romanischen Krypta der Kathedrale Chur (S. 26). Dazu notierte Handke die Beschreibung: »Atlas mit der Weltsäule auf dem Rücken des Löwen; und der Löwe leidet wie der Mensch (Mensch und Tier als Leidenszwillinge) [Chur, Kathedrale]«.
  • S. 49 (8.2.1982) zeigt die Skizze einer Weggabelung mit einem Baum (Beschriftungen: »DREIECK, Brücke im Dreieck, Glitzern«).
  • S. 51 enthält eine Zeichnung von Bäumen mit der Beschriftung »Birken«.
  • Auf S. 59 (11.2.1982) ist jene Zeichnung zu finden, die vielleicht als Vorlage für das Titelbild der Erstausgabe von Die Geschichte des Bleistifts verwendet wurde. Die Beschriftungslegende lautet: »Porte d’Auteuil 11. Februar 1982«.
  • Die letzte enthaltene Zeichnung auf S. 145 zeigt – auf dem Kopf stehend – eine trapezförmige Schüssel (?), die aus lauter kleinen Dreiecken zusammengesetzt ist (oder das Dach eines Hauses?).
Bemerkungen: 

Handke verwendet die Kürzel »HdW« (Held der Wiederholung), »DW« (Die Wiederholung), »DGB« (Die Geschichte des Bleistifts); das Symbol (für DCS) wird in diesem Notizbuch erstmals eingesetzt.