Beiblätter
Als sogenannte »Beiblätter« werden handschriftliche Manuskriptblätter in den Vorlassbeständen Peter Handkes bezeichnet, die keine eigentlichen Textfassungen enthalten, sondern auf denen die jeweils nächsten Schreibetappen konzipiert und vorbereitet werden. Adolf Haslinger bezeichnete diese Art von Werkmaterialien als »Nebengekritzel«. Die Beiblätter sind stichwortartig beschrieben und in Einzelfällen datiert, sodass eine Übereinstimmung mit den entsprechenden Schreibetappen auf Handkes Bleistiftmanuskripten möglich ist. Auf den Beiblättern sammelt Handke Lektürenotizen, assoziative Stichwörter (die nicht in dieser Form in den Text übernommen werden müssen) oder erprobt Wörter und Sätze. Sehr häufig findet man auch Zahlenreihen notiert, bei denen es sich um die Zählung bereits geschriebener oder noch zu schreibender Zeilen handeln könnte. Beiblätter dieser Art sind am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek zu einigen Werken seit den 1990er Jahren vorhanden, so etwa zu Der Bildverlust (2002), Rund um das Große Tribunal (2003) oder Die morawische Nacht (2008). (ck)