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NewsLetter 74: Männerforschung

 
Geden, Oliver: Männlichkeitskonstruktionen in der Freiheitlichen Partei Österreichs : eine qualitativ-empirische Untersuchung. - Opladen : Leske + Budrich, 2004. - (Forschung Soziologie ; 200)
Signatur: 1756590-B.Neu
Die Freiheitliche Partei Österreichs wird aufgrund ihres im Parteienvergleich überdurchschnittlich hohen Männeranteils unter FunktionärInnen und WählerInnen häufig als "Männerpartei" klassifiziert. Um der besonderen Attraktivität der FPÖ für Männer auf die Spur zu kommen, rekonstruiert die explorativ angelegte Studie freiheitliche Männlichkeitsdiskurse, sowohl in Parteimedien als auch anhand von Gruppendiskussionen mit Parteifunktionären. In theoretischer Hinsicht schließt sie damit die Lücke zur bereits fortgeschrittenen Diskussion über Frauen in der FPÖ. Da der insgesamt nur unzureichende Forschungsstand zur Vergeschlechtlichung des Rechtsextremismus maßgeblich auf die erschwerten Bedingungen einer qualitativen Forschung in "umkämpften Feldern" zurückzuführen sein dürfte, widmet sich das Buch zudem auch der Frage, unter welchen forschungspraktischen wie forschungsethischen Bedingungen rechtsextreme Organisationen mit reaktiven Methoden untersucht werden können.

Männlichkeit im Blick : visuelle Inszenierungen in der Kunst seit der Frühen Neuzeit / hrsg. von Mechthild Fend und Marianne Koos. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2004. - (Literatur - Kultur - Geschlecht : Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte, Große Reihe : 30)
Signatur: 1385793-B.Neu-Per.Große Reihe,30       Inhalt
Männlichkeit gerät zusehends in den Blick. Nirgends ist der Wandel von Männlichkeitsidealen in den letzten zwei Jahrzehnten so deutlich geworden wie in der Bilderwelt der populären Medien und der Werbefotografie. Das Buch greift dieses aktuelle Thema auf und untersucht Darstellungen von Männlichkeit in der bildenden Kunst von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Die Beiträge beschäftigen sich u. a. mit Donatellos "David", dem erotischen Bild des Hl. Sebastian im 16. Jahrhundert und mit der Performancekunst der 70er und 80er Jahre. Verschiedenste Ausprägungen von Männlichkeit - in Hinblick auf das Lebensalter, auf die sexuelle oder kulturelle Identität - werden in ihren jeweiligen historischen und sozialen Kontexten behandelt. Dabei gibt der Band zugleich Einblick in die aktuellen Diskussionen innerhalb der Gender-, Gay- und Queer-Studien.

Röggla, Hannelore: Die geheime Angst des Mannes : der Mythos vom starken Geschlecht ; eine Widerlegung. - Stuttgart : Kreuz, 2005.
Signatur: 1765734-B.Neu
Warum ist Mannsein stets mit der Ausübung von Macht verbunden? Wieso bleibt unsere Gesellschaft trotz aller Emanzipationsbemühungen eine Männergesellschaft? Warum werden die typisch weiblichen Fähigkeiten weiter unterdrückt und warum müssen mächtige Frauen "männlich" handeln? Hannelore Röggla beschreibt in ihrem eindrucksvollen Gang durch die Geschichte aller Gesellschaften und Kulturen, von der Antike bis zum fundamentalistischen Islamismus eine sich immer weiter steigernde Frauenverachtung. Die Ursache dieser Entwicklung ist für sie ebenso einfach wie einleuchtend: Sein sexuelles Verlangen und damit verbunden seine Abhängigkeit von der Frau erlebt der mann als Schwäche und Bloßstellung. Diese kann er nur ertragen, indem er versucht, Macht über die Frau auszuüben.

Scheuble, Robert: mannes manheit, vrouwen meister : männliche Sozialisation und Formen der Gewalt gegen Frauen im "Nibelungenlied" und in Wolframs von Eschenbach "Parzival". - Frankfurt am Main : Lang, 2005. - (Beiträge zur Mittelalterforschung ; 6)
Signatur: 1765334-B.Neu
Gewalt gegen Frauen ist in der höfischen Literatur des Mittelalters ein häufiges Motiv. Diese Beobachtung scheint auf den ersten Blick mit den Idealen höfischen Verhaltens sowie der inszenierten Frauenverehrung nicht vereinbar. Diese Untersuchung unternimmt den Versuch, männliches Gewalthandeln im Mittelalter durch die Anwendung soziologischer und psychologischer Theorien zu erklären. Hierzu wird erstmalig ein Modell männlicher Sozialisation im Mittelalter entworfen, das als Vergleichsbasis für die Betrachtung der literarischen Figuren dient. Aus dieser Perspektive werden in der Siegfriedhandlung des "Nibelungenliedes" und in Wolframs "Parzival" strukturelle, diskursive und manifeste Gewaltformen analysiert. Dabei zeigt sich u.a., daß sowohl die erzählten Gewalthandlungen als auch die Art und Wiese des Erzählens selbst das Ziel verfolgen, die männliche Vorherrschaft im Verhältnis der Geschlechter zu stabilisieren.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 29.06.2005


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